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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich den Hörer vom Ohr riss, und dann war die ruhige Stimme einer Telefonistin zu hören: »Wir unterbrechen Sie wegen eines Notfalls. Bitte sprechen, Colorado.«
    Webb führte den Hörer an sein Ohr zurück.
    »Spricht dort Jason Bourne?«, fragte ein Mann mit aristokratisch klingender Stimme.
    »Ich bin David Webb.«
    »Natürlich sind Sie das. Aber Sie sind auch Jason Bourne.«
    »Das war ich«, sagte David, von etwas, das er nicht definieren konnte, wie hypnotisiert.
    »Die Identitäten verschwimmen bei einem Mann, der so viel durchgemacht hat, Mr. Webb.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Ein Freund, seien Sie dessen versichert. Und ein Freund warnt jemanden, den er als Freund bezeichnet. Sie haben da unerhörte Anklagen gegen einige der treuesten Diener unseres Landes vorgebracht – gegen Männer, denen man nie fünf Millionen Dollar zur Verfügung stellen würde, über die sie keine Rechenschaft abzulegen brauchen und über die bis zum heutigen Tage keine Rechenschaft abgelegt worden ist.«
    »Wollen Sie mich durch die Mangel drehen?«
    »So wenig wie ich den verschlungenen Wegen nachspüren möchte, auf denen Ihre geschickte Frau das Geld auf einem Dutzend europäischer …«
    »Sie ist verschwunden ! Haben Ihre treuen Männer das gesagt?«
    »Man hat Sie als überarbeitet bezeichnet – ›durchgedreht‹ war das Wort, das man gebraucht hat –, und es hieß auch, Sie hätten erstaunliche Anklagen in Bezug auf Ihre Frau erhoben, ja.«
    »In Bezug auf – Herrgott, man hat sie aus unserem Haus entführt! Jemand hält sie fest, weil man mich haben will!«
    »Sind Sie sicher?«
    »Fragen Sie doch diesen toten Fisch McAllister. Das ist sein Drehbuch, bis in die letzte Fußnote. Und jetzt ist er plötzlich am anderen Ende der Welt!«
    »Fußnoten?«, fragte die kultivierte Stimme.
    »Sehr klar, nicht misszuverstehen. Das ist McAllisters Story, und er hat zugelassen, dass es dazu kommt! Ihr habt das zugelassen!«
    »Vielleicht sollten Sie sich die Fußnoten gründlicher ansehen.«
    »Warum?«
    »Gleichgültig. Vielleicht wird Ihnen alles klarer, wenn Sie sich helfen lassen – von einem Psychiater.«
    »Was?«
    »Wir wollen alles für Sie tun, was in unserer Macht steht, das sollten Sie glauben. Sie haben so viel gegeben – mehr, als man von einem Menschen verlangen kann – und Ihre außergewöhnliche Leistung kann man nicht einfach abtun, selbst wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommen sollte. Wir haben Sie in diese Lage gebracht und werden zu Ihnen stehen – auch wenn das heißt, dass wir die Gesetze beugen und die Gerichte unter Druck setzen müssen.«
    »Wovon reden Sie?«, schrie David.
    »Ein allgemein geschätzter Militärarzt hat vor einigen Jahren seine Frau auf tragische Weise umgebracht – es stand in allen Zeitungen. Der Stress. Es ist ihm einfach zu viel geworden. Die Belastungen, denen Sie ausgesetzt waren, waren zehnmal so groß.«
    »Ich höre wohl nicht recht!«
    »Dann lassen Sie es mich anders sagen, Mr. Bourne.«
    »Ich bin nicht Bourne !«
    »Also gut, Mr. Webb. Ich will ganz offen zu Ihnen sprechen.«
    »Das ist ein Fortschritt!«
    »Sie sind nicht gesund. Sie haben acht Monate psychiatrischer Therapie hinter sich – es gibt immer noch weite Bereiche in Ihrem Leben, an die Sie sich nicht erinnern können; nicht einmal Ihren Namen haben Sie gekannt. Das alles
steht in den ärztlichen Aufzeichnungen, die das fortgeschrittene Stadium Ihrer Geisteskrankheit ganz klar erkennen lassen, Ihren Gewalttrieb und das zwanghafte Verdrängen Ihrer eigenen Identität. In Ihrer Seelenqual neigen Sie zu Fantasien und versetzen sich in andere; Sie scheinen unter dem unwiderstehlichen Druck zu handeln, ein anderer als Sie selbst zu sein.«
    »Das ist verrückt, und das wissen Sie auch! Alles Lügen!«
    »Verrückt ist ein hartes Wort, Mr. Webb, und die Lügen kommen nicht von mir. Aber es ist meine Aufgabe, unsere Regierung vor falschen Beschuldigungen zu schützen und vor Verleumdungen, die dem Land schweren Schaden zufügen könnten.«
    »Falsche Beschuldigungen?«
    »Ihre Sekundärfantasie hinsichtlich einer unbekannten Organisation, die Sie Medusa nennen. Ich bin nun sicher, dass Ihre Frau zu Ihnen zurückkommen wird – wenn sie das kann, Mr. Webb. Aber wenn Sie weiterhin auf diesen Fantasievorstellungen beharren und sich auf dieses Produkt Ihres gequälten Bewusstseins fixieren, das Sie Medusa nennen, werden wir Sie zu einem paranoiden Schizophrenen erklären, zu einem

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