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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Männer ansahen, las jeder in den Augen des anderen dieselbe Botschaft. Etwas stimmte nicht. Etwas war schief gegangen. Ein chinesischer Arzt kam heraus und trat zu zwei Leuten, die hinten warteten, eine junge Frau und ein Priester; er redete leise auf sie ein. Die Frau stieß einen Schrei aus und fiel dann schluchzend dem Priester in die Arme. Es gab wieder eine Polizistenwitwe mehr. Sie wurde weggeführt, damit sie ihren Mann ein letztes Mal sah.
    Stille.
    Wieder klingelte das Telefon, und wieder starrten der Diplomat und der CIA-Mann zum Empfangstisch hinüber.
    »Herr Botschafter«, sagte die Schwester, »für Sie. Der Herr sagt, es sei sehr dringend.« Havilland stand auf, ging zu ihr hinüber, nickte ihr dankend zu und griff nach dem Hörer.
    Was auch immer es war, jetzt war es geschehen. Conklin beobachtete den Diplomaten; er hätte es nie für möglich gehalten, ihn jemals so zu Gesicht zu bekommen. Havilland wurde plötzlich aschfahl; die schmalen, normalerweise verkniffenen Lippen öffneten sich, die dunklen Augenbrauen schoben sich in die Höhe, und seine Augen wurden groß und glasig. Dann drehte er sich um und sprach mit kaum hörbarer Stimme zu Alex; es war das Flüstern der Angst.
    »Bourne ist verschwunden. Sein Gefangener auch. Man hat zwei der Männer gefunden, gefesselt und schwer verletzt.« Er wandte sich wieder dem Telefon zu, und seine Augen verengten sich, während er zuhörte. »Großer Gott im Himmel!«, rief er aus und drehte sich zu Conklin zurück.
    Der CIA-Mann war nicht da.
     
    David Webb war verschwunden, nur Jason Bourne blieb. Und doch war er gleichzeitig mehr und weniger als der Mann, der Carlos den Schakal gejagt hatte. Er war Delta, das Raubtier, das nur noch auf Rache aus war. Rache für ein
Stück seines Lebens, ein Stück von unschätzbarem Wert, das man ihm wieder weggenommen hatte. Und wie ein rachsüchtiges Raubtier bewegte er sich in einer Art Trance, und jede Entscheidung war präzise, jede Bewegung tödlich. Er wollte jetzt nur noch töten; sein Menschenhirn war das eines Tieres geworden.
    Er wanderte durch die schmutzigen Straßen des Yau Ma Ti, seinen Gefangenen im Schlepptau, gefesselt, und fand, was er suchte, zahlte tausende von Dollar für Dinge, die nur einen Bruchteil davon wert waren. Und die Nachricht von dem seltsamen Mann und seinem noch seltsameren stummen Begleiter, der gefesselt war und um sein Leben fürchtete, sprach sich nach Mongkok herum. Andere Türen öffneten sich ihm, Türen, die Schmugglern vorbehalten waren, und die Nachricht über diesen Besessenen, der Tausende bei sich trug, war begleitet von übertriebenen Warnungen.
    Er ist ein Besessener, ein Irrer, und er ist weiß und wird schnell töten. Es heißt, er habe zwei Männern, die unehrlich zu ihm waren, die Kehlen aufgeschlitzt. Es geht die Rede, ein Zhongguo ren sei erschossen worden, weil er ihn betrogen hat und das nicht geliefert, was er versprochen hatte. Er ist verrückt. Gebt ihm, was er will. Er zahlt mit harten Dollars. Wen interessiert das schon? Es ist nicht unser Problem. Lasst ihn kommen. Lasst ihn gehen. Nehmt einfach sein Geld.
    Als es Mitternacht war, hatte Delta das Werkzeug, das er für sein tödliches Vorhaben brauchte. Für ihn zählte jetzt nur noch der Erfolg. Er musste erreichen, was er sich vorgenommen hatte. Er musste töten.
    Wo war Echo? Er brauchte Echo. Der alte Echo war sein Maskottchen!
    Echo war tot. Ein Wahnsinniger hatte ihn erschlagen, mit einem Zeremonienschwert in einem friedlichen Wald der Vögel. Erinnerungen.
    Echo.
    Marie.
    Ich werde sie umbringen, weil sie dir das angetan haben!
    Er hielt ein zerbeultes Taxi in Mongkok an, zeigte dem
Fahrer ein paar Geldscheine und forderte ihn auf auszusteigen.
    »Ja, was ist, Sir?«, fragte der Mann in gebrochenem Englisch.
    »Was ist Ihr Wagen wert?«, sagte Delta.
    »Ich nicht verstehen.«
    »Wie viel? Geld? Für Ihren Wagen ?«
    »Du feng kuang !«
    »Bu!«, schrie Delta und sagte dem Fahrer damit, dass er nicht geistesgestört sei. »Wie viel wollen Sie für Ihren Wagen?« , fuhr er auf chinesisch fort. »Morgen früh können Sie sagen, man hätte ihn gestohlen. Die Polizei wird ihn finden.«
    »Der Wagen ist meine einzige Einkommensquelle, und ich habe eine große Familie! Sie sind verrückt!«
    »Wie wäre es mit viertausend Dollar, amerikanische Dollar?«
    »Aiya. Nehmen Sie ihn!«
    »Kuai!«, sagte Jason, forderte den Mann auf, sich zu beeilen. »Helfen Sie mir mit diesem Kranken. Er hat die

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