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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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in Washington zu tun hat...«
    »Alexander Conklin«, unterbrach St. Jacques. »Warten Sie eine Minute, Richter, Marie hat die Nummer irgendwo aufgeschrieben.« Das Geräusch eines Hörers, der auf eine harte Unterlage gelegt wurde, war zu vernehmen. »Hier ist sie.«
    »Ich werde später alles erklären. Danke Ihnen, John.«
    Prefontaine wählte die Nummer und erhielt ein kurzes, barsches »Ja?«, zur Antwort.
    »Mr. Conklin, mein Name ist Prefontaine, und mir wurde diese Nummer von John St. Jacques gegeben. Was ich Ihnen zu sagen habe, ist von sehr dringlicher Natur.«
    »Sie sind der Richter«, unterbrach Alex.
    »Vergangenheit, wie ich fürchte. Weit vergangen.«
    »Was gibt’s?«
    »Ich weiß, wie man den Mann erreichen kann, den ihr den Schakal nennt.«
    »Was?«
    »Hören Sie zu.«
     
    Bernardine starrte auf das klingelnde Telefon und überlegte, ob er abnehmen sollte oder nicht. Keine Frage, er musste. »Ja?«
    »Jason? Du bist es doch?... Habe ich das falsche Zimmer?«
    »Alex? Bist du’s?«

    »François? Was machst du denn da? Wo ist Jason?«
    »Die Dinge überstürzen sich. Ich weiß, dass er dich zu erreichen versucht hat.«
    »Es ist ein harter Tag gewesen. Wir haben Panov zurück.«
    »Gute Nachrichten.«
    »Ich habe noch mehr gute Nachrichten. Eine Telefonnummer, wo der Schakal erreicht werden kann.«
    »Haben wir auch! Und den Ort. Unser Mann ist vor einer Stunde weg.«
    »Um Himmels willen, wie habt ihr sie bekommen?«
    »Ein verwickelter Prozess, von dem ich aufrichtig glaube, dass nur dein Mann ihn in Gang bringen konnte. Er ist außerordentlich einfallsreich, ein echtes caméléon. «
    »Lass sie uns vergleichen«, sagte Conklin. »Wie ist deine?« Bernardine sagte ihm die Nummer, die er auf Bournes Befehl aufgeschrieben hatte. Das Schweigen am Telefon war ein stummer Schrei. »Sie sind verschieden«, sagte Alex schließlich. »Sie sind verschieden!«
    »Eine Falle«, sagte der Veteran vom Deuxieme. »Herr im Himmel, es ist eine Falle!«

26.
    Zweimal schon war Bourne an der dunklen, ruhigen Häuserzeile am Boulevard Lefebvre in der dichtbebauten Ödnis des fünfzehnten Arrondissements vorbeigegangen. Er machte nochmals kehrt bis zur Rue d’Alésia und fand ein Straßencafé. Die Tische draußen, mit Kerzen, die unter Glas flackerten, waren in der Hauptsache von gestikulierenden und diskutierenden Studenten von der nahe gelegenen Sorbonne und dem Montparnasse besetzt. Es ging auf zehn Uhr zu, und die Kellner mit ihren Schürzen wurden langsam ungeduldig. Jason wollte eigentlich nur einen starken Espresso, aber der finstere Blick des sich ihm nähernden garçon überzeugte ihn, dass es besser war, auch noch um einen teuren Cognac zu bitten.
    Als der Kellner wieder hineingegangen war, zog Jason ein kleines Notizbuch und einen Kugelschreiber heraus, schloss seine Augen für einen Augenblick, öffnete sie wieder und begann eine Skizze von der Häuserzeile anzufertigen. Da waren drei Blocks von jeweils zwei miteinander verbundenen Häusern, die durch zwei schmale Gassen voneinander getrennt wurden. Jeder der Doppelkomplexe war drei Stockwerke hoch, die Vordereingänge über steile Backsteintreppen zu erreichen, und zu Beginn und am Ende der Reihe lagen freie Grundstücke voller Schutt, den Überresten von abgerissenen Häusern. Das Telefon stand im letzten Block auf der rechten Seite, und es bedurfte keiner besonderen Vorstellungsgabe, um zu wissen, dass Carlos das ganze Haus, wenn nicht die ganze Reihe bewohnte. Sein Pariser Kommandoposten musste eine Festung sein, mit allen erdenklichen menschlichen und elektronischen Sicherheitsanlagen - Ergebenheit und High-Tech. Und das scheinbar isolierte, aber keineswegs verlassene Viertel des äußeren fünfzehnten Arrondissements diente seinen
Zwecken weit besser als jeder noch so betriebsame Teil der Stadt. Bourne hatte für seinen ersten Erkundungsgang einem betrunkenen Tramp Geld gegeben, um mit ihm an den Häusern vorbeizugehen, wobei er selbst an seiner Seite heftig schwankte. Für seine zweite Besichtigung, ohne zu hinken oder zu stolpern, hatte er eine Hure mittleren Alters zur Tarnung benutzt. Er kannte jetzt das Gelände, und das beruhigte ihn: Das hier würde der Anfang vom Ende sein. Das schwor er sich.
    Der Kellner kam mit dem Espresso und dem Cognac, und erst als Jason eine Hundert-Francs-Note auf den Tisch legte, begleitet von einem Winken der Hand, veränderte sich die feindliche Haltung des Mannes in eine neutralere Richtung.
    »Merci.

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