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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Regierungen, darunter auch die engsten Berater des Präsidenten und der Premierministerin, waren zu demselben Schluss gelangt: Wenn die Wahrheit über das Anwesen am Victoria Peak an die Öffentlichkeit drang, so würde das katastrophale Folgen für den ganzen Pazifikraum, ja, die ganze Welt haben. Dieses Haus war eine Festung, das Hauptquartier einer Geheimoperation von solcher Tragweite, dass selbst der amerikanische Präsident und die britische Premierministerin nur wenige Einzelheiten kannten, lediglich die Zielsetzung der Operation.

    Ein kleiner Wagen rollte vor das Tor. Sofort wurden kräftige Scheinwerfer eingeschaltet, die den Fahrer blendeten. Der hob den Arm, um seine Augen zu schützen. Zwei Marineinfanteristen tauchten mit gezogenen Waffen zu beiden Seiten des Fahrzeugs auf.
    »Ihr solltet den Wagen inzwischen kennen, Jungs«, sagte der asiatische Hüne in dem weißen Seidenanzug und blickte mit zusammengekniffenen Augen durch das offene Fenster.
    »Wir kennen den Wagen, Major Lin«, erwiderte der Corporal zur Linken. »Wir müssen uns nur überzeugen, wer am Steuer sitzt.«
    »Wer könnte sich schon für mich ausgeben?«, scherzte der hünenhafte Major.
    »Man Mountain Dean, Sir«, antwortete der Ledernacken zur Rechten des Wagens.
    »O ja, erinnere mich. Ein amerikanischer Ringer.«
    »Mein Großvater hat oft von ihm geredet.«
    »Vielen Dank, mein Sohn. Sie hätten wenigstens sagen können, es sei Ihr Vater gewesen. Darf ich weiterfahren oder bin ich festgenommen?«
    »Wir schalten die Scheinwerfer ab und machen das Tor auf, Sir«, sagte der erste Ledernacken. »Übrigens, Major, vielen Dank für den Tipp mit dem Restaurant in Wanchai. Das Essen ist toll und kostet nicht gleich den Sold für einen Monat.«
    »Aber Sie haben leider keine Suzie Wong gefunden.«
    »Keine was?«
    »Schon gut. Das Tor, bitte, Jungs.«
    Im Haus saß der Staatssekretär Edward Newington McAllister in der Bibliothek, die man in ein Büro umgewandelt hatte, hinter einem Schreibtisch und las eine Akte, wobei er immer wieder Randbemerkungen anbrachte. Er war völlig konzentriert, und als die Sprechanlage summte, kostete es ihn einige Mühe, sich aus seiner Konzentration zu reißen und den Hörer abzunehmen. »Ja?« Er hörte zu und sagte dann: »Natürlich, schicken Sie ihn herein.« McAllister legte auf und wandte sich wieder der Akte zu,
die vor ihm lag. Oben auf der Seite, die er gerade las, standen die Worte, die sich auf jeder Seite wiederholten. Ultra Maximum Classified. P. R. C. Intern. Sheng Chou Yang.
    Die Tür öffnete sich, und der hünenhafte Major Lin Wenzu von der MI-6, Hongkong, trat ein, schloss die Tür und lächelte, als er McAllisters konzentrierte Miene sah.
    »Immer noch dasselbe, nicht wahr, Edward? In den Worten steckt ein Plan, eine Strategie.«
    »Wenn ich bloß dahinterkäme«, antwortete der Amerikaner, ohne von dem Blatt aufzublicken.
    »Das werden Sie schon, mein Freund. Was auch immer es ist.«
    »Ich bin gleich so weit.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte der Major und nahm die goldene Rolex und die Manschettenknöpfe ab. Er legte sie auf den Schreibtisch und sagte leise: »Jammerschade, dass ich sie zurückgeben muss. Die verleihen einem großes Prestige. Aber den Anzug müssen Sie bezahlen, Edward. So etwas gehört nicht zu meiner Garderobe, aber wie das in Hongkong immer ist, war der Preis recht vernünftig, selbst für meine Größe.«
    »Ja, natürlich«, sagte der Staatssekretär geistesabwesend.
    Major Lin setzte sich auf den schwarzen Ledersessel vor dem Schreibtisch und blieb fast minutenlang stumm. Länger hielt er es nicht aus. »Ist das etwas, wobei ich Ihnen helfen könnte, Edward? Oder genauer gesagt: etwas, das mit unserem Auftrag zu tun hat? Können Sie darüber reden?«
    »Leider nein, Lin. Und das gilt für alle drei Fragen.«
    »Über kurz oder lang werden Sie es uns sagen müssen. Unsere Vorgesetzten in London werden es uns sagen müssen. ›Tun Sie das, was er verlangt‹, sagen sie. ›Machen Sie sich Aufzeichnungen über alle Gespräche und Anordnungen, aber befolgen Sie seine Weisungen und beraten ihn.‹ Ihn beraten? Es gibt keinen Rat, nur Taktik. Ein Mann in einem leeren Büro, der vier Schüsse in die Mauer des Hafenweges abgibt, sechs ins Wasser und der Rest Platzpatronen  – Gott sei Dank ist niemand an Herzschlag gestorben –,
und wir haben die Situation geschaffen, die Sie wollen. Das ist etwas, das wir verstehen können …«
    »Wie ich höre, ist alles sehr gut

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