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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zurückrutschen! Du musst vorwärtsgehen, bewege deinen Bleistift! Du musst dieses Blatt füllen mit Dingen, die es zu tun gibt, und dann noch ein Blatt und noch eines! Pässe, Initialen auf Geldbörse und Brieftasche und Hemden – sie mussten mit den Namen übereinstimmen, die er verwendete; Reservierungen bei Fluggesellschaften – Verbindungsflüge, keine direkten Routen – Gott! Wohin? Marie, wo bist du?
    Hör auf! Du musst dich zusammenreißen. Du bist dazu fähig. Du musst dazu fähig sein. Du hast keine Wahl, also sei, was du einmal warst. Du musst eiskalt sein.
    Und dann wurde die Schale, die er um sich herum aufzubauen
im Begriff war, von dem ohrenzerfetzenden Klang des Telefons zerschmettert, das neben seiner Hand auf dem Schreibtisch stand. Er sah es an, schluckte, fragte sich, ob er imstande sein würde, auch nur entfernt normal zu klingen. Es klingelte erneut, und das Klingeln war penetrant. Du hast keine Wahl. Er nahm den Hörer ab, packte ihn mit solcher Kraft, dass seine Fingerknöchel weiß wurden. Irgendwie schaffte er es, das eine Wort herauszuquetschen: »Ja?«
    »Hier spricht die Vermittlung für Luft-Boden-Gespräche, Satellitenübertragung …«
    »Wer? Was haben Sie gesagt?«
    »Ich habe ein Funkgespräch für einen Mr. Webb. Sind Sie Mr. Webb, Sir?«
    »Ja.« Und dann zerbarst die Welt, die er kannte, in tausend zackige Spiegel, und jeder war ein Bild schreiender Qual.
    »David!«
    »Marie?«
    »Keine Panik, David! Hörst du mich, keine Panik!« Ihre Stimme drang durch das Rauschen; sie gab sich große Mühe, nicht zu schreien, konnte aber nicht anders.
    »Bist du in Ordnung? Auf dem Zettel stand, du seist verletzt  – verwundet!«
    »Mir fehlt nichts. Ein paar Kratzer, das ist alles.«
    »Wo bist du?«
    »Über dem Meer, so viel werden sie dir sagen. Mehr weiß ich nicht; man hat mir Beruhigungsmittel gegeben.«
    »O Gott! Ich halte das nicht aus! Sie haben dich entführt!«
    »Reiß dich zusammen, David. Ich weiß, was sie dir damit antun, aber sie nicht. Verstehst du mich? Sie wissen es nicht !«
    Damit sandte sie ihm eine verschlüsselte Nachricht; sie war nicht schwer zu dechiffrieren. Er musste der Mann sein, den er hasste. Er musste Jason Bourne sein, und der Meuchelmörder lebte und es ging ihm gut und er wohnte im Körper von David Webb.
    »In Ordnung. Ich war dabei, den Verstand zu verlieren!«
    »Deine Stimme wird über Lautsprecher verstärkt …«

    »Natürlich.«
    »Die lassen mich zu dir sprechen, damit du weißt, dass ich lebe.«
    »Haben sie dir wehgetan?«
    »Nicht absichtlich.«
    »Was, zum Teufel, sind das für ›Kratzer‹?«
    »Ich hab mich gewehrt, um mich geschlagen. Ich bin schließlich auf einer Ranch aufgewachsen.«
    »O mein Gott …«
    »David, bitte! Du darfst nicht zulassen, dass die dir das antun!«
    »Mir? Dir tun sie es an!«
    »Ich weiß, Darling. Ich denke, die stellen dich auf die Probe, verstehst du?«
    Wieder die Botschaft. Sei Jason Bourne, um ihrer beider willen – um ihrer beider Leben willen. »In Ordnung. Ja, in Ordnung.« Er versuchte, sich zu beherrschen, seine Stimme unter Kontrolle zu bringen. »Wann ist es passiert?«, fragte er.
    »Heute Morgen, etwa eine Stunde nachdem du weggegangen warst.«
    »Heute Morgen? Herrgott, den ganzen Tag! Wie?«
    »Sie kamen an die Tür. Zwei Männer.«
    »Wer?«
    »Man hat mir erlaubt zu sagen, dass sie aus dem Fernen Osten sind. Ich weiß tatsächlich nicht mehr als das. Sie haben mich aufgefordert, sie zu begleiten, und ich habe mich geweigert. Ich bin in die Küche gerannt und habe ein Messer gesehen. Ich habe einen von ihnen in die Hand gestochen.«
    »Der Handabdruck an der Tür …«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Das ist unwichtig.«
    »Ein Mann will mit dir reden, David. Hör ihn dir an, aber nicht im Zorn – nicht in Wut – kannst du das verstehen ?«
    »Ja, in Ordnung. Schon gut. Ich verstehe.«
    Jetzt war die Stimme des Mannes zu hören. Sie kam stockend, aber präzise, mit fast britischem Akzent, jemand,
den ein Engländer die englische Sprache gelehrt hatte, oder jedenfalls jemand, der in England gelebt hatte. Trotzdem war nicht zu verkennen, dass es sich um einen Asiaten handelte. Der Akzent deutete auf Südchina, der Tonfall, die kurzen Vokale und scharfen Konsonanten klangen kantonesisch.
    »Wir wollen Ihrer Frau nichts zuleide tun, Mr. Webb, aber wenn es notwendig ist, wird es unvermeidbar sein.«
    »Das würde ich nicht tun, wenn ich Sie wäre«, sagte David kalt.
    »Jason

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