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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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auf dem Tisch des Botschafters zu. »Damit hat er doch alle Fakten, die er braucht!«
    »Nein, die hat er nicht. Sie hat sie auch nicht.«
    »Und Sie«, sagte McAllister, die Hand am Telefonhörer. »Wie kommt es, dass er weiß, dass er zu Ihnen muss?«
    Havilland grinste grimmig. »Dazu brauchte er bloß zu hören, dass ich in Hongkong bin. Außerdem haben wir miteinander geredet, und ich bin sicher, dass er daraus die richtigen Schlüsse gezogen hat.«

    »Aber dieses Haus ?«
    »Das wird er uns nie sagen. Conklin ist ein alter Hase, Herr Staatssekretär, und verfügt über Kontakte, die wir nicht einmal ahnen. Und was ihn hierher führt, wird er uns ja erst sagen, wenn wir ihn hereinlassen, nicht wahr?«
    »Allerdings.« McAllister nahm den Hörer ab und wählte eine dreistellige Nummer. »Wachoffizier? … Lassen Sie Mr. Conklin ein; durchsuchen Sie ihn nach Waffen und bringen Sie ihn persönlich in das Büro im Ostflügel … Was hat er? … lassen Sie ihn sofort herein und machen Sie das verdammte Ding aus!«
    »Was ist passiert?«, fragte Havilland.
    »Er hat auf der anderen Straßenseite Feuer gemacht.«
     
    Alexander Conklin hinkte in den prunkvoll ausgestatteten viktorianischen Raum, während der Offizier die Tür hinter ihm schloss. Havilland erhob sich aus seinem Sessel und kam ihm mit ausgestreckter Hand um den Schreibtisch herum entgegen.
    »Mr. Conklin?«
    »Kein Händedruck, Herr Botschafter. Ich will mich nicht anstecken.«
    »Ich verstehe. Ihr Zorn schließt Höflichkeit aus?«
    »Nein, ich will mir wirklich nichts einfangen. An Ihnen ist was oberfaul. Sie haben sich da irgendetwas geholt. Eine schlimme Krankheit, glaube ich.«
    »Und was wäre das für eine Krankheit?«
    »Der Tod.«
    »So melodramatisch? Lassen Sie das, Mr. Conklin, das ist unter Ihrer Würde.«
    »Nein, das ist mir ernst. Vor nicht einmal zwanzig Minuten habe ich gesehen, wie jemand umgebracht wurde, auf der Straße niedergemäht, mit dreißig oder vierzig Kugeln im Leib. Sie wurde gegen die Glastür ihres Appartementhauses geschleudert, und ihr Fahrer wurde im Wagen abgeknallt. Ich sage Ihnen, das sieht schrecklich aus, mit Glassplittern und Blut auf …«
    Havillands Augen waren vor Schrecken groß geworden,
aber McAllisters hysterische Stimme unterbrach den CIA-Mann mitten im Satz. »Sie? War es die Frau ?«
    »Eine Frau«, sagte Conklin und wandte sich dem Staatssekretär zu, den er bisher noch nicht zur Kenntnis genommen hatte. »Sind Sie McAllister?«
    »Ja.«
    »Ihnen gebe ich auch nicht die Hand. Sie hatte mit Ihnen beiden zu tun.«
    »Webbs Frau ist tot ?«, schrie der Staatssekretär, der immer noch wie vom Schlag gerührt dastand.
    »Nein, aber vielen Dank für die Bestätigung.«
    »Du lieber Gott!«, rief Havilland. »Es war Catherine Staples.«
    »Geben Sie dem Mann eine Scherzzigarre. Und nochmals vielen Dank für die zweite Bestätigung. Haben Sie vor, in nächster Zeit mit dem Hochkommissar des kanadischen Konsulats zu Abend zu essen? Ich wäre gerne dabei – bloß um dem berühmten Botschafter Havilland bei der Arbeit zusehen zu können. Heiliges Kanonenrohr, ich wette, wir untergeordneten Typen könnten da eine ganze Menge lernen.«
    »Halten Sie den Mund, Sie verfluchter Vollidiot !«, schrie Havilland, ging um den Schreibtisch zurück und ließ sich in den Sessel fallen. Dann lehnte er sich zurück und schloss die Augen.
    »Genau das werde ich nicht tun«, sagte Conklin und trat vor, wobei er mit seinem Klumpfuß heftig aufstampfte. »Sie sind verantwortlich,  … Sir!« Der CIA-Mann beugte sich vor und hielt sich an der Schreibtischkante fest. »Ebenso wie Sie für das verantwortlich sind, was David und Marie Webb zugestoßen ist! Zum Teufel, für wen halten Sie sich eigentlich? Ich habe einiges hinter mir, aber so viel Scheiße auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Wie Sie sich nur nicht schämen, aus Menschen verängstigte Marionetten zu machen, die nach Ihrer verdammten Pfeife tanzen! Ich wiederhole, Sie aristokratischer Scheißkaffer, für wen, zum Teufel, halten Sie sich eigentlich?«
    Havilland öffnete die Augen einen schmalen Schlitz weit
und beugte sich vor. Sein Ausdruck war der eines alten Mannes, der bereit war, jederzeit zu sterben, wenn bloß der Schmerz nachlassen würde. Aber gleichzeitig loderte eine kalte Wut in diesen Augen, die Dinge sahen, die anderen verschlossen blieben. »Würde es Ihnen weiterhelfen, wenn ich Ihnen sagte, dass Catherine Staples im Wesentlichen genau

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