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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bohrte sich dem Kundschafter in die Brust. Am nächsten Morgen haben Sie dem Gurkha befohlen, uns allen das Messerwerfen beizubringen – und einige haben das recht gut gekonnt.«
    »Und Sie?«
    »Gar nicht übel. Ich war älter als sie alle und hatte mich immer schon zu Kampfarten hingezogen gefühlt, die keinen
großen körperlichen Einsatz erforderten. Und dann habe ich auch immer wieder geübt. Sie haben mir dabei zugesehen und gelegentlich sogar Bemerkungen darüber gemacht.«
    Jason sah den Franzosen an. »Das ist komisch, aber daran kann ich mich überhaupt nicht erinnern.«
    »Ich habe natürlich gedacht … Tut mir Leid, Delta.«
    »Vergessen Sie’s. Ich fange an zu lernen, auch dann Vertrauen zu haben, wenn ich nichts begreife.«
    Das Warten ging weiter und erinnerte Bourne daran, wie er in Li Wu gewartet hatte, wie ein Zug nach dem anderen die Grenze überquerte, bis am Ende ein kleiner, hinkender alter Mann sich in einen anderen verwandelt hatte. Die 11.30-Uhr-Maschine hatte über zwei Stunden Verspätung. Die Zollabfertigung würde weitere fünfzig Minuten in Anspruch nehmen.
    »Der da?«, rief d’Anjou und wies auf eine Gestalt, die gerade durch die Tür kam.
    »Mit einem Stock?«, fragte Jason. »Und hinkend?«
    »Seine schäbigen Kleider können seine Schultern nicht verdecken!«, rief Echo. »Das graue Haar ist zu neu, er hat es nicht genug gebürstet, und die dunkle Brille ist zu breit. Er ist müde wie wir. Sie hatten Recht. Er musste dem Ruf nach Beijing folgen und ist unvorsichtig.«
    »Weil ›Ruhe eine Waffe ist‹? Und er die Regel nicht beachtet hat?«
    »Ja. Die letzte Nacht in Kai-tak hat ihren Tribut von ihm gefordert. Aber was noch wichtiger ist, er musste gehorchen. Merde! «
    »Er scheint zum Hotel zu gehen«, sagte Bourne. »Bleiben Sie hier, ich werde ihm folgen – mit einigem Abstand. Wenn er Sie entdeckt, läuft er weg, und dann verlieren wir ihn.«
    »Er könnte Sie entdecken!«
    »Unwahrscheinlich. Schließlich habe ich das Spiel erfunden. Außerdem werde ich hinter ihm bleiben. Sie bleiben hier, ich komme Sie dann holen.«
    Jason griff nach seiner Flugtasche und reihte sich, ohne dabei den grauhaarigen Mann aus den Augen zu lassen,
mit müden, schleppenden Schritten unter den Passagieren ein, die auf das Hotel zugingen. Zweimal blieb der ehemalige britische Kommandotruppführer stehen und drehte sich um, und zweimal, jedes Mal wenn er die leichte Schulterbewegung bemerkte, drehte auch Bourne sich um und bückte sich, als wolle er ein Insekt vom Bein wedeln oder den Riemen seiner Flugtasche kürzen, und hielt sich dabei jedes Mal so, dass der andere sein Gesicht nicht sehen konnte. Die Schlange an der Empfangstheke wuchs; Jason stand an achter Stelle hinter dem Killer, in der zweiten Reihe, darauf bedacht, so unauffällig wie möglich zu bleiben, wobei er sich immer wieder bückte, um seine Flugtasche vorzuschieben. Jetzt war der Killer an der Theke angelangt und zeigte der Angestellten seine Papiere, füllte die Meldekarte aus und hinkte dann auf die Aufzüge zu, die rechts von der Empfangstheke angeordnet waren. Sechs Minuten später stand Bourne vor derselben Angestellten. Er sprach sie auf Mandarin an. »Ni neng bang-zhu wo ma?«, begann er, sie um Hilfe bittend. »Ich musste die Reise plötzlich antreten und habe kein Zimmer. Nur für diese Nacht.«
    »Sie sprechen unsere Sprache sehr gut«, sagte die junge Frau, deren mandelförmige Augen sich leicht geweitet hatten. »Sie erweisen uns Ehre«, fügte sie dann höflich hinzu.
    »Ich hoffe, meine Sprachkenntnisse werden sich während meines Aufenthalts hier noch verbessern. Ich bin auf einer Studienreise.«
    »Das ist die beste Art zu reisen. In Beijing gibt es viele Schätze, und anderswo natürlich auch, aber dies hier ist eine herrliche Stadt. Sie haben also nicht reserviert?«
    »Leider nein. Alles auf den letzten Drücker, verstehen Sie?«
    »Da ich beide Sprachen spreche, kann ich Ihnen sagen, dass Sie es in der unseren richtig formuliert haben. Alles geht immer husch-husch. Ich werde sehen, was ich tun kann. Es wird natürlich kein luxuriöses Zimmer sein.«
    »Etwas Luxuriöses kann ich mir auch nicht leisten«, sagte Jason schüchtern. »Aber ich habe einen Begleiter – wir können uns ja das Bett teilen, wenn es nötig ist.«

    »Ich fürchte, das wird nötig sein.« Die Angestellte blätterte in ihrer Kartei. »Hier«, sagte sie. »Ein Einzelzimmer, hinten im ersten Stock. Das passt vielleicht …«
    »Wir

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