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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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jemandem, von dem ich nichts wusste. Und jetzt, wo Sie meine Lebensgeschichte kennen, wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Jason Bourne, erinnern Sie sich?«
    »Webb?«
    »An den Namen erinnere ich mich ganz vage«, sagte David.
    »Warum rufen Sie mich an?«
    »Weil Sie freundlich zu mir waren. In Virginia haben Sie gesagt, ich soll Sam zu Ihnen sagen.«
    »Okay, okay, David. Stimmt. Das hab ich gesagt – so nennen mich auch meine Freunde, Sam …« Teasdale schien etwas verwirrt und suchte nach Worten. »Aber das liegt jetzt fast ein Jahr zurück, und Sie kennen ja die Vorschriften. Man teilt Ihnen jemanden zu, mit dem Sie reden müssen, entweder in der Abteilung oder im Außenministerium. An den sollten Sie sich wenden – der ist auf dem Laufenden.«
    »Sie nicht, Sam?«
    »Was Sie betrifft, nicht. Ich erinnere mich an die Anordnung; man hat sie uns ein paar Wochen, nachdem Sie Virginia verlassen haben, auf die Schreibtische gelegt. Alle Anfragen bezüglich ›besagter Person et cetera et cetera‹ sollten an Abteilung soundso weitergeleitet werden. ›Besagte Person‹ habe direkten Zugang zu Bevollmächtigten im Ministerium.«
    »Die Bevollmächtigten – wenn es solche je gegeben hat – sind abgezogen worden, und mein Kontaktmann ist verschwunden.«

    »Kommen Sie«, wandte Teasdale leise und argwöhnisch ein, »das ist doch verrückt. So etwas kann gar nicht passieren.«
    »Es ist aber passiert!«, schrie Webb. »Meiner Frau ist etwas passiert!«
    »Was ist los? Wovon reden Sie?«
    »Weg ist sie, Sie Scheißkerl – ihr alle seid Scheißkerle! Ihr habt das zugelassen!« Webb packte sein Handgelenk, das den Hörer hielt, und umklammerte es, so fest er konnte, damit es zu zittern aufhörte. »Ich will Antworten haben, Sam. Ich will wissen, wer den Weg frei gemacht hat, wen man umgedreht hat. Ich hab da so eine Idee, wer das ist, aber ich brauche Einzelheiten, um ihn festzunageln – um euch alle festzunageln, wenn ich das muss.«
    »Jetzt mal langsam!«, unterbrach ihn Teasdale zornig. »Wenn Sie versuchen, mich reinzulegen, dann stellen Sie sich verdammt blöd an! Mich legen Sie nicht aufs Kreuz, Sie Knallknopf. Singen Sie doch einem anderen etwas vor, bloß mir nicht! Ich muss mir das nicht anhören, ich brauche bloß zu melden, dass Sie mich angerufen haben, und das werde ich jetzt gleich tun. Sie haben doch nicht alle Tassen im Schrank – da soll sich mal einer drum kümmern!«
    »Medusa!« , schrie Webb. »Keiner will etwas über Medusa sagen, wie? Das alles liegt heute noch ganz tief unten in den Safes, wie?«
    Diesmal klickte es nicht in der Leitung. Teasdale legte nicht auf. Stattdessen wurde seine Stimme jetzt ganz ausdruckslos. »Gerüchte«, sagte er, »so wie Hoovers Akten – gerade recht, darüber ein paar Geschichten zu erzählen nach dem dritten Whisky, aber sonst nichts.«
    »Ich bin kein Gerücht, Sam. Ich lebe, ich atme, ich gehe aufs Klo und ich schwitze – so wie jetzt. Das ist kein Gerücht.«
    »Sie haben Ihre Probleme gehabt, Davey.«
    »Aber ich war dort! Ich habe mit Medusa gekämpft! Es gibt Leute, die sagen, ich sei der Beste gewesen oder der Schlimmste. Deshalb hat man mich ausgewählt, deshalb wurde ich Jason Bourne …«

    »Davon habe ich keine Ahnung. Wir haben nie darüber gesprochen, also weiß ich auch nichts davon. Haben wir je darüber gesprochen, Davey?«
    »Hören Sie mit diesem blödsinnigen Namen auf. Ich bin nicht Davey .«
    »In Virginia waren wir aber ›Sam‹ und ›Davey‹, erinnern Sie sich nicht?«
    »Das hat jetzt nichts zu sagen! Wir haben alle unser Spielchen gemacht. Morris Panov war unser Schiedsrichter, bis Sie eines Tages beschlossen, mir auf die harte Tour zu kommen.«
    »Ich hab mich entschuldigt«, sagte Teasdale ruhig. »Wir alle haben mal nicht den besten Tag. Ich hab Ihnen doch erzählt, was mit meiner Frau los ist.«
    »Ihre Frau interessiert mich nicht! Mich interessiert meine, und ich lasse Medusa hochgehen, wenn ich keine Antwort bekomme, keine Hilfe !«
    »Ich bin ganz sicher, dass Sie alle Hilfe kriegen, die Sie brauchen, wenn Sie einfach Ihren Kontaktmann im Außenministerium anrufen.«
    »Er ist nicht da! Er ist weg !«
    »Dann fragen Sie nach seinem Stellvertreter. Man wird Ihren Fall bearbeiten.«
    »Bearbeiten! Herrgott, was sind Sie eigentlich, ein Roboter?«
    »Bloß ein Mann, der versucht, seine Arbeit zu tun, Mr. Webb. Ich fürchte, ich kann jetzt nichts mehr für Sie tun. Gute Nacht.«Wieder das Klicken, und die Leitung war

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