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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Frau war tot, und jetzt würde er sein eigener Herr sein. Jetzt gab es nur noch seine eigenen Entscheidungen, seine eigenen Gefühle, seinen eigenen ganz privaten Sinn für das, was Recht und was Unrecht war... Und der Schakal war im Unrecht! Der Apostel von Carlos konnte das Töten der Frau verstehen, das war eine alte Rechnung, das konnte er unter Umständen noch verstehen. Aber nicht die Kinder. Und dann die Verstümmelungen. Solche Handlungen waren gegen Gott, und er und seine Frau würden bald vor Seinem Angesicht stehen. Und dann wird es ein paar mildernde Umstände geben. Den Engel des Todes stoppen! Was hatte sie vor? Was bedeutete das Feuer, von dem sie gesprochen hatte?... Dann sah er es - eine gewaltige Stichflamme aus Villa vierzehn. Aus einem Fenster! Dem Fenster, das zum Schlafzimmer der luxuriösen Villa gehören musste.

    Fontaine erreichte den Weg, der zur Eingangstür führte. Ein ungeheurer Blitz schlug so nahe ein, dass die Erde unter ihm bebte. Er fiel zu Boden, rappelte sich wieder hoch und kroch auf den Knien zum Eingang, der durch ein flackerndes Licht erhellt wurde. Er kam auf die Füße. Aber wie er auch drehte, zog und drückte, das Schloss ging nicht auf. Er griff nach der Pistole, drückte zweimal ab und schoss das Schloss weg. Dann ging er hinein.
    Dort. Die Schreie kamen aus dem Schlafzimmer. Der alte Franzose eilte halb taumelnd vorwärts, die Waffe in der rechten Hand schwenkend. Mit all seiner Kraft stieß er die Tür auf und sah eine Szene vor sich, die, so wusste er, nur eine Ausgeburt der Hölle sein konnte.
    Die Schwester, den Kopf des alten Richters in einer Metallschlinge, versuchte mit aller Gewalt, ihr Opfer in das lodernde Kerosinfeuer auf dem Boden zu drücken.
    »Arretez!«, schrie der alte Franzose. »Assez, maintenant!« Durch die auflodernden, sich ausbreitenden Flammen krachten Schüsse, und Körper polterten zu Boden.
     
    Die Lichter der Bucht von Tranquility kamen näher. John St. Jacques brüllte ins Mikrofon: »Ich bin es! Es ist St. Jacques, der kommt! Nicht schießen!«
    Aber das schlanke, silberne Patrouillenboot wurde von Staccato-Gewehrfeuer aus automatischen Waffen begrüßt. St. Jacques warf sich auf Deck und schrie weiter. »Ich komme rein - ich lande. Hört mit dem verdammten Feuer auf!«
    »Bist du es, John?«, kam eine panische Stimme über Funk.
    »Willst du nächste Woche auch noch Lohn bekommen?«
    »Na klar, Mister!« Die Strandlautsprecher bellten durch den Sturm und den Donner von Basse-Terre her. »Alle Leute unten am Strand, aufhören mit dem Schießen! Das Boot ist okay! Es ist unser Boss, Mr. St. Jacques!«
    Das Patrouillenboot schoss aus dem Wasser und auf den weißen Sand. Die Maschinen heulten auf, der Propeller grub sich ein, und der spitze Bug zerbrach durch den Aufprall. St. Jacques sprang aus seiner Schutzstellung und hechtete über Bord.

    »Villa zwanzig!«, brüllte er und rannte durch den Wolkenbruch zu den steinernen Stufen, die zum Weg hochführten. »Alle Leute, dorthin!« Als er die harten, regenfeuchten Treppen hinaufjagte, schnappte er plötzlich nach Luft. Gewehrschüsse! Einer und noch einer. Auf der Ostseite! Seine Beine sprangen noch schneller, nahmen zwei, drei Stufen auf einmal. Er erreichte den Weg und rannte wie ein Besessener zur Villa zwanzig, während er sich in wilder Konfusion umschaute. Leute - Männer und Frauen von seinem Stab - drängten sich um den Eingang zur Villa vierzehn!... Wer war dort?... Mein Gott, der Richter!
    Seine Lungen drohten zu bersten, jeder Muskel, jede Sehne zum Zerreißen gespannt, so erreichte er das Haus seiner Schwester. Er brach durch das Tor, rannte zur Eingangstür, warf sich dagegen und flog krachend nach drinnen. Zuerst traten ihm die Augen vor Schreck aus dem Kopf, dann fühlte er einen unsagbaren Schmerz, und er sank auf die Knie, schreiend. Auf der weißen Wand sah er mit furchtbarer Klarheit in dunkelroter Farbe die Worte:
    Jason Bourne, Bruder des Schakals.

14.
    »Johnny! Johnny! Hör auf!« Die Stimme seiner Schwester dröhnte in seinem Ohr. Mit der einen Hand stützte Marie seinen Kopf, mit der anderen fuhr sie ihm so heftig durchs Haar, dass er fast meinte, sie wolle es ihm ausreißen.
    »Kannst du mich hören? Wir sind in Ordnung! Die Kinder sind in einer anderen Villa - uns geht es gut!«
    Allmählich erkannte er die Gesichter über sich und um sich herum. Und da waren auch die beiden alten Männer, der eine aus Boston, der andere aus Paris. »Das sind sie!«, schrie St.

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