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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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linker Echtarm endete am Ellbogen in einem Stumpf, und seine Brust war ein regelrechtes Escher-Gemälde verschiedenster Narben. Beide Hörner waren mit bronzenen Spitzen versehen, die gefährlich scharf wirkten, und sein Armstumpf endete in einem Haken.
    Er schaute auf, um zu erfahren, was die Fremden anstarrte, und schlug dann mit seiner verbliebenen Echthand gegen den Haken.
    »Kennst du so was?«, fragte er.
    »Ich habe so etwas schon mal gesehen«, entgegnete sie vorsichtig.
    »Oder etwas ähnliches.«
    Die Waffe war anders als die anderen, die sie auf dem Basar gesehen hatte, denn die Klinge bestand eindeutig aus Damaszenerstahl.
    Das schwarzsilberne Wellenmuster war unverkennbar. Die Klinge war für einen menschlichen Benutzer sehr lang, aber kurz für eine Mardukaner, leicht geschwungen und verbreiterte sich an der Spitze ein wenig. Es war weder genau eine Katana noch ein Krummsäbel, sondern irgendetwas dazwischen.
    Und die Waffe war einfach verdammt schön.
    Sie hatte Schwerter in ähnlicher Art auf vielen Welten gesehen, aber alle diese Welten waren technisch fortgeschrittener als Marduk.
    Oder zumindest der Teil Marduks, den sie bisher gesehen hatten.
    »Woher stammt das?«, fragte sie.
    »Ah«, meinte der Händler und klatschte über Kreuz in die Hände.
    »Das ist das Traurige daran. Das ist ein Überrest aus Voitan. Ich habe von euch Besuchern gehört, euch ›Menschen‹. Ihr stammt aus einem fernen Land, also frage ich mich, ob ihr wohl die Geschichte von Voitan kennt?«
    »Ein bisschen davon«, gab Kosutic zu. »Aber warum erzählst du sie mir nicht von Anfang an?«
    »Setz dich!«, lud der Einheimische sie ein, griff in einen Beutel und zog einen Tonkrug hervor. »Was zu trinken?«
    »Oh ja, warum nicht?« Kosutic blickte über die Schulter zu der kleinen Gruppe hinüber, die mit ihr zusammen unterwegs war. Abgesehen von Koberdas Trupp gehörten dazu noch Poertena und drei von Cords Neffen. »Seht euch doch mal 'n bisschen rum, Jungs!« Jedem war eine Eterna-Lampe und ein Anzünder ausgehändigt worden. »Treibt ein bisschen Handel. Schaut, was man für die Sachen so für einen Preis erzielen kann! Ich werd ein bisschen hier bleiben.«
    »Wünschen Sie, dass jemand bei Ihnen bleibt, Sergeant Major?«, fragte Sergeant Koberda. Er sprach mit sanfter Stimme, aber die Befehle waren eindeutig gewesen.
    Kosutic schaute den Händler mit gehobener Augenbraue an und erhielt ein Grunzen zur Antwort.
    »Nein«, sagte sie kopfschüttelnd, »ich sitze einfach nur hier und wir quatschen ein bisschen. Ich rufe dann, wenn ich wieder zurück will, und dann können wir uns wieder zusammenschließen.«
    »Aye.« Koberda gab seinem Trupp ein Zeichen; ein paar Gassen weiter hatte er ein Gebäude gesehen, das verdammt nach einer Bar ausgesehen hatte. »Wir gehen mal 'n bisschen rum.«
    Poertena folgte Denat durch die Gassen. Er entschied, dass drei von Cords Neffen als ›Gruppe‹ galten, und der Mardukaner hatte geschworen, den besten Pfandleiher der Stadt zu kennen.
    Die Ladenbesitzer und Handwerker zu beiden Seiten der Gassen blickten interessiert auf, als sie vorbeikamen. Die Geschichte, dass Menschen angekommen seien, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet; doch Poertena war überrascht, dass die Neugier nicht noch offener zur Schau gestellt wurde. Er hatte zum Beispiel noch nicht eine Frau oder ein Kind gesehen, und das, seit sie die Stadt betreten hatten.
    »Wo sind die Frauän?«, fragte er Denat, als der Mardukaner in eine weitere Seitengasse abbog. Poertena kam zu dem Schluss, dass, würde man sie jetzt trennen, er ernstliche Schwierigkeiten haben würde, wieder zurückzufinden.
    »Die Kothocker sperren die weg«, meinte der Mann aus Cords Stamm und grunzte lachend. »Die Kinder auch. Eine dumme Sitte.«
    »Na ja, bin ich froh, dass du so 'n Tschaisch-Respekt vor den Gebräuchän der Einheimischän hast.«
    »Pah!« Denat spuckte aus und machte eine abfällige Handbewegung. »Kothocker sind nur gut dafür, umgebracht zu werden. Aber wenn wir einen töten, dann haben auch wir das Messer am Hals.«
    »Jou.« Poertena nickte. »Ich nehmä an, die werdän euch dann 'n fairän Prozess machän und euch die Kehlä durchschnaidän.«
    »Nein.« Denat blieb einen Augenblick stehen, um sich zu orientieren. »Das Gesetz der Stadt gilt für uns nicht. Wenn wir ein Gesetz der Stadt übertreten, dann werden wir dem Stamm überstellt. Aber für einen Toten wird der Stamm uns ebenso schnell das Messer geben wie die Stadt.

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