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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schädel krachen, ehe der wusste, dass er in seiner Reichweite war. Der Eindringling wartete auf den geeigneten Augenblick, der kam, als der Brustkorb des Postens sich in einem langen Gähnen hob und seine Augen sich kurz schlossen, als er tief einatmete. Der Eindringling rannte um die Ecke, sprang hoch und warf dem Posten eine Drahtschlinge um den Hals. Sekunden später war es vorbei. Es war kaum ein Laut zu hören gewesen.
    Der Killer ließ die Leiche einfach liegen, in diesem Teil des Gartens war es wesentlich dunkler als anderswo. Fast alle Scheinwerfer im hinteren Gartenteil waren bei den Explosionen kaputt gegangen. Er richtete sich auf und schob sich zur nächsten Ecke vor, wo er eine Zigarette herauszog
und sie sich mit einem Gasfeuerzeug anzündete, wobei er schützend die Hand über die Flamme hielt. Dann trat er in das Scheinwerferlicht und schlenderte gelassen um die Ecke auf die breiten, angekohlten Verandatüren zu, wo ein zweiter Ledernacken auf der Treppe Wache hielt. Der Eindringling hielt die Zigarette in der linken Hand, hinter der er sein Gesicht versteckte, während er an der Zigarette sog.
    »Wohl eine rauchen gegangen?«, fragte der Posten.
    »Mhm, hab nicht schlafen können«, sagte der Mann in einem Dialekt, der ihn als einen Mann aus dem Südwesten auswies.
    »Diese Scheißpritschen sind für alles mögliche gemacht, bloß schlafen kann man darauf nicht. Brauchst dich bloß auf eine zu setzen, dann weißt du Bescheid … He, Augenblick ! Wer, zum Teufel, bist du denn?«
    Der Ledernacken bekam keine Chance, den Karabiner in Anschlag zu bringen. Der Eindringling machte einen Satz und trieb dem Posten das Messer mit tödlicher Akkuratesse in die Kehle und schnitt jeden Laut und alles Leben damit ab. Dann zerrte der Killer die Leiche schnell um die Ecke und ließ sie im Schatten liegen. Er wischte sein Messer an der Uniform des Toten ab steckte es sich wieder unter den Uniformrock, an der rechten Hüfte unter dem Gürtel, und kehrte zu den Verandatüren zurück. Er betrat das Haus.
    Jetzt ging er durch den langen, nur schwach beleuchteten Korridor, an dessen Ende ein dritter Ledernacken vor einer breiten geschnitzten Tür stand. Der Posten ließ den Karabiner sinken und sah auf die Uhr. »Du kommst früh«, sagte er. »Ich soll erst in einer Stunde und zwanzig Minuten abgelöst werden.«
    »Ich gehöre nicht zu dieser Einheit, Kumpel.«
    »Bist du aus der Gruppe von Oahu?«
    »Yeah.«
    »Ich dachte, die hätten euch Witzbolde schleunigst hier weggeschafft und zurück nach Hawaii. So heißt es wenigstens.«
    »Ein paar von uns haben Befehl bekommen, hier zu bleiben. Wir sind jetzt unten im Konsulat. Dieser Typ, wie heißt
er doch gleich, McAllister, hat uns die ganze Nacht lang verhört.«
    »Das ist mal eine gottverflucht beschissene Geschichte, Kumpel!«
    »Das kannst du laut sagen. Übrigens, wo hat denn dieser Knallkopf sein Büro? Er hat mich hier heraufgeschickt, damit ich ihm seine Spezialmischung Pfeifentabak bringe.«
    »Das passt zu dem. Kannst ihm ja eine Prise Hasch reintun.«
    »Welches Büro?«
    »Ich hab ihn vorher mit dem Arzt durch die erste Tür rechts gehen sehen. Dann, später, ehe er weggegangen ist, ist er hier hineingegangen.« Der Wachposten deutete mit einer Kopfbewegung auf die Tür hinter sich.
    »Wem gehört denn die Bude hier?«
    »Ich weiß nicht, wie er heißt, aber er ist hier der große Macker. Die nennen ihn den Botschafter.«
    Die Augen des Killers verengten sich. »Botschafter?«
    »Yeah. Aber das ist hier alles im Eimer. Dieser Scheißverrückte hat hier alles in die Luft gepustet, aber der Safe ist noch intakt, deshalb bin ich hier, und noch einer, der draußen in den Tulpenbeeten Wache hält. Ich schätze, die haben ein paar Millionen für einen Sonderetat lockergemacht.«
    »Oder für sonst etwas«, sagte der Eindringling leise. »Die erste Tür rechts, hm?«, fügte er hinzu, drehte sich um und griff unter seinen Uniformrock.
    »Mal langsam«, sagte der Ledernacken. »Warum haben die vom Tor nicht Bescheid gesagt?« Er griff nach dem Funkgerät, das er am Koppel trug. »Tut mir Leid, aber ich muss dich überprüfen lassen, Kumpel. Das ist Vorschrift …«
    Der Killer warf sein Messer. Während es sich dem Posten in die Brust bohrte, warf er sich auf ihn und drückte ihm mit den Daumen die Kehle ein. Dreißig Sekunden später öffnete er die Tür von Havillands Büro und zerrte den Toten hinein.
     
    Sie gingen in völliger Dunkelheit über die Grenze;

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