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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Laken.
     
    Alexander Conklin schrieb mit vor Anstrengung geröteten Augen auf der Tastatur seines Computers. Er sah immer wieder in die Bücher, die ihm Bourne von General Norman Swaynes Landsitz geschickt hatte. Zwei schrille Pieptöne durchbrachen plötzlich die Stille des Zimmers. Es war das seelenlose Robotersignal dafür, dass wieder einmal ein Name doppelt aufgetaucht war. Er überprüfte die Eingabe.
    R. G . Was bedeutete das? Er blätterte zurück und fand nichts. Er drückte die Vorwärtsknöpfe wie ein geistloser Automat. Drei Pieptöne. Er drückte wieder und wieder, schneller, immer schneller. Vier Pieptöne... fünf... sechs. Zurück - stopp - vorwärts. R. G. R. G. R. G. Was, zum Teufel, war R. G.?
    Er verglich verschiedene Eingaben aus den drei ledergebundenen Mappen. Eine gemeinsame Nummer erschien in grünen Buchstaben auf dem Monitor. 617-202-0011. Eine Telefonnummer. Conklin griff zum Langley-Telefon, rief den Nachtdienst an und bat den CIA-Mann, die Nummer zu überprüfen.
    »Steht nicht im Telefonbuch, Sir. Es ist eine von drei Nummern
für ein und dieselbe Wohnung in Boston, Massachusetts.«
    »Den Namen, bitte.«
    »Gates, Randolph. Die Wohnung liegt in...«
    »Schon gut«, unterbrach Alex. Er wusste, er hatte die entscheidende Information. Randolph Gates, Jurist, Anwalt für die Privilegierten, Verteidiger der Je-größer je-besser-, der Am-Größten-am-Besten-Fanatiker. Eigentlich logisch, dass dieser Gates seine Finger da drin hat, bei den Milliarden von Dollar, die in Europa von amerikanischen Interessen kontrolliert werden... Nein, warte einen Moment. Es war überhaupt nicht richtig, es war falsch! Es war eigentlich undenkbar für einen Anwalt mit Lehrauftrag, irgendwelche wie auch immer gearteten Beziehungen zu einer höchst fragwürdigen, sogar illegalen Organisation wie Medusa zu unterhalten. Das machte keinen Sinn! Auch wenn er den gefeierten, mächtigen Rechtsverdreher alles andere als bewunderte, musste er ihm doch zugestehen, dass keiner in der gesamten Anwaltskammer eine reinere Weste hatte. Er war ein berüchtigter Pedant, der oft kleinste juristische Details ausnutzte, um seine Ziele zu erreichen. Aber niemals hatte jemand gewagt, seine Integrität infrage zu stellen. Seine rechtlichen und philosophischen Auffassungen waren derart unpopulär bei den glänzendsten Anwälten des liberalen Establishment, dass er beim leisesten Hinweis auf Unregelmäßigkeiten mit Wonne diskreditiert worden wäre.
    Dennoch tauchte hier sein Name gleich sechsmal im Terminkalender eines Medusa-Mannes auf, der die Verantwortung für unzählige Millionen Dollar aus dem Verteidigungshaushalt getragen hatte. Ein Mann, dessen angeblicher Selbstmord in Wirklichkeit Mord war.
    Conklin blickte auf den Bildschirm, auf das Datum von Swaynes letzter Eintragung bezüglich R. G. Der zweite August, das war vor knapp einer Woche gewesen. Er nahm den ledergebundenen Kalender zur Hand und schlug den Tag auf. Er hatte sich auf die Namen konzentriert, nicht auf die Kommentare, es sei denn, die Informationen erschienen ihm relevant - er vertraute da auf seinen Instinkt.

    Wenn er von vornherein gewusst hätte, wer R. G. war, wäre ihm die abgekürzte, handgeschriebene Notiz neben der letzten Eintragung gleich ins Auge gefallen.
    R. G. ist geg. Erng. v. Maj. Crft. Brauchen Crft. in s. Stab. Schl. Paris - vor 7 Jhr. 2 Akte raus und in Gewhrs.
    Das Paris hätte ihn stutzig machen sollen, dachte Alex, aber alle Notizen Swaynes waren voll mit fremdländischen und exotischen Namen und Orten, als ob der General versucht hätte, dem Leser seiner persönlichen Notizen, wer immer das auch sein mochte, zu imponieren. Conklin war, wie er mit Bedauern feststellte, furchtbar müde. Wäre sein Computer nicht gewesen, wäre er sicher nie auf Dr. Randolph Gates, den Olympier des Rechts, gestoßen.
    Paris - vor 7 Jhr. 2 Akte raus und in Gewhrs .
    Der erste Teil war klar, der zweite dunkel, aber nicht allzu sehr. Die ›2‹ bezog sich auf den Geheimdienst der Armee, G-2, und die ›Akte‹ war eben dies, ein Ereignis oder eine Enthüllung, die von Geheimdienstlern in Paris vor 7 Jhr . entdeckt und aus der Datenbank entfernt worden war. Es war der Versuch eines Amateurs, das Kauderwelsch des Geheimdienstes zu gebrauchen... ›Schl.‹ bedeutete ›Schlüssel‹ - Jesusmaria, war Swayne ein Idiot! Alex schrieb die Notiz, wie sie richtig lauten sollte, in sein Notizbuch:
    ›Randolph Gates zieht die Ernennung von einem Major Craft oder Croft

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