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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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etwas essen, und der Franzose hatte Recht – er hatte immer Recht. Lass sie schwitzen.«
    »Zu mir war er sehr anständig«, sagte der V-Mann.
    »Am Ende war er so etwas wie ein gesprächiger, wenn auch pervertierter Heiliger.«
    »Ich verstehe nicht, Sir.«
    »Das ist auch nicht notwendig. Aber ich lebe, und er ist tot, weil er eine Entscheidung getroffen hat.«
    »Was für eine Entscheidung, Sir?«
    »Zu sterben, damit ich leben kann.«
    »Wie es in der Heiligen Schrift der Christen steht. Das haben die Nonnen uns gelehrt.«
    »Kaum«, sagte Jason, den der Gedanke amüsierte. »Wenn es einen anderen Ausweg gegeben hätte, dann hätten wir den ergriffen. Aber es gab keinen. Er akzeptierte einfach die Tatsache, dass sein Tod mein Ausweg war.«
    »Ich habe ihn gemocht«, sagte der V-Mann.
    »Bringen Sie uns zu dem Restaurant.«
     
    Edward McAllister hatte alle Mühe, sich zu beherrschen. Was er nicht wusste und worüber Bourne bei Tisch nicht reden wollte, ließ ihn vor Unruhe fast ersticken. Zweimal versuchte er, das Gespräch auf die »Zwischenstation« und die augenblickliche Situation zu bringen, und zweimal schnitt
Jason ihm das Wort ab und bedachte den Staatssekretär dabei mit einem finsteren Blick, während der V-Mann dankbar die Augen abwandte. Es gab gewisse Fakten, die der Chinese kannte, und andere, die er um seiner eigenen Sicherheit willen nicht kennen durfte.
    »Ruhe und Nahrung«, sinnierte Bourne und holte das letzte Stückchen seines tian-suan-on vom Teller. »Der Franzose hat gesagt, das wären Waffen. Er hatte natürlich Recht.«
    »Ich würde sagen, dass er Ersteres mehr gebraucht hat als Sie, Sir«, sagte der V-Mann.
    »Mag sein, aber er hat Kriegsgeschichte studiert. Er behauptete, aus Übermüdung seien mehr Schlachten verloren worden als wegen Mangel an Waffen.«
    »Das ist alles sehr interessant«, unterbrach McAllister scharf, »aber wir sind jetzt schon seit einer Weile hier, und ich bin sicher, dass wir etwas unternehmen sollten.«
    »Werden wir auch, Edward. Wenn Sie nervös sind, dann überlegen Sie einmal, was die jetzt durchmachen. Der Franzose pflegte auch zu sagen, dass die Nerven des Feindes unsere besten Verbündeten seien.«
    »Ihr Franzose geht mir allmählich auf die Nerven«, sagte McAllister gereizt.
    Jason sah den Analytiker an und meinte ruhig: »Sagen Sie das nie wieder zu mir. Sie waren nicht dabei.« Bourne sah auf die Uhr. »Jetzt ist über eine Stunde vergangen. Suchen wir uns ein Telefon.« Er wandte sich zu dem V-Mann. »Ich werde Ihre Hilfe brauchen«, fügte er hinzu. »Sie stecken das Geld hinein. Ich wähle dann.«
     
    »Sie haben gesagt, Sie würden in einer halben Stunde zurückrufen!« , stieß die Frau am anderen Ende der Leitung hervor.
    »Ich hatte andere Dinge zu erledigen. Ich habe noch mehr Klienten, und von Ihnen bin ich nicht gerade begeistert. Falls sich das zu einer Zeitvergeudung entwickeln sollte, habe ich anderes zu tun, und dann können Sie sich bei dem Mann verantworten, wenn der Taifun kommt.«

    »Wie wäre das möglich?«
    »Schluss jetzt, Lady! Geben Sie mir einen Koffer mit mehr Geld, als Sie je gesehen haben, dann könnte ich es Ihnen vielleicht sagen. Andererseits würde ich es wahrscheinlich doch nicht tun. Ich mag es, wenn hoch gestellte Männer in meiner Schuld stehen. Sie haben jetzt noch zehn Sekunden, dann lege ich auf.«
    »Bitte. Sie werden einen Mann treffen, der Sie zu einem Haus auf dem Guia-Hügel bringen wird, wo es hoch moderne Kommunikationsmittel …«
    »Und wo ein halbes Dutzend von euren Gangstern mir den Schädel einschlägt, mich dann in ein Zimmer steckt, wo mich ein Arzt mit Drogen voll pumpt und Sie alles umsonst kriegen!« Bournes Zorn war nur zum Teil gespielt; Shengs Leute benahmen sich wirklich wie die Amateure. »Jetzt will ich Ihnen einmal etwas über ein hochmodernes Kommunikationsmittel sagen. Das ist schlicht und einfach ein Telefon, und ich glaube nicht, dass es Kommunikation zwischen Macao und der Garnison von Guangdong gäbe, wenn Sie keine Zerhacker hätten. Natürlich haben Sie sie in Tokio gekauft, denn wenn Sie sie selbst gemacht hätten, würden sie wahrscheinlich nicht funktionieren! Einen solchen Zerhacker sollten Sie benutzen. Ich rufe Sie jetzt nur noch einmal an, Lady. Dann sollten Sie eine Nummer für mich haben. Die Nummer des Mannes .« Jason legte auf.
    »Interessant«, sagte McAllister, der vielleicht einen Meter von ihm gestanden war und jetzt kurz zu dem chinesischen V-Mann

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