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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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entschlossen, in der überlaufenen, weiß getünchten Halle mit dem CIA-Mann zu sprechen, eben weil dort so reger Betrieb herrschte  – Schwestern und Assistenzärzte, Chirurgen und Internisten, sie alle waren auf den Korridoren in beständiger Bewegung, sprachen miteinander und benutzten Telefone, die dauernd zu klingeln schienen. Unter diesen Umständen würde sich Conklin mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf eine laute, hitzige Auseinandersetzung einlassen; der Botschafter konnte seine Argumente unter diesen Umständen besser vortragen.
    »Bourne hat Verbindung mit uns aufgenommen«, sagte Havilland.
    »Gehen wir hinaus«, sagte Conklin.
    »Das geht nicht«, erwiderte der Diplomat. »Lin kann jeden Augenblick sterben, es kann aber auch sein, dass man uns gleich zu ihm lässt. Auf die Chance dürfen wir nicht verzichten.«
    »Dann gehen wir wieder hinein.«
    »In dem Raum sind noch fünf Leute. Sie wollen genauso wenig wie ich, dass die uns hören.«
    »Herrgott, Sie haben auch auf alles eine Antwort, wie?«
    »Ich muss an uns alle denken. Nicht nur an ein paar Leute, sondern uns alle. «
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Die Frau natürlich, das wissen Sie.«
    »Das weiß ich – natürlich. Und was bieten Sie?«
    »Mein Gott, Jason Bourne !«
    »Ich will David Webb. Ich will Maries Mann. Ich will wissen,
dass er lebt und dass es ihm gut geht und dass er in Hongkong ist. Ich möchte ihn mit eigenen Augen sehen.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Dann sollten Sie mir sagen, warum das unmöglich ist.«
    »Ehe er sich zeigt, erwartet er, dass er binnen dreißig Sekunden nach der Kontaktaufnahme mit seiner Frau sprechen kann. So lautet die Vereinbarung.«
    »Aber Sie sagten doch gerade, er hätte Kontakt hergestellt !«
    »Er schon. Aber wir nicht. Das konnten wir uns ohne Marie Webb am Telefon nicht leisten.«
    »Jetzt komme ich nicht mehr mit!«, sagte Conklin ärgerlich.
    »Er hatte Bedingungen gestellt, so ähnlich wie die Ihren, was durchaus verständlich ist. Sie haben beide …«
    »Was für Bedingungen?«, unterbrach ihn der CIA-Mann.
    »Sein Anruf bedeutete, dass er den Mann hatte – das war die bilaterale Übereinkunft.«
    »Herr und Heiland! ›Bilateral‹? «
    »Beide Seiten hatten sich damit einverstanden erklärt.«
    »Ich weiß, was das bedeutet! Sie wollen mich einfach verarschen, sonst nichts.«
    »Schreien Sie nicht so … Für den Fall, dass wir seine Frau nicht binnen dreißig Sekunden ans Telefon holen könnten, sollten wir am Telefon einen Schuss hören, und der Schuss würde bedeuten, dass der Killer tot ist, dass Bourne ihn umgebracht hatte.«
    »Der gute alte Delta.« Conklins Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Der hat noch nie einen Trick ausgelassen. Und ich nehme an, da kommt noch was, habe ich Recht?«
    »Ja«, sagte Havilland grimmig. »Ein Übergabepunkt ist zwischen beiden Seiten zu vereinbaren …«
    »Nicht bilateral?«
    »Halten Sie den Mund! … er will sehen, wie seine Frau allein auf ihn zukommt, ohne fremde Hilfe. Wenn er zufrieden ist, wird er mit seinem Gefangenen hervortreten, wahrscheinlich mit der Pistole am Kopf des Gefangenen, und
dann wird der Austausch durchgeführt werden. Vom ersten Kontakt bis zum Austausch soll alles innerhalb weniger Minuten ablaufen, jedenfalls darf es nicht mehr als eine halbe Stunde dauern.«
    »Ja, damit keiner von außen her irgendetwas unternehmen kann.« Conklin nickte. »Aber wenn Sie nicht geantwortet haben, woher wissen Sie dann, dass er Kontakt aufgenommen hat?«
    »Lin hat die Telefonleitung angezapft und nach Victoria Peak geschaltet. Bourne wurde erklärt, die Leitung sei im Augenblick unterbrochen, und als er versuchte, sich das bestätigen zu lassen – was er unter den gegebenen Umständen ja musste –, hat man ihn mit dem Peak verbunden. Wir haben ihn so lange hingehalten, bis wir den Standort des Telefonautomaten anpeilen konnten, den er benutzte. Wir wissen, wo er ist. Unsere Leute sind jetzt zu ihm unterwegs und haben Anweisung, sich unauffällig zu verhalten. Wenn er etwas riecht oder sieht, wird er unseren Mann umbringen.«
    »Angepeilt?« Alex musterte mit finsterer Miene das Gesicht des Diplomaten. »Er hat sich von Ihnen so lange hinhalten lassen, dass dafür Zeit war?«
    »Er ist außer sich vor Sorge, darauf haben wir gebaut.«
    »Webb vielleicht«, sagte Conklin. »Nicht Delta. Nicht wenn er darüber nachdenkt.«
    »Er wird wieder anrufen«, beharrte Havilland. »Er hat keine

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