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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bourne?«
    »Ja.«
    »Diese Bestätigung ist der erste Schritt in unserer Übereinkunft.«
    »Welcher Übereinkunft?«
    »Sie haben einem Mann etwas von großem Wert genommen.«
    »Sie haben mir etwas von großem Wert genommen.«
    »Sie ist am Leben.«
    »Das sollte sie auch besser bleiben.«
    »Eine andere ist tot. Sie haben sie getötet.«
    »Wissen Sie das genau?« Bourne würde nicht ohne weiteres zustimmen, wenn es nicht seinen Zwecken diente.
    »Sehr genau.«
    »Was für Beweise haben Sie?«
    »Man hat Sie gesehen. Ein großer Mann, der sich im Schatten hielt und mit den Bewegungen einer Bergkatze durch Hotelkorridore rannte und über Feuerleitern kletterte.«
    »Dann hat man mich aber doch nicht wirklich gesehen, oder? Das konnte man auch nicht. Ich war tausende von Meilen weg.« Bourne würde sich stets eine Hintertür offen lassen.
    »Was ist in unserem Jetzeitalter schon Entfernung?« Der Asiate hielt inne und fügte dann scharf hinzu: »Sie haben vor zweieinhalb Wochen fünf Tage Urlaub genommen.«
    »Und wenn ich Ihnen jetzt sagte, dass ich in Boston an einem Symposion über die Sung- und Yuan-Dynastien teilgenommen
habe – was keineswegs Urlaub ist, sondern zu meinen Obliegenheiten gehört …«
    »Es verblüfft mich«, unterbrach der Mann höflich, »dass Jason Bourne sich so jämmerlich schwacher Ausreden bedient.«
    Er hatte nicht nach Boston fahren wollen. Das Thema des Symposions war von seinen Vorlesungsfächern Lichtjahre entfernt, aber er war offiziell aufgefordert worden teilzunehmen. Die Aufforderung kam aus Washington, im Rahmen des Kulturaustauschs, und war durch die Fakultät für Orientalistik der Universität zu ihm gelangt. Herrgott! Jedes einzelne Rädchen war an seiner Stelle! »Eine Ausrede wofür?«
    »Um an einem Ort zu sein, wo man nicht war. Viele Menschen, die sich zwischen den Ausstellungsgegenständen drängten, und gewisse Leute, die man bezahlt hat, zu beschwören, dass Sie dort waren.«
    »Das ist lächerlich, hirnrissig. Ich bezahle nicht.«
    »Man hat Sie bezahlt.«
    »Mich? Wie?«
    »Über dieselbe Bank, die Sie das letzte Mal benutzt haben. In Zürich. Die Gemeinschaftsbank in Zürich – in der Bahnhofstraße natürlich.«
    »Seltsam, dass ich keinen Kontoauszug bekommen habe«, sagte David.
    »Als Sie als Jason Bourne in Europa waren, haben Sie nie Bankauszüge gebraucht, weil Sie ein Dreifach-Null-Konto hatten – und das ist in der Schweiz absolut geheim. Aber wir haben bei den Papieren eines Mannes – eines toten Mannes natürlich – einen Überweisungsbeleg gefunden, der auf die Gemeinschaftsbank ausgestellt war.«
    »Natürlich. Aber nicht bei dem Mann, den angeblich ich getötet habe.«
    »Nein. Aber bei einem, der den Befehl gegeben hat, diesen Mann zu töten, und zugleich etwas, was für meinen Auftraggeber einen sehr hohen Wert besitzt.«
    »Dieses Etwas von hohem Wert ist eine Trophäe, nicht wahr?«
    »Trophäen gewinnt man, Mr. Bourne. Genug. Sie sind
Sie. Begeben Sie sich ins Regent-Hotel in Kowloon. Tragen Sie sich unter irgendeinem Namen ein, der Ihnen gefällt, aber verlangen Sie Suite sechs-neun-null – sagen Sie, man habe sie Ihres Wissens für Sie reserviert.«
    »Wie bequem. Meine eigenen Räumlichkeiten.«
    »Das spart Zeit.«
    »Es wird mich aber Zeit kosten, hier alles vorzubereiten.«
    »Wir gehen davon aus, dass Sie niemand Anlass geben, Alarm zu schlagen, und dass Sie sich so schnell auf den Weg machen, wie Sie können. Seien Sie Ende der Woche dort.«
    »Verlassen Sie sich auf beides. Lassen Sie mich noch einmal mit meiner Frau sprechen.«
    »Bedaure, das kann ich nicht.«
    »Herrgott, Sie können doch alles hören, was wir sagen.«
    »Sie werden in Kowloon mit ihr sprechen.«
    Ein Klicken, dann das Echo und dann nichts mehr, nur Rauschen. Er legte den Hörer auf und merkte, dass er ihn mit solcher Kraft festgehalten hatte, dass sein Daumen und Zeigefinger verkrampft waren. Er löste die Hand von dem Apparat und schüttelte sie heftig und war zugleich dankbar, dass der Schmerz es ihm ermöglichte, langsam wieder in die Wirklichkeit zurückzukehren. Er packte die rechte Hand mit der linken, hielt sie fest und presste seinen linken Daumen … und während er zusah, wie seine Finger sich lösten, wusste er, was er zu tun hatte – zu tun, ohne auch nur eine Stunde an die so wichtigen unwichtigen Alltäglichkeiten zu vergeuden. Er musste Conklin in Washington erreichen, die Kanalratte, die auf der 71. Straße in New York versucht

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