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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eindeutig nach Dienstwagen aus. Jason sah beunruhigt zu, wie aus jedem Wagen Männer stiegen, zwei aus dem Ersten, drei aus dem dahinter.

    O Gott, Marie! Wir werden verlieren! Ich habe uns umgebracht  – Herrgott, ich habe uns umgebracht!
    Er erwartete, dass die fünf Männer ins Hotel rannten, den Mann am Empfang verhörten, Stellung bezogen und handelten. Sie würden erfahren, die Gäste auf Zimmer 301 seien wahrscheinlich noch oben; man habe sie nicht weggehen sehen. In nicht einmal einer Minute würde das Zimmer aufgebrochen werden, und Sekunden später würde man die Feuertreppe entdecken! Würde er es schaffen ? Würde er wieder hinaufklettern können, den Killer losschneiden, ihn in die Gasse herunterholen und entkommen können? Das musste er! Er sah sich noch einmal um, ehe er zur Leiter zurückrannte.
    Dann hielt er inne. Irgendetwas stimmte hier nicht – da war etwas Unerwartetes, völlig Unerwartetes. Der erste Mann aus dem vorderen Wagen hatte sein Jackett ausgezogen  – Kleidungsvorschrift – und seine Krawatte gelöst. Jetzt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, brachte es in Unordnung und ging – mit unsicheren Schritten? – auf den Eingang des baufälligen Hotels zu. Seine vier Begleiter schwärmten aus, blickten zu den Fenstern hinauf, zwei nach rechts, zwei nach links, auf die Gasse zu – auf ihn zu. Was ging hier vor? Diese Männer handelten nicht amtlich. Sie benahmen sich wie Verbrecher, wie Mafiosi, die ein Opfer umstellten, die eine Falle stellten, aber nicht auffallen wollten. Du großer Gott, sollte Alex Conklin Unrecht gehabt haben, damals auf dem Dulles-Flughafen in Washington?
    Du kannst es immer noch. Halte dich an das Drehbuch. Du kannst das, Delta!
    Keine Zeit. Jetzt war keine Zeit mehr zum Überlegen. Er durfte die wertvollen Sekunden nicht damit vergeuden, über die Existenz oder Nichtexistenz eines hünenhaften Taipans nachzudenken, der ohnehin zu operettenhaft wirkte, als dass er hätte echt sein können. Die zwei Männer, die auf ihn zustrebten, hatten jetzt die Gasse entdeckt. Sie fingen zu laufen an – auf die Gasse zu, auf die »Ware« zu, auf die Vernichtung und den Tod von allem, was Jason in dieser
verkommenen Welt wichtig war, dieser Welt, die er liebend gerne verlassen hätte, wenn nicht Marie gewesen wäre.
    Die Sekunden tickten dahin, in Millisekunden vorausberechneter Gewalt, die er gleichzeitig akzeptierte und verabscheute. David Webb wurde zum Schweigen gebracht, und Jason Bourne übernahm erneut die Befehlsgewalt. Lass mich in Ruhe! Verschwinde! Das ist alles, was uns noch bleibt!
    Der erste Mann fiel um, mit zerschmettertem Brustkorb, zum Schweigen gebracht mit einem Schlag gegen die Kehle. Dem zweiten Mann wurde eine Vorzugsbehandlung zuteil. Es war lebenswichtig, dass er bei Bewusstsein blieb, das, was folgte, wach in sich aufnahm. Er zerrte beide Männer in die tiefsten Schatten der Gasse, zerfetzte ihnen mit dem Messer die Kleider, fesselte sie an Armen und Füßen und knebelte sie mit den Kleiderfetzen.
    Dann drückte Bourne den zweiten Mann zu Boden, presste ihm die Arme mit dem Knie gegen den Leib und setzte sein Messer unter dem linken Auge an und verkündete ihm sein Ultimatum. »Meine Frau ! Wo ist sie? Jetzt gleich! Oder Sie verlieren Ihr Auge, und dann das andere auch! Ich schneide Sie in Stücke, jung gwo, glauben Sie mir!« Er riss dem Mann den Knebel aus dem Mund.
    »Wir sind nicht Ihr Feind, Zhangu !«, schrie der Asiate auf englisch und gebrauchte das kantonesische Wort für Ehemann. »Wir haben uns bemüht, sie zu finden! Wir suchen überall!«
    Jason starrte den Mann an, und das Messer zitterte in seiner Hand, seine Schläfen pochten wie wild. Sein persönliches Universum war im Begriff zu explodieren, der Himmel würde gleich Feuer und Schmerz auf ihn herunterregnen lassen, so viel, dass es seine Vorstellung überstieg. »Marie!«, schrie er gequält. »Was habt ihr mit ihr gemacht? Man hat mir doch eine Garantie gegeben! Ich bringe die Ware heraus und man gibt mir meine Frau zurück! Ich sollte ihre Stimme am Telefon hören, aber das Telefon funktionierte nicht! Stattdessen peilte man mich an, und plötzlich sind Sie hier, und meine Frau nicht ! Wo ist sie?!«

    »Wenn wir das wüssten, wäre sie hier bei uns.«
    »Lügner!«, schrie Bourne.
    »Ich lüge Sie nicht an, Sir, und Sie dürfen mich nicht umbringen, bloß weil ich Ihnen die Wahrheit sage. Sie ist aus dem Krankenhaus entkommen …«
    »Dem Krankenhaus?«
    »Sie war

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