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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Klebestelle. Geben Sie ihn dann dem Portier für ebenjenen Mr. Scarzi.«
    »Verstanden. Und was ist mit dem Engländer? Heute früh? Es sind nur noch ein paar Stunden Zeit.«
    »Der Engländer ist kein Problem. Der frühe Morgen ist eins, und die wenigen Stunden. Es ist einfach, Gelder von einer Bank auf eine andere zu überweisen - Knöpfe werden gedrückt, Computer vergleichen sekundenschnell die Daten, und schon stehen die Zahlen auf dem Papier. Aber es ist etwas ganz anderes, irgendwo beinahe drei Millionen Francs in bar abzuholen, und Ihr Kontaktmann wird sicher keine Pfund oder Dollar akzeptieren, aus Angst, beim Deponieren oder
Wechseln erwischt zu werden. Dazu müssen die Noten vor dem Zoll versteckt werden können... Ihr Kontaktmann, mon ami ist sich sicher dieser Schwierigkeiten bewusst.«
    Jason überdachte Bernardines Worte. »Sie meinen, er will mich testen?«
    »Muss er.«
    »Das Geld könnte von verschiedenen Banken stammen. Ein kleines Privatflugzeug könnte über den Kanal hüpfen und auf einer einsamen Wiese landen, wo ein Wagen wartet, um den Mann nach Paris zu bringen.«
    » Bien. Natürlich. Die Logistik dafür erfordert jedoch Zeit, selbst für einflussreiche Leute. Lassen Sie es nicht allzu einfach erscheinen, das wirkt verdächtig. Informieren Sie Ihren Kontaktmann über den Fortgang, betonen Sie die Geheimhaltung, sprechen Sie von Risikovermeidung, bauen Sie ein paar Verzögerungen ein - wenn es keine gäbe, könnte er denken, es ist eine Falle.«
    »Ich verstehe.«
    »Da ist noch etwas, mon ami. Ein Chamäleon kann zwar am Tage vielerlei Gestalt annehmen, sicherer aber ist die Nacht.«
    »Sie haben etwas vergessen«, sagte Bourne. »Wie steht es mit dem Engländer?«
    »Sie sagen es, alter Knabe«, sagte Bernardine.
    Die Operation verlief so geschmeidig wie nur irgendeine, die Jason je ausgeheckt oder miterlebt hatte, vielleicht dank des so alten wie erfahrenen Mannes, der zu früh geweckt worden war. Während Bourne Santos über die verschiedenen Fortschritte informierte, ließ Bernardine die versiegelte Anweisung beim Portier abholen, woraufhin er eine Verabredung mit Monsieur Tabouri traf. Kurz nach 4.30 Uhr nachmittags kam der Veteran vom Deuxieme ins Pont-Royal, in einem dunklen, gestreiften Anzug, der so offensichtlich britisch war, dass er geradezu nach Savile Row schrie. Er ging zum Fahrstuhl und kam schließlich, nachdem er sich zweimal verlaufen hatte, in Bournes Zimmer.
    »Hier ist das Geld«, sagte er und stellte den Diplomatenkoffer auf den Boden. Er ging sofort zu Jasons Minibar, entnahm ihr zwei kleine Fläschchen Tanqueray Gin, öffnete sie
und schüttete den Inhalt in ein Glas von zweifelhafter Sauberkeit. » A votre santé«, sagte er, leerte das halbe Glas, atmete tief durch, um dann die zweite Hälfte hinunterzuschütten. »Seit Jahren habe ich so was nicht mehr gemacht.«
    »Nein?«
    »So was habe ich schon lange immer erledigen lassen. Viel zu gefährlich... Nichtsdestoweniger, Sie sind Tabouri zu ewigem Dank verpflichtet, und außerdem hat er mich tatsächlich davon überzeugt, die Beirut-Sache noch mal zu überlegen.«
    »Was?«
    »Natürlich verfüge ich nicht über Mittel wie Sie, aber ein gewisser Prozentsatz von vierzig Jahren aus den fonds de contingence hat seinen Weg nach Genf und auf mein Konto gefunden. Ich bin kein armer Mann.«
    »Vielleicht aber ein toter Mann, wenn man Sie beim Hinausgehen erwischt.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Bernardine und suchte nochmals den kleinen Kühlschrank auf. »Ich werde in diesem Zimmer bleiben, bis Sie Ihr Geschäft abgeschlossen haben.« François öffnete erneut zwei Fläschchen und kippte sie in sein Glas.
    »Das wird mein altes Herz beruhigen«, fügte er hinzu, als er zu dem kleinen Tisch ging, sein Getränk auf das Löschpapier stellte und sich daranmachte, aus seinen Taschen zwei Automatic-Pistolen und drei Granaten zu ziehen und alles in eine Reihe legte. »Ich werde mich jetzt ein wenig entspannen.«
    »Was ist das, zum Teufel?«
    »Ihr Amerikaner nennt das Abschreckung, denke ich«, antwortete Bernardine. »Obwohl ich glaube, dass ihr genau wie die Sowjets dabei lediglich mit dem eigenen Leben spielt. Nun, ich komme aus einer anderen Zeit... Lassen Sie die Tür offen, wenn Sie hinausgehen. Wenn jemand den schmalen Korridor entlangkommt, wird er mich mit einer Granate in der Hand hier sitzen sehen. Das ist keine nukleare Abstraktion, das ist reale Abschreckung.«
    »Wenn Sie meinen«, sagte Bourne und ging zur

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