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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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paar Tage verschwinde – je weniger Fragen, desto besser –, und da wusste ich, mit wem ich gemeinsame Sache machen wollte.«
    »Was ist geschehen, und wie sind Sie …«
    »Die Ähnlichkeit war so offensichtlich, dass sie kein Zufall mehr sein konnte«, unterbrach ihn der Staatssekretär. »Ich nehme an, d’Anjou wollte die Legende so gründlich wie möglich ausschlachten, und da gehörte eben die äußerliche Ähnlichkeit für diejenigen dazu, die Jason Bourne in der Vergangenheit gesehen hatten. Meiner Ansicht nach eine überflüssige Ausschmückung, aber wirksam. In der Panik, die am Victoria Peak herrschte – und nachdem das Gesicht ja zur Unkenntlichkeit verstümmelt war –, hat sonst niemand die verblüffende Ähnlichkeit festgestellt. Aber andererseits hat auch keiner den anderen Bourne gekannt. Nur ich.«
    »Sie?«
    »Ich habe ihn aus Asien vertrieben, ich bin derjenige, den er in Hongkong umbringen wollte, und mit seinem perversen Sinn für Ironie und Rache beschloss er, das zu tun, indem er die Leiche Ihres Killers auf dem Victoria Peak liegen ließ. Zu meinem Glück ließ sein Ego es nicht zu, dass er die Fähigkeiten Ihres Mannes richtig einschätzte. Als die Schießerei losging, hat ihn unser jetzt gemeinsamer
Bundesgenosse überwältigt und in eine Maschinengewehrgarbe geworfen.«
    »Edward, das kommt jetzt alles so schnell, ich kann das noch gar nicht fassen. Wer hat Jason Bourne zurückgebracht?«
    »Offensichtlich der Franzose. Sein Schüler, der zugleich seine äußerst lukrative Einkommensquelle war, hatte sich selbständig gemacht. Er wollte Rache und wusste, wo der eine Mann zu finden war, der ihm dazu verhelfen konnte. Sein Kollege aus den Zeiten von Medusa, Jason Bourne, das Original.«
    »Medusa!«, flüsterte Sheng voller Abscheu.
    »Trotz des schlechten Rufes, den die Leute hatten, gab es doch in gewissen Einheiten eine ungeheure Loyalität. Wenn man einem Menschen einmal das Leben gerettet hat, dann vergisst der das nicht.«
    »Was hat Sie zu der lächerlichen Schlussfolgerung veranlasst, dass ich mit dem Mann etwas zu tun haben könnte, den Sie einen Meuchelmörder nennen …«
    »Bitte, Sheng«, unterbrach der Analytiker. »Für Dementis ist es jetzt zu spät. Wir reden. Aber ich will Ihre Frage beantworten. Es lag in dem Schema einiger seiner Morde. Es fing mit einem Vizepremier Chinas im Tsim Sha Tsui und vier weiteren Männern an. Alle waren Ihre Feinde. Und neulich in Kai-tak zwei Ihrer heftigsten Kritiker in der Delegation aus Peking – Ziel einer Bombe. Und dann hat es auch Gerüchte gegeben; die gibt es in der Unterwelt immer. Es wurde von Nachrichten geflüstert, die zwischen Macao und Guangdong hin und her gingen, von mächtigen Männern in Beijing – von einem Mann mit ungeheurer Macht. Und schließlich war da noch die Akte … Wenn man das alles zusammenaddiert, wies es auf einen – auf Sie .«
    »Die Akte ? Was soll das, Edward?«, fragte Sheng und täuschte Stärke vor. »Warum ist das ein inoffizielles, geheimes Gespräch zwischen uns?«
    »Ich glaube, das wissen Sie.« »Sie sind ein hoch intelligenter Mann. Sie wissen genau, dass ich die Frage nicht stellen würde, wenn ich es wüsste.«

    »Ein hoch intelligenter Bürokrat, den man in den Hintergrund gedrängt hat. Sind Sie da nicht auch meiner Meinung?«
    »Ich hatte tatsächlich erwartet, dass Sie es weiter bringen würden. Sie haben den so genannten Unterhändlern während der Handelskonferenz das ganze Material und die Strategie geliefert. Und jeder weiß, dass Sie in Hongkong beispielhafte Arbeit geleistet haben. Als Sie Hongkong schließlich verließen, hatte Washington in der Kronkolonie mehr Einfluss als je zuvor.«
    »Ich habe mich dazu entschlossen, meine Stellung aufzugeben, Sheng. Ich habe meiner Regierung zwanzig Jahre meines Lebens geopfert, aber ich will nicht für sie sterben. Ich werde nicht zulassen, dass man mich aus dem Hinterhalt abschießt oder meinen Wagen in die Luft sprengt. Ich werde nicht zur Zielscheibe von Terroristen werden, sei es nun hier oder im Iran oder in Beirut. Es ist Zeit, dass ich an mich selbst denke. Die Zeiten ändern sich, die Menschen ändern sich, und das Leben ist teuer. Meine Pension und meine Aussichten sind wesentlich weniger, als ich das eigentlich verdient hätte.«
    »Da bin ich völlig Ihrer Ansicht, Edward, aber was hat das mit mir zu tun? Wir mussten gemeinsam Kompromisse ausarbeiten – waren sozusagen Gegner, wie in einem Gerichtshof, aber auf

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