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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mörders lag in seiner völligen Ungebundenheit von jeder strukturierten Einheit. Das hatte Jason Bourne vor dreizehn Jahren in Paris bewiesen. Niemand konnte ihn jemals erreichen. Sie konnten nur eine Botschaft hinausschicken, und er war es, der den Kontakt aufnahm. Die einzige Organisation, die der internationale Auftragsmörder zuließ, war seine Armee alter Männer, vom Mittelmeer bis zum Baltikum, verlorene Versager, arme Kriminelle, deren letzte Tage durch die Großzügigkeit des Killers aufgebessert wurden. Eine Treue
bis in den Tod. Wie und wo passte da ein Mann wie Randolph Gates hinein?
    Er passte nicht hinein, schloss Alex, der mit äußerster Vorstellungskraft ein ehemals bekanntes Territorium zu erforschen suchte. Sei skeptisch in scheinbar sicheren Fällen . Der gefeierte Rechtsanwalt passte genauso wenig zu Carlos wie zu Medusa. Er war eine Abweichung, der Splitter im Auge, ein ansonsten ehrenwerter Mann mit einem einzigen Schwachpunkt, der von zwei völlig verschiedenen Parteien, die beide über außergewöhnliche Hilfsmittel verfügten, aufgedeckt worden war. Es war ein offenes Geheimnis, dass der Schakal seine Leute im französischen Geheimdienst und bei Interpol hatte. Und man brauchte auch nicht besonders hellsichtig zu sein, um anzunehmen, dass Medusa die G-2 der US-Armee infiltrieren konnte. Das war die einzig mögliche Erklärung. Gates war zu umstritten, zu lange zu mächtig. Wenn seine Verwundbarkeit leicht hätte entdeckt werden können, hätte er keine so spektakulären Erfolge feiern können. Nein, es waren Leute wie der Schakal und die Männer von Medusa nötig, um sein Geheimnis auszugraben, ein verheerendes Geheimnis, das ihnen Randolph Gates in die Hände gespielt hatte. Sicher war Carlos derjenige gewesen, der zuerst auf Gates gestoßen war.
    Conklin dachte über eine Wahrheit nach, die sich immer wieder bestätigte: Die Welt der korrupten Leute war in Wirklichkeit eine kleine, wenn auch vielschichtige Gemeinde mit geometrischen Beziehungsmustern, wie eine Ansammlung auf den ersten Blick verwirrender Linien, die dann doch alle eine Struktur aufwiesen. Wie konnte es anders sein? Die Bewohner dieser tödlichen Gemeinde hatten Dienste anzubieten, und sie hatten Kunden einer ganz bestimmten Sorte - Desperados, den Abschaum der Menschheit. Ausquetschen, erpressen, killen. Der Schakal und die Leute von Medusa gehörten zum selben brüderlichen Orden. Die Bruderschaft des Was-ich-will-das-krieg-ich.
    Der Durchbruch. Aber es war ein Durchbruch, den Jason Bourne nutzen musste, nicht David Webb - und Webb war immer noch zu sehr Teil von Bourne. Die Schwierigkeit war, dass beide Teile desselben Mannes einige tausend Kilometer
von Montserrat entfernt waren, den Koordinaten des Todes, die von Carlos bestimmt worden waren. Montserrat?... Johnny St. Jacques! Der ›kleine Bruder‹, der sich in einer kleinen Stadt in Nordkanada bewährt hatte, der dem Verständnis und der Begriffswelt seiner Familie, insbesondere seiner geliebten Schwester, entwachsen war, an den David aber glaubte - an den Jason Bourne glaubte, was viel wichtiger war.
    Alex blickte zum Telefon hinüber und schnellte aus seinem Stuhl hoch. Er rannte zum Tisch und spulte das Band zurück. Er wollte eine bestimmte Stelle nochmals hören. Vor und zurück, bis er Gates’ panische Stimme hörte.
    » Guter Gott, ich habe fünfzehntausend bezahlt... «
    Nein, nicht das, dachte Conklin. Danach.
    »... Ich kann Ihnen die Bankauszüge zeigen ...«
    Danach.
    » Ich habe einen ehemaligen Richter angeheuert, der Kontakte hat ...«
    Das ist es. Ein Richter.
    » Sie sind nach Montserrat geflogen. ..«
    Alex öffnete eine Schublade, in der ein Zettel mit allen Nummern lag, die er in den vergangenen drei Tagen angerufen hatte. Er hatte sie griffbereit, weil er annahm, dass er die eine oder andere schnell wieder brauchen könnte. Er wählte die Nummer vom Tranquility Inn. Nach endlosem Läuten hörte er eine schläfrige Stimme.
    »Tranquility...«
    »Es ist dringend«, unterbrach Conklin. »Ich muss sofort mit John St. Jacques sprechen. Schnell, bitte.«
    »Tut mir Leid, Sir, Mr. St. Jacques ist nicht hier.«
    »Ich muss ihn finden. Ich wiederhole, es ist dringend. Wo ist er?«
    »Auf der großen Insel...«
    »Montserrat?«
    »Ja...«
    »Wo?... Mein Name ist Conklin. Er möchte mit mir sprechen - er muss mit mir sprechen. Bitte!«
    »Ein starker Wind kam von Basse-Terre auf, deshalb wurden alle Flüge bis morgen eingestellt.«

    »Ein was?«
    »Ein

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