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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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denken... Die Nummer?«
    Santos nannte sie zweimal - zusammen mit den Worten, die Bourne sagen sollte. Er sprach langsam und war offenbar beeindruckt, dass sich Bourne keine Notizen machte. »Ist alles klar?«
    »Unauslöschlich... Wie möchten Sie das Geld bekommen?«
    »Rufen Sie mich an, Sie haben meine Nummer. Ich werde Argenteuil verlassen, zu Ihnen kommen und niemals ins Le Cœur zurückkehren.«
    »Viel Glück, Santos. Irgendetwas sagt mir, dass Sie es verdienen.«
    »Niemand mehr als ich. Ich habe zu oft vom Schierlingsbecher trinken müssen.«
    »Sokrates«, sagte Bourne.
    »Nicht direkt. Platons Gespräche, um genau zu sein. Au revoir.«
    Santos marschierte los, und Bourne ging zurück zum Pont-Royal. Er versuchte verzweifelt, seinen Wunsch zu rennen zu unterdrücken.
    Ein rennender Mensch ist ein Objekt der Neugierde, eine Zielscheibe. Eine Lektion aus dem Lehrbuch von Jason Bourne.
    »Bernardine!«, bellte er, als er den schmalen, verlassenen
Flur zu seinem Zimmer entlanglief - und den alten Mann am Tisch sitzen sah, eine Granate in der einen Hand, eine Pistole in der anderen. »Legen Sie die Hardware beiseite, wir haben ins Schwarze getroffen!«
    »Und wer muss dafür zahlen?«, fragte der Veteran vom Deuxieme, als Jason die Tür schloss.
    »Ich«, antwortete Bourne. »Wenn alles läuft, wie ich denke, dass es laufen wird, dann wird sich Ihr Konto in Genf freuen.«
    »Ich tue das, was ich tue, nicht deswegen, mein Freund.«
    »Ich weiß, aber solange wir die Francs verteilen, als würden wir sie selbst in der Garage drucken, warum sollten Sie dann nicht auch was abbekommen?«
    »Dagegen lässt sich nichts sagen.«
    »Eine Stunde«, verkündete Jason. »Dreiundvierzig Minuten noch, um genau zu sein.«
    »Wofür?«
    »Um herauszufinden, ob es wirklich stimmt.« Bourne fiel aufs Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine Augen leuchteten. »Schreiben Sie sich etwas auf, François.« Jason nannte die Telefonnummer, die ihm von Santos gegeben worden war. »Kaufen Sie, bestechen Sie oder drohen Sie jedem besseren Kontakt, den Sie jemals bei der Pariser Post hatten, aber finden Sie heraus, wo der zugehörige Apparat steht.«
    »Das ist keine so teure Forderung...«
    »Doch, ist es«, hielt Bourne dagegen. »Sie ist geschützt, unverletzbar gemacht. Etwas anderes käme für ihn nicht infrage. Nur vier Leute aus seinem gesamten Netzwerk haben diese Nummer.«
    »Dann sollten wir vielleicht nicht so hoch hinaufgehen, sondern lieber tief hinunter, unter die Erde, in den Untergrund. In die Tiefen des Telefonnetzes unter den Straßen.«
    Jason schnellte herum. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Wie könnten Sie? Sie sind kein Mann vom Deuxieme. Der Schlüssel liegt in der Technik... Ich kenne da einige Fachleute. Lassen Sie mich am Abend telefonieren...«
    »Heute Abend?«, unterbrach Bourne und erhob sich vom Bett.
    »Es wird so etwa tausend Francs kosten.«

    »Ich kann nicht bis heute Abend warten.«
    »Das bedeutet ein Risiko. Diese Leute werden bei ihrer Arbeit mit Monitor überwacht. Das ist das sozialistische Paradox: den Arbeitskräften Verantwortung geben, aber keine individuelle Autorität.«
    »Sie haben also ihre Privatnummer?«
    »Sie stehen im Buch, ja. Diese Leute haben keine Geheimanschlüsse.«
    »Dann lassen Sie die Frau von jemandem anrufen. Ein dringender Fall. Der Mann muss nach Hause kommen.«
    Bernardine nickte. »Nicht schlecht, mein Freund.«
    Die Minuten dehnten sich zu Viertelstunden, als der ehemalige Agent des Deuxieme sich an die Arbeit machte. Rührselig machte er den Frauen Versprechungen, wenn sie tun würden, was er verlangte. Zwei hängten sofort auf, drei wiesen ihn wortgewaltig ab, aber die sechste erklärte inmitten von etlichen Obszönitäten: »Warum nicht?« Wenn nur der Schlappschwanz, den sie geheiratet hatte, auch begriff, dass das dann ihr Geld war.
    Die Stunde war vorbei, und Jason verließ das Hotel. Er lief langsam, lässig das Trottoir hinunter, überquerte vier Straßen bis zu einer Telefonzelle am Quai Voltaire an der Seine. Ein Schleier von Dunkelheit senkte sich langsam über Paris. Die Boote auf dem Fluss und die Brücken waren mit Lichtern geschmückt. Als er die rote Zelle betrat, atmete er gleichmäßig, in tiefen Zügen. Er kontrollierte sich in einer Weise, wie er es nie für möglich gehalten hätte. Er war dabei, den wichtigsten Telefonanruf seines Lebens zu machen, aber das durfte er den Schakal nicht wissen lassen - wenn es wirklich der

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