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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Adjutant.
    »Sie leiden so unter der Last meiner Arbeit. Sie sind alle Engel. Eines Tages werden Sie belohnt werden.«
     
    Bourne tippte dem V-Mann auf die Schulter und wies dann auf das beleuchtete Eingangsportal eines Hotels auf der rechten Straßenseite. »Wir nehmen uns dort ein Zimmer und suchen dann eine Telefonzelle am anderen Ende der Stadt. Okay?«
    »Das ist klug«, sagte der Chinese. »Das Fernamt wimmelt von denen.«
    »Und wir brauchen Schlaf. Der Franzose hat mir immer wieder gesagt, dass Ruhe auch eine Waffe sei. Herrgott, warum wiederhole ich mich die ganze Zeit?«
    »Weil Sie besessen sind«, sagte McAllister vom Rücksitz aus.
    »Das sagen ausgerechnet Sie. Lassen Sie das bleiben.«
     
    Jason wählte die Nummer in Macao, die ein Relais in China auslöste und die Verbindung zu einem elektronisch gesicherten Telefon am Jadeturmberg herstellte. Während er das tat, sah er den Analytiker an. »Spricht Sheng Französisch?« , fragte er schnell.
    »Natürlich«, sagte der Staatssekretär. »Er verhandelt mit dem Quai d’Orsay und spricht die Sprache eines jeden, mit dem er verhandelt. Das ist eine seiner Stärken. Aber warum nicht Mandarin? Sie können es doch.«
    »Aber der Major hat es nicht gekonnt, und wenn ich Englisch spreche, könnte er sich fragen, was aus dem britischen Akzent geworden ist. Das Französische wird das verdecken, wie bei Soo Jiang. Und dann werde ich außerdem noch wissen, ob es wirklich Sheng ist.« Bourne hielt ein Taschentuch über die Sprechmuschel, während er aus zweieinhalbtausend Kilometer Entfernung ein Echo des Klingelzeichens hörte. Die Zerhacker waren eingeschaltet.
    »Wei?«
    »Comme le colonel, je préfère le français.«
    »Shemma?«, rief die Stimme verblüfft.

    »Fawen«, sagte Jason, das Wort, das auf Mandarin französisch bedeutete.
    »Fawen? Wo buhui!«, erwiderte der Mann aufgeregt und erklärte, er spreche nicht französisch. Der Anruf war erwartet worden. Und dann schaltete sich eine andere Stimme ein, im Hintergrund und zu leise, als dass man sie hätte hören können. Und dann war sie in der Leitung.
    »Pourquoi vous parlez français?« Das war Sheng! Gleichgültig, welche Sprache er gebrauchte, Bourne würde den Singsang des Redners nie vergessen. Das war der Fanatiker, der Diener eines gnadenlosen Gottes, der seine Zuhörer verführte, ehe er sie mit Feuer und Schwefel züchtigte.
    »Sagen wir mal, dass mir dabei wohler ist.«
    »Also gut. Was ist das für eine unglaubliche Geschichte, die Sie mir bringen? Dieser Wahnsinn und der Name, der erwähnt wurde?«
    »Man hat mir auch gesagt, dass Sie Französisch sprechen«, unterbrach Jason.
    Eine kurze Pause folgte, in der nur Shengs gleichmäßiger Atem zu hören war. »Sie wissen, wer ich bin?«
    »Ich kenne einen Namen, der mir nichts bedeutet. Aber jemand anderem bedeutet er etwas. Jemand, den Sie vor Jahren gekannt haben. Er möchte mit Ihnen sprechen.«
    »Was?«, schrie Sheng. »Verrat!«
    »Nichts dergleichen, und wenn, an Ihrer Stelle würde ich ihm zuhören. Er hat sofort alles durchschaut, was ich denen gesagt habe. Die anderen nicht, wohl aber er.« Bourne sah zu McAllister hinüber, der neben ihm stand; der Analytiker nickte, als wolle er damit ausdrücken, dass Jason überzeugenden Gebrauch von den Worten machte, die der Staatssekretär ihm geliefert hatte. »Er hat mich nur einmal angesehen und dann die richtigen Schlüsse gezogen. Aber schließlich war der Knabe, mit dem dieser Franzose früher mal gearbeitet hat, auch ganz schön zusammengeschossen; sein Kopf sah aus wie blutiger Blumenkohl.«
    »Was haben Sie getan ?«
    »Ihnen wahrscheinlich den größten Gefallen, den Ihnen je jemand getan hat, und ich will dafür bezahlt werden. Da
ist jetzt Ihr Freund. Er wird englisch sprechen.« Bourne reichte dem Analytiker das Telefon, worauf dieser sofort zu sprechen begann.
    »Hier spricht Edward McAllister, Sheng.«
    »Edward …?« Sheng Chou Yang war so verblüfft, dass er den Namen nicht ganz herausbrachte.
    »Dieses Gespräch ist rein privat und offiziell nicht sanktioniert. Der Ort, an dem ich mich befinde, ist nicht registriert und unbekannt. Ich spreche einzig und allein zu meinem Nutzen – und dem Ihren.«
    »Sie … verblüffen mich, mein alter Freund«, sagte der Minister langsam, hörbar um Beherrschung bemüht.
    »Sie werden in den Morgenzeitungen darüber lesen, und die Nachrichten aus Hawaii berichten ohne Zweifel jetzt schon darüber. Das Konsulat wollte, dass ich auf ein

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