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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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FBI entstanden war, die alle die Ermittlungen an sich ziehen wollten, seit die Identität der Mordopfer bekannt geworden war. Als Lindros aus dem Wagen stieg, zählte er ein Dutzend Fahrzeuge, dreimal so viele Beamte. Was hier gebraucht wurde, waren Ordnung und Methode.
    Als er Harris die Hand schüttelte, sah er ihm offen ins Gesicht und sagte: »Detective Harris, das FBI bleibt au
    ßen vor. Sie und ich werden diesen Doppelmord allein bearbeiten.«
    »Ja, Sir«, bestätigte Harris knapp. Er war groß und hielt sich – vielleicht als Ausgleich dafür – leicht gebeugt, was im Verein mit großen wässrigen Augen und kummervoller Miene bewirkte, dass er wie ein Mann aussah, dessen Energie längst verbraucht war. »Danke. Ich habe einige …«
    »Danken Sie mir nicht, Detective. Ich garantiere Ihnen, dass dies ein verdammt schwieriger Fall wird.« Er beauftragte seinen Assistenten, das FBI und die Leute des Sheriffs wegzuschicken. »Irgendeine Spur von David Webb?« Vom FBI, mit dem er telefoniert hatte, wusste er, dass Webbs Auto in Conklins Einfahrt entdeckt worden war. Aber hier ging es natürlich nicht um Webb, sondern um Jason Bourne. Deshalb hatte der CIA-Direktor ihn entsandt, damit er die Ermittlungen persönlich übernahm.
    »Noch nicht«, sagte Harris. »Aber die Hunde sind unterwegs.«
    »Gut. Welchen Radius hat Ihre Absperrung?«
    »Ich wollte meine Männer losschicken, aber dann hat das FBI …« Harris schüttelte den Kopf. »Ich habe ihnen gesagt, dass es auf jede Minute ankommt.«
    Lindros sah auf seine Uhr. »Nehmen Sie eine halbe Meile. Lassen Sie Ihre Männer einen weiteren Kreis mit einer Viertelmeile Radius absuchen. Vielleicht finden sie etwas, das uns weiterhilft. Fordern Sie notfalls zusätzliche Leute an.«
    Während Harris sein Handfunkgerät benützte, musterte Lindros ihn prüfend. »Wie heißen Sie mit Vornamen?«, fragte er, als der Kriminalbeamte seine Anweisungen erteilt hatte.
    Der andere erwiderte seinen Blick verlegen. »Harry.«
    »Harry Harris. Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, Sir, leider nicht.«
    »Was haben Ihre Eltern sich dabei gedacht?«
    »Nichts, fürchte ich, Sir.«
    »Okay, Harry. Sehen wir uns mal an, was wir hier haben.« Lindros war Ende dreißig, ein smarter aschblonder Akademiker, den die Agency an der Georgetown University angeworben hatte. Sein Vater war ein charakterfester Mann gewesen, der stets sagte, was er dachte, und vieles auf eigenwillige Art tat. Seine schrullige Unabhängigkeit hatte er dem jungen Martin ebenso eingeimpft wie
    Pflichtbewusstsein seinem Land gegenüber, und Lindros wusste, dass diese Eigenschaften den CIA-Direktor auf ihn aufmerksam gemacht hatten.
    Als Harris ihn ins Arbeitszimmer führte, fielen Lindros die beiden Old-Fashioned-Gläser auf dem Couchtisch im Medienraum auf. »Hat jemand die angefasst, Harry?«
    »Meines Wissens nicht, Sir.«
    »Nennen Sie mich Martin. Wir werden uns sehr rasch kennen lernen.« Er sah auf und lächelte, um dem anderen noch mehr von seiner Befangenheit zu nehmen. Die Art und Weise, wie er sich als CIA-Vertreter durchgesetzt hatte, war Absicht gewesen. Indem er die anderen Polizeibehörden ausschaltete, hatte er Harris zu seinem Trabanten gemacht. Unterschwellig ahnte er, dass er einen willfährigen Kriminalbeamten brauchen würde. »Lassen Sie Ihre Spurensicherer beide Gläser auf Fingerabdrücke untersuchen, okay?«
    »Wird gemacht.«
    »Und jetzt wollen wir mit dem Leichenbeschauer reden.«
    Auf dem höchsten Punkt der Straße, die sich über den Hügel an der Grenze des Anwesens schlängelte, stand ein untersetzter Mann, der Bourne durch ein lichtstarkes Nachtglas beobachtete. Er hatte ein breites Mondgesicht von deutlich slawischem Schnitt. Die Fingerspitzen seiner linken Hand waren gelb verfärbt; er war ein zwanghafter Kettenraucher. Hinter ihm stand sein großer schwarzer Geländewagen auf der asphaltierten Fläche eines Aussichtspunkts. Jeder Vorbeifahrende hätte ihn für einen Touristen gehalten. Als er das Fernglas etwas schwenkte, entdeckte er Chan, der auf Bournes Fährte durch den Wald schlich. Ohne Chan aus den Augen zu lassen, klappte er sein Tri-Band-Handy auf und tippte eine Auslandsnummer ein.
    Stepan Spalko meldete sich sofort.
    »Die Falle ist zugeschnappt«, sagte der untersetzte Slawe. »Die Zielperson ist auf der Flucht. Bisher hat sie’s geschafft, die Polizei und Chan abzuhängen.«
    »Gottverdammich!«, sagte Spalko. »Was hat Chan
    vor?«
    »Soll ich’s feststellen?«,

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