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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Schwester?«
    »Es ist nicht falsch, Bruder, aber es liegt an Jason - verdammt, David!«
    »Nein, Marie«, sagte John St. Jacques und bohrte seine Augen in die seiner Schwester. »Es liegt an Jason.«
    »Sollte ich mir diese Namen merken?«, fragte Prefontaine.
    »Der Name ›Jason Bourne‹ war an die Wand Ihrer Villa gesprüht.«
    »Meine Instruktionen, Cousin«, sagte der falsche und doch nicht so falsche Held von Frankreich. »Es war notwendig.«
    »Ich verstehe nicht... genauso wenig wie ich den anderen Namen verstanden habe, ›Schakal‹ oder ›Carlos‹, nach dem Sie mich ziemlich brutal ausgefragt haben, als ich noch nicht sicher war, ob ich lebendig oder tot war. Ich dachte, der ›Schakal‹ sei irgendeine Erfindung.« Der alte Richter blickte fragend in die Runde.
    Der Mann, der sich Jean Pierre Fontaine nannte, schaute Marie an. Sie nickte, worauf er erklärte: »Carlos, der Schakal, ist eine Legende, aber er ist keine Fiktion. Er ist ein professioneller Killer, jetzt etwa sechzig Jahre alt, von dem das Gerücht sagt, er sei krank, der aber immer noch von furchtbarem Hass besessen ist. Er ist ein Mann mit vielen Gesichtern, vielen Seiten, geliebt von denen, die Gründe haben, ihn zu lieben, verabscheut von anderen, die ihn als den Inbegriff des Bösen ansehen - je nach Gesichtspunkt. Alle haben ihre Gründe, und beide Seiten existieren. Ich zum Beispiel bin einer, der beides erfahren hat, aber deshalb, weil meine Welt nicht die Ihre ist, wie Sie richtig bemerkt haben, heiliger Thomas von Aquin.«

    » Merci bien. «
    »Der Hass, von dem Carlos besessen ist, wächst in seinem alternden Hirn wie ein Krebsgeschwür. Ein Mann zerrte ihn hervor, ein Mann trickste ihn aus, usurpierte seine Fähigkeiten, riss die Arbeit des Schakals an sich, einen Mord nach dem anderen. Und trieb Carlos in den Wahnsinn, als er versuchte, das Bild zu korrigieren und seine Oberhoheit als bester Mörder zu behalten. Ebenjener Mann war auch verantwortlich für den Tod seiner Geliebten. Sie war mehr als eine Geliebte, sie war sein Ruhepunkt, sein ein und alles seit der Kindheit in Venezuela, seine Vertraute in allem. Dieser eine Mann - einer von Hunderten, vielleicht Tausenden, die von allen möglichen Regierungen ausgesandt wurden - war der einzige Mensch, der je sein Gesicht sah, sein Gesicht als Schakal. Der Mann, der all das leistete, war ein Produkt des amerikanischen Geheimdienstes, ein seltsamer Mann, der tagtäglich eine tödliche Lüge lebte, jahrelang. Und Carlos wird nicht eher ruhen, bevor dieser Mann nicht gestraft ist... und getötet. Dieser Mann ist Jason Bourne.«
    Prefontaine, erschüttert von der Geschichte des Franzosen, beugte sich über den Tisch. »Wer ist Jason Bourne?«, fragte er.
    »Mein Mann, David Webb«, antwortete Marie.
    »O mein Gott«, flüsterte der Richter. »Kann ich einen Drink haben, bitte?«
    John St. Jacques rief: »Ronald!«
    »Ja, Boss!«, schrie einer von den Wachen.
    »Bring uns bitte Whisky und Brandy. Es müsste noch was in der Bar sein.«
    »Ich komme, Sir.«
    Die orangefarbene Sonne im Osten erglühte plötzlich und durchdrang die restlichen Morgennebel über dem Meer. Das Schweigen am Tisch wurde von den weichen, deutlich betonten Worten des alten Franzosen gebrochen. »Ich bin an solchen Service nicht gewöhnt«, sagte er und schaute ziellos über das Balkongitter auf das immer heller erstrahlende Meer. »Wenn etwas verlangt wird, denke ich immer, ich müsste es erledigen.«

    »Nicht mehr«, sagte Marie ruhig und fügte nach einem Moment hinzu: »Jean Pierre...?«
    »Ich denke, man könnte mit dem Namen leben.«
    »Warum nicht hier?«
    »Was sagen Sie, Madame?«
    »Denken Sie darüber nach. Paris ist für Sie vielleicht nicht weniger gefährlich als die Straßen von Boston für unseren Richter.«
    Der Richter hing seinen eigenen Träumen nach, als verschiedene Flaschen, Gläser und ein Behälter mit Eiswürfeln auf den Tisch gestellt wurden. Ohne Zögern griff Prefontaine nach der nächsten Flasche und schenkte sich einen kräftigen Drink ein. »Ich muss ein oder zwei Fragen stellen«, sagte er. »Darf ich?«
    »Nur zu«, antwortete Marie. »Ich bin nicht sicher, ob ich sie beantworten kann oder will, aber versuchen Sie es.«
    »Die Schüsse, die Worte an der Wand - mein Cousin hier sagt, dass die rote Schrift und die Worte auf seine Anweisung hin...«
    »Waren sie, mon ami. Das Abfeuern der Schüsse ebenfalls.«
    »Warum?«
    »Alles muss so sein, wie man es erwartet. Die Schüsse

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