Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
seine Frage zu beantworten, dann war sie für ihn erledigt. Dann würde er sich eine andere suchen, die für seine Zwecke geeignet war.
    Während er ihre Bluse aufknöpfte und ihre brennende Haut berührte, zwang Sina sich dazu, sich daran zu erinnern, wie es mit Chalid Murat gewesen war, wie er sich nach den zweimal in der Woche stattfindenden Besprechungen mit seinen Ratgebern angehört hatte, was sie zu sagen hatte – und wie er oft danach gehandelt hatte. Sina hatte nie gewagt, Hassan von dieser Rolle zu erzählen, weil sie fürchtete, dann Opfer seiner maßlosen Eifersucht zu werden.
    Aber jetzt, auf einem sonnenwarmen Felsen den gierigen Händen des Scheichs ausgeliefert, extrapolierte sie in die Zukunft. Sie schlang Spalko einen Arm um den Nacken, zog ihn zu sich herab und flüsterte ihm ins Ohr:
    »Ich suche mir jemanden – einen Mann mit imposanter Erscheinung, dessen Liebe zu mir ihn gefügig macht –
    und benütze ihn als Sprachrohr für meine Befehle. Die Tschetschenen werden sein Gesicht sehen, seine Stimme hören, aber er wird genau das tun, was ich ihm sage.«
    Er richtete den Oberkörper kurz auf, und sie blickte in seine Augen auf, sah sie ebenso vor Bewunderung wie vor Lust glitzern und erkannte mit einem weiteren jubelnden Schauder, dass sie ihren zweiten Test bestanden hatte.
    Und dann, geöffnet und sofort aufgespießt, stöhnte sie in einem gedehnten, lang gezogenen Freudenschrei ihre geteilte Lust hinaus.
    Kapitel achtzehn
    Als sie zurückkamen, roch es in Annakas Wohnung noch immer nach Kaffee. Sie waren nicht länger als nötig in dem Café geblieben. Bourne ging zu viel durch den Kopf, als dass er hätte ruhig sitzen können. Aber die Erholungspause, so kurz sie auch gewesen war, hatte ihn belebt, hatte seinem Unterbewusstsein die Möglichkeit gegeben, die benötigten Informationen zu verarbeiten.
    Sie betraten die Wohnung dicht hintereinander. Der Duft von Limonenöl und Moschus stieg wie Nebel über einem Fluss von ihr auf, und Bourne konnte nicht anders, als ihn tief einzuatmen. Um auf andere Gedanken zu kommen, konzentrierte er sich grimmig auf die Aufgabe, die ihn hergeführt hatte.
    »Hast du die Blutergüsse und Verbrennungen, die
    Stich- und Schnittwunden an László Molnars Körper gesehen?«
    Annaka fuhr zusammen. »Bitte erinnere mich nicht
    daran.«
    »Er ist viele Stunden, vielleicht sogar mehrere Tage lang gefoltert worden.«
    Sie sah ihn unter elegant geschwungenen Augenbrauen hervor ernsthaft an.
    »Das bedeutet«, fuhr er fort, »dass er Dr. Schiffers Aufenthaltsort verraten haben könnte.«
    »Oder auch nicht«, sagte sie. »Auch das wäre ein
    Grund gewesen, ihn zu ermorden.«
    »Ich glaube nicht, dass wir’s uns leisten können, das anzunehmen.«
    »Was meinst du mit ›wir‹?«
    »Ja, ich weiß, ich bin jetzt auf mich allein gestellt.«
    »Willst du damit erreichen, dass ich mich schuldig fühle? Du vergisst, dass mir nichts daran liegt, Dr. Schiffer zu finden.«
    »Auch nicht, wenn’s eine Katastrophe für die ganze Welt wäre, wenn er den falschen Leuten in die Hände fiele?«
    »Wie meinst du das?«
    Chan, der unten in seinem Leihwagen saß, drückte
    sich den Ohrhörer fester ins Ohr. Er konnte jedes Wort deutlich verstehen.
    »Alex Conklin war ein meisterhafter Organisator – das war seine Spezialität. Ich habe keinen gekannt, der komplexe Unternehmen besser geplant und ausgeführt hätte.
    Wie ich dir erzählt habe, wollte er Dr. Schiffer so dringend haben, dass er ihn aus einem streng geheimen Projekt des Verteidigungsministeriums losgeeist, zur CIA geholt und dort prompt hat ›verschwinden‹ lassen. Das bedeutet, dass Schiffers Arbeit so wichtig gewesen sein muss, dass Alex ihn unbedingt in Sicherheit bringen wollte. Und wie sich herausgestellt hat, hatte er Recht, denn jemand hat Dr. Schiffer entführt. Dein Vater und seine Leute haben ihn in Conklins Auftrag zurückgeholt und in ein Versteck gebracht, das nur Molnar kannte.
    Dein Vater ist jetzt tot, László Molnar ebenfalls. Der Unterschied ist lediglich, dass Molnar vor seinem Tod gefoltert wurde.«
    Chan setzte sich auf, er fühlte sein Herz jagen. Dein Vater? Konnte die Begleiterin Bournes, die er bisher kaum beachtet hatte … konnte sie wirklich Annaka Vadas sein?
    Annaka stand in einem Sonnenfleck, der durch ihr Erkerfenster einfiel. »Woran hat Dr. Schiffer gearbeitet, dass es alle so brennend interessiert? Was glaubst du?«
    »Ich dachte, Dr. Schiffer sei dir egal«, sagte Bourne.
    »Keine

Weitere Kostenlose Bücher