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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zittert hin und wieder unmotiviert am ganzen Körper und scheint sich nicht konzentrieren zu können. Ich kann Ihnen versichern, das alles passt nicht zu dieser Frau.«
    »Auf keinen Fall«, sagte McAllister und kniff die Lippen zusammen. »Was können wir tun?«
    »Der Arzt meint, man sollte sie sofort in ein Krankenhaus einweisen, um Tests durchführen zu können.«
    »Unmöglich! Du lieber Gott, das kommt überhaupt nicht infrage!«
    Der chinesische Geheimdienstbeamte stand auf und ging
langsam auf den Schreibtisch zu. »Edward«, begann er ruhig, »ich kenne die Hintergründe dieser Operation nicht, aber zwei und zwei kann ich auch zusammenzählen. Ich fürchte, ich muss Sie fragen: Was passiert mit David Webb, wenn seine Frau ernsthaft krank ist? Was passiert mit Ihrem Jason Bourne, wenn sie stirbt?«

12.
    »Ich brauche ihre Krankengeschichte, und zwar blitzschnell, Major. Und das ist ein Befehl, Sir. Ich war einmal Lieutenant im Sanitätskorps Ihrer Majestät.«
    Das ist der englische Arzt, der mich untersucht hat. Er ist sehr höflich, aber kalt, und wie ich vermute, ein ausgezeichneter Arzt. Er ist verunsichert. Das ist gut so.
    »Wir werden sie Ihnen besorgen; dafür gibt es Mittel und Wege. Sie sagen, sie hat Ihnen den Namen ihres Arztes in den Vereinigten Staaten nicht sagen können?«
    Das ist dieser hünenhafte Chinese, der immer höflich ist – eher salbungsvoll, aber er wirkt ehrlich. Er ist nett zu mir gewesen, so wie seine Leute zu mir nett waren. Er befolgt Anweisungen – alle befolgen sie Anweisungen –, aber sie wissen nicht, warum.
    »Sie kommt selbst in ihren klaren Augenblicken nicht darauf, und das ist nicht gerade ermutigend. Das könnte ein Schutzmechanismus sein, und das wiederum würde darauf hindeuten, dass sie von einer chronischen Erkrankung weiß, die sie abblocken möchte.«
    »Der Typ ist sie nicht, Herr Doktor. Sie ist eine starke Frau.«
    »Psychische Stärke ist relativ, Major. Die Stärksten unter uns sind manchmal nicht imstande, ihre Sterblichkeit zu akzeptieren. Das Ego verdrängt das einfach. Beschaffen Sie mir ihre Krankengeschichte. Ich muss sie haben.«
    »Jemand ruft in Washington an, und von dort aus werden Leute weiter herumtelefonieren. Die wissen, wo sie wohnt, kennen ihre Lebensumstände und werden innerhalb von wenigen Minuten ihre Nachbarn kennen. Jemand wird es uns sagen. Wir werden ihren Arzt finden.«
    »Ich will alles über den Satelliten, einen Computerausdruck. Wir sind darauf eingerichtet.«

    »Derartige Sendungen müssen in unseren Büros aufgenommen werden.«
    »Dann komme ich mit. Ich brauche nur ein paar Minuten.«
    »Sie haben Angst, nicht wahr, Herr Doktor?«
    »Eine neurologische Störung ist immer beunruhigend, Major. Wenn Ihre Leute schnell arbeiten, kann ich vielleicht selbst mit ihrem Arzt sprechen, das wäre natürlich optimal.«
    »Sie haben bei der Untersuchung nichts feststellen können?«
    »Nur Möglichkeiten, nichts Konkretes. Da ist Schmerz, und da ist wieder kein Schmerz. Ich habe für morgen eine CAT-Tomographie veranlasst.«
    »Sie haben wirklich Angst.«
    »Ich mache mir fast in die Hosen, Major.«
    Oh, ihr tut alle genau das, was ich wollte. Du lieber Gott, hab ich Hunger! Wenn ich hier rauskomme, werde ich fünf Stunden lang nichts anderes tun als essen – und ich werde herauskommen! David, hast du verstanden? Hast du verstanden, was ich dir sagen wollte? Ahornbäume haben Ahornblätter. Die sind so verbreitet, Liebling, so leicht zu erkennen. Ein einziges Blatt steht für Kanada. Die Botschaft! Hier in Hongkong ist es das Konsulat! Das war es, was wir in Paris gemacht haben, Liebster! Damals war es schrecklich, aber hier wird es nicht schrecklich werden. Ich werde jemanden kennen – damals, in Ottawa, habe ich so viele angelernt, die dann auf der ganzen Welt eingesetzt wurden. Dein Erinnerungsvermögen ist umwölkt, mein Geliebter, aber meines nicht … und du musst begreifen, David, die Leute, mit denen ich damals zu tun hatte, unterscheiden sich gar nicht so sehr von den Leuten, die mich jetzt festhalten. In mancher Hinsicht sind es natürlich Roboter, aber es sind auch Individuen, die nachdenken und sich Fragen stellen und wissen möchten, warum sie bestimmte Dinge tun sollen. Aber sie befolgen die Anweisungen, die sie bekommen, Liebling. Weil sie schlecht beurteilt werden, wenn sie das nicht tun. Und das führt dann zu einem noch schlimmeren Schicksal als der Entlassung – was ohnehin selten vorkommt –, weil es

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