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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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krank. Der Arzt hat darauf bestanden. Ich war dort, vor ihrem Zimmer, habe sie bewacht! Sie war schwach, aber sie ist entkommen …«
    »O Gott! Krank? Schwach? Allein in Hongkong ? Mein Gott, ihr habt sie umgebracht.«
    »Nein, Sir. Wir hatten Anweisung, dafür zu sorgen, dass ihr nichts fehlte …«
    »Sie hatten Anweisung«, sagte Jason Bourne, und seine Stimme war ausdruckslos und kalt. »Aber nicht Ihr Taipan. Er hat andere Anweisungen befolgt, Anweisungen, wie sie zuvor in Zürich und in Paris gegeben wurden und an der Einundsiebzigsten Straße in New York. Ich habe das erlebt – wir haben das erlebt. Und jetzt habt ihr sie umgebracht. Ihr habt mich benutzt, so wie ihr mich früher benutzt habt, und als ihr gedacht habt, es sei vorbei, habt ihr sie mir weggenommen. ›Was macht schon der Tod einer weiteren Tochter aus‹? Schweigen ist alles.« Plötzlich packte Jason das Gesicht des Mannes mit der linken Hand, während die rechte das Messer umfasst hielt. »Wer ist der Hüne? Raus mit der Sprache, oder ich steche zu! Wer ist der Taipan ?«
    »Er ist kein Taipan! Er ist von den Briten ausgebildet und geschult, ein Offizier, der in der Kronkolonie großes Ansehen genießt. Er arbeitet mit Ihren Landsleuten zusammen, den Amerikanern. Er ist vom Geheimdienst.«
    »Natürlich … es war von Anfang an ganz genauso. Nur dass es diesmal nicht der Schakal war, sondern ich. Man hat mich auf dem Schachbrett herumgeschoben, bis ich keine Wahl mehr hatte, als mich selbst zu jagen – einen Abklatsch meiner selbst, einen Mann, der sich Bourne nannte. Wenn er ihn hat, dann bringt ihn um, bringt beide um. Sie wissen zu viel.«

    »Nein!«, schrie der Asiate schwitzend und mit geweiteten Augen, starrte das Messer an, das sich in sein Fleisch bohrte. »Man sagt uns sehr wenig, aber davon habe ich nichts gehört!«
    »Was machen Sie dann hier?«, fragte Jason schroff.
    »Überwachung, das schwöre ich! Das ist alles!«
    »Bis die Revolverhelden anrücken?«, sagte Bourne eisig. »Damit eure adretten Anzüge sauber bleiben, kein Blut an eure Hemden kommt, und damit es keine Spuren gibt, die zu diesen namenlosen, gesichtslosen Leuten führen, für die Sie arbeiten.«
    »Nein, das stimmt nicht! So sind wir nicht, und unsere Vorgesetzten sind auch nicht so!«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich kenne das alles. Sie sind so, glauben Sie mir … Und jetzt werden Sie mir etwas sagen. Was auch immer das alles zu bedeuten hat, es ist schmutzig und niederträchtig und abgesichert bis zum Gehtnichtmehr. Niemand führt eine solche Operation ohne einen getarnten Stützpunkt. Wo ist dieser Stützpunkt?«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Das Hauptquartier oder Basislager oder ein abgeschottetes Haus oder ein Kommandozentrum – wie, zum Teufel, es auch immer heißt. Wo ist es?«
    »Bitte, ich kann nicht …«
    »Sie können. Sie werden  … denn wenn Sie es nicht tun, steche ich Ihnen die Augen aus. Jetzt! «
    »Ich habe eine Frau, Kinder !«
    »Die hatte ich auch. Ich verliere gleich die Geduld.« Jason hielt inne, lockerte den Druck seines Messers leicht. »Außerdem, wenn Sie so sicher sind, dass Sie Recht haben – dass Ihre Vorgesetzten nicht das sind, was ich behaupte, welchen Schaden können Sie dann schon anrichten? Man kann sich doch arrangieren?«
    »Ja!«, schrie der verängstigte Mann. »Arrangieren! Es sind gute Menschen. Die werden Ihnen nichts tun!«
    »Dazu werden sie auch keine Chance haben«, flüsterte Bourne.
    »Was, Sir?«

    »Nichts. Wo ist es? Wo ist dieses ach so geheime Hauptquartier? Schnell! «
    »Victoria Peak!«, sagte der zu Tode erschrockene und vor Angst fast versteinerte Geheimdienstler. »Das zwölfte Haus auf der rechten Seite mit hohen Mauern …«
    Bourne hörte sich die Beschreibung eines abgeschotteten Hauses an, eines ruhigen, von Streifen bewachten Grundstücks in einem wohlhabenden Viertel.
    Er hörte sich an, was er hören musste; sonst brauchte er nichts. Dann schlug er dem Mann den schweren Griff seines Messers gegen den Schädel, stopfte ihm den Knebel wieder in den Mund und richtete sich auf.
    Er sah die Feuertreppe hinauf, betrachtete die kaum erkennbaren Umrisse seines Gefangenen.
    Sie wollten Jason Bourne haben und waren dafür zum Morden bereit.
    Sie würden zwei Jason Bournes bekommen und ihrer Lügen wegen sterben.

31.
    Havilland stellte sich Conklin im Korridor des Krankenhauses vor dem Einsatzraum, den die Polizei sich eingerichtet hatte. Der Diplomat hatte sich dazu

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