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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hinterließ er unvermeidlich eine Spur, aber in fließendem Wasser würden selbst die Hunde sie verlieren.
    Er schlängelte sich durchs dornige Unterholz, erreichte einen kleinen Hügelkamm, blieb zwischen zwei Zedern stehen und horchte angestrengt. Es war entscheidend wichtig, die normale Geräuschkulisse dieser speziellen Umgebung in sich aufzunehmen, damit jeder von einem Feind stammende Laut ihn sofort alarmierte. Ihm war voll bewusst, dass irgendwo in der Nähe wahrscheinlich ein Feind lauerte. Der Mörder seiner Freunde, der Zerstörer aller Bande zu seinem früheren Leben. Sein Drang, diesen Feind zu stellen, war gegen die Notwendigkeit abzuwägen, der Polizei zu entkommen. Sosehr Bourne danach gierte, den Killer aufzuspüren, war ihm dennoch klar, dass er den Bereich der Polizeiabsperrung verlassen musste, bevor die Falle ganz geschlossen war.
    Als Chan den dichten Mischwald auf Alexander Conklins Anwesen betrat, fühlte er sich sofort wie zu Hause. Das hohe grüne Gewölbe schloss sich über seinem Kopf, hüllte ihn in eine vorzeitige Dämmerung. Über sich konnte er Sonnenlicht durch die höchsten Zweige fallen sehen, aber hier unten herrschte ein Halbdunkel, in dem er sein Opfer umso besser anpirschen konnte. Er war Webb von der Georgetown University bis zu Conklins Haus nachgefahren. Im Lauf seiner Karriere hatte er von Alexander Conklin gehört, kannte ihn als den legendären Spionagechef, der er einst gewesen war. Aber weshalb war David Webb hierher gekommen? Woher kannte er Conklin
    überhaupt? Und wie kam es, dass binnen Minuten nach Webbs Ankunft hier ein Großaufgebot von Polizei angerückt war?
    Als in der Ferne lautes Kläffen zu hören war, wusste er, dass die Polizei die Spürhunde von der Leine gelassen hatte. Vor sich sah er Webb durch den Wald schleichen, als kenne er sich hier aus. Eine weitere Frage ohne auf der Hand liegende Antwort. Während Chan sein Tempo steigerte, fragte er sich, wohin Webb unterwegs sein mochte. Dann hörte er das Rauschen eines Bachs und wusste genau, was sein Opfer beabsichtigte.
    Chan hastete weiter und erreichte den Bach vor
    Webb. Er wusste, dass sein Opfer stromabwärts waten würde, um weiter von den Hunden wegzukommen.
    Dann sah er am Bachufer eine mächtige Weide und
    musste unwillkürlich grinsen. Ein standfester Baum mit weit ausladenden Ästen war genau das, was er brauchte.
    Das rötliche Sonnenlicht des frühen Abends stach wie feurige Nadeln durchs Geäst, und Bourne blinzelte gegen den grellroten Schimmer an, der jedes einzelne Blatt zu umgeben schien.
    Jenseits des Hügelkamms fiel das Gelände ziemlich steil ab, und der Boden wurde felsiger. Er konnte das sanfte Rauschen des nahen Bachs hören und hielt auf kürzestem Weg darauf zu. Schneeschmelze und Frühjahrsregen hatten sich vereinigt, und der Bach war angeschwollen. Er platschte, ohne zu zögern, ins eisige Wasser und watete stromabwärts. Je länger er im Bach blieb, desto sicherer würden die Hunde seine Spur verlieren, und je weiter stromabwärts er ihn verließ, desto schwieriger würde es für die Meute werden, seine Spur erneut aufzunehmen.
    Weil ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, begann er an seine Frau Marie zu denken. Nach Hause durfte er nicht; damit hätte er sie beide gefährdet. Aber er musste Marie verständigen, sie warnen. Die Agency würde ihn bestimmt bei sich zu Hause suchen; traf sie ihn dort nicht an, würde sie Marie festnehmen und verhören, weil anzunehmen war, dass sie seinen Aufenthaltsort kannte.
    Noch erschreckender war der Gedanke, die unbekannten Feinde könnten versuchen, an seiner Stelle seine Angehörigen zu ermorden. Von plötzlicher Angst ergriffen, zog er Conklins Handy aus der Tasche, wählte Maries Handy an und schickte ihr eine SMS. Sie bestand aus einem einzigen Wort: Diamant . Dieses Codewort, das er mit Marie vereinbart hatte, sollte nur im äußersten Notfall gebraucht werden. Es wies sie an, die Kinder ins Auto zu laden und sofort zu ihrem sicheren Haus zu fahren. Dort sollten sie –
    von der Außenwelt abgeschnitten und sicher – bleiben, bis er ihnen »Entwarnung« signalisierte. Conklins Handy klingelte, und Bourne sah Maries SMS: Bitte wiederholen.
    Das war nicht die vorgeschriebene Antwort. Dann erkannte er, weshalb sie im Zweifel war: Er hatte sie von einem fremden Handy aus angerufen. Bourne wiederholte das Codewort, schrieb DIAMANT diesmal in Großbuchstaben. Dann wartete er mit angehaltenem Atem, bis Maries Antwort kam: SANDUHR. Er

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