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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Betracht zu ziehen, die ihm nutzen würde, wenn er schnell handelte. Wenn man das Hotel herausgefunden hatte, dann würden die Jäger einige Zeit brauchen, um den Süden Mongkoks zu erreichen, immer vorausgesetzt, dass sie auf der Insel Hongkong waren, worauf ja die erste Ziffer der Telefonnummer deutete. Alles kam jetzt auf höchste Geschwindigkeit an. Schnell.
    »Die Augenbinde bleibt, Major, aber Sie ziehen um«, sagte er zu dem Killer, während er schnell den Knebel und die Knoten löste, die ihn mit den Matratzenfedern verbanden,
und die drei Stück Nylonschnur zusammenrollte und sie in das Jackett des Killers stopfte.
    »Was ? Was haben Sie gesagt?«
    »So ist’s noch besser«, sagte Bourne mit lauter Stimme. »Stehen Sie auf, wir machen einen Spaziergang.« Jason griff nach seinem Beutel, öffnete die Tür und sah sich im Korridor um. Ein Betrunkener taumelte in ein Zimmer links von ihm und knallte die Tür zu. Auf der rechten Seite war der Korridor leer, bis zu dem Telefonautomaten und dem Feuerausgang dahinter. »Bewegen Sie sich«, befahl Bourne und gab seinem Gefangenen einen Stoß.
    Eine Versicherungsgesellschaft hätte die Feuertreppe auf den ersten Blick abgelehnt. Das Metall war verrostet, und das Geländer gab nach. Wenn man vor einem Feuer fliehen wollte, wäre sicherlich ein verräuchertes Treppenhaus vorzuziehen gewesen. Trotzdem, es kam nur darauf an, dass sie bis zur Straße hinunterklettern konnten, ohne dass die Leiter zusammenbrach. Jason packte den Killer am Revers und führte ihn die ächzenden Metallsprossen hinunter, bis sie den Absatz im ersten Stock erreicht hatten. Die Leiter darunter war völlig verrottet, aber die Halterung reichte halb bis zu der Gasse darunter. Bis zum Pflaster waren es höchstens zwei Meter, und das war nach unten leicht zu schaffen – und was noch wichtiger war, auch wenn man wieder hinauf wollte.
    »Schlafen Sie gut«, sagte Bourne, zielte in dem schwachen Licht und schmetterte dem Killer die Faust ins Genick. Der Brite brach auf dem Treppenabsatz zusammen, und Bourne holte die Schnüre heraus, fesselte den Killer ans Geländer und zerrte zuletzt den Kopfkissenbezug heraus und band ihn seinem Gefangenen um den Mund. Die nächtlichen Geräusche von Yau Ma Ti und aus dem nahen Mongkok würden leicht etwaige Schreie übertönen – falls Alcott-Price aufwachte, ehe Jason ihn weckte, was höchst zweifelhaft war.
    Bourne stieg das letzte Stück Leiter hinunter und ließ sich, nur Sekunden bevor drei junge Männer auftauchten, in die schmale Gasse fallen. Sie kamen von der überfüllten Straße her um die Ecke gerannt und duckten sich atemlos
in eine Türnische, während Jason auf die Knie gekauert wartete – für sie unsichtbar, wie er hoffte. Hinter dem Eingang zu der Gasse rannte eine weitere Gruppe junger Leute vorbei, schreiend vor Wut. Die drei jungen Männer lösten sich aus der Türnische und rannten hinaus, in die entgegengesetzte Richtung, aus der ihre Verfolger gekommen waren. Bourne stand auf und ging mit schnellen Schritten zur Mündung der Gasse und sah sich nach der Feuerleiter um. Von hier aus war sein Gefangener nicht zu sehen.
    Er stieß mit zwei Männern zusammen, die hastig herangerannt kamen. Er prallte von ihnen ab und drückte sich gegen die Wand; vermutlich gehörten die jungen Männer zu den Verfolgern der letzten drei, die sich in der Türnische versteckt hatten. Einer hielt drohend ein Messer in der Hand. Das hatte Jason gerade noch gefehlt, das konnte er jetzt nicht brauchen. Ehe der junge Mann merkte, wie ihm geschah, packte Bourne das Handgelenk des jungen Mannes und drehte es herum. Die Klinge fiel ihm aus der Hand und er stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus.
    »Verschwindet hier!«, schrie Jason in schroffem Kantonesisch. »Eure Gang hat hier nichts verloren! Wenn wir euch noch mal hier erwischen, dann schicken wir euren Müttern eure Leichen hübsch verpackt. Haut ab!«
    »Aiya!«
    »Wir sind hinter Dieben her! Solche aus dem Norden. Die stehlen, die …«
    »Haut ab!«
    Die jungen Männer liefen weg, tauchten in der überfüllten Straße des Yau Ma Ti unter. Bourne schüttelte seine Hand, die Hand, die der Killer im Hotel gegen den Türrahmen gequetscht hatte. Vor lauter Anspannung hatte er den Schmerz vergessen; so ließ er sich am besten ertragen.
    Er blickte auf, als er das Geräusch hörte – Geräusche. Zwei dunkle Limousinen kamen die Shek Lung Street heruntergerast und hielten vor dem Hotel an. Sie sahen

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