Das Bronze-Bataillon
unter dem Truppführer Drei zu vereinigen.
»Na ja, wie der König in Q'Nkok schon gesagt hat«, erklärte Pahner, »wenn man nur ein einziges Problem hat, ist das oft unlösbar.
Hat man aber mehrere Probleme gleichzeitig, dann lösen die sich manchmal gegenseitig. Wir haben genügend Verluste erlitten, um jetzt alle Plasmakanonenschützen mit Ersatzwaffen auszustatten.
Ich werde Poertena und Julian morgen früh sämtliche Plasmas durchschauen lassen. Aber in der Zwischenzeit werden wir uns auf Granaten und Perlkugelkanonen beschränken.«
»Solange wir genug Mun haben, Sir«, warf Jasco ein.
»Das auch«, gab der Kompaniechef mit einem grimmigen Lächeln zu. »Das auch. Womit sich dieses Gespräch im Kreis gedreht hat.«
Roger wusste, dass es sinnlos war, eine Kata zu vollführen, so lange man zornig war. Egal, wie oft er schon versucht hatte, sein Gleichgewicht zu finden: er brachte es nie ganz richtig hin, und doch konnte er nicht aufhören. In der Dunkelheit hinter seinem Zelt wirbelte er herum, sein Haar umspielte ihn wie ein goldener Halo, abgeschieden von den Blicken der meisten Angehörigen der Kompanie, während er versuchte, durch dieses Training seine Frustration, seinen Zorn und seine Furcht loszuwerden.
Er war schockiert über die Verluste, die die Kompanie erlitten hatte. Trotz allem war er nie auf die Idee gekommen, dass dieser Marsch die Marines tatsächlich würde aufreiben können. Oh, intellektuell war ihm diese Möglichkeit natürlich sehr wohl bewusst gewesen, aber nicht emotional. Nicht tief in seinem Innersten. Moderne Soldaten, bewaffnet mit den Waffen des Kaiserreiches, mussten doch mit einem Feind fertig werden, der nur mit Speeren und Schwertern und den primitivsten Feuerwaffen ausgestattet war.
Aber das setzte voraus, dass der Feind nicht bereit war, selbst Verluste zu erleiden. Und es setzte ebenfalls voraus, dass die Marines den Feind sehen konnten, bevor er nah genug an sie herangekommen war, was alle Vorteile, die Reichweite und Feuerkraft mit sich brachten, nämlich zunichte machte. Dass die automatischen Sensoren die Angreifer nicht hatten entdecken können, bevor diese zugeschlagen hatten, ließ für den Rest dieser Reise Böses ahnen.
Obwohl die taktischen Sensoren theoretisch darauf ausgelegt waren, ein breites Spektrum möglicher ›Spuren‹ zu entdecken, war nun eindeutig, dass die Software sehr darauf ausgelegt war, Infrarotsignaturen und Energiequellen zu detektieren. Wenn ein möglicher Fremdkontakt vorlag, dieser Fremdkontakt aber als ›anomal‹ eingestuft wurde, dann wurde nach Infrarot-Signaturen und Energieemissionen gefiltert – was durchaus sinnvoll war, wenn man es mit High-Tech-Gegnern zu tun hatte, die in diesem Frequenzbereich abstrahlten.
Die Mardukaner allerdings emittierten in keinem dieser beiden Frequenzbereiche verwertbare Signale. Also wurden die meisten Detektionen von den Sensoren in Form von Geistersignalen weitergegeben. In einigen Fällen während des Kampfes hatte das Helm-HUD sich schlichtweg geweigert, diese Gegner mit einem Zielfeld zu überlagern, und das hatte die Marines verwirrt. Denn sie waren darauf gedrillt, sich in erster Linie auf ihre Helm-Sensoren zu verlassen; schließlich waren diese Sensoren so viel leistungsfähiger als die, mit denen sie durch die Evolution ausgestattet worden waren. Nur waren sie das eben jetzt auf einmal nicht mehr.
Roger hatte dieses Problem gelöst, indem er die Zielfeld-Anzeigen einfach ignoriert hatte – erst, in dem er das holografische Visier seines Gewehrs verwendet hatte, und dann, indem er in ein Handgemenge überall dorthin gefeuert hatte, wo sich nach bestem Wissen keine Marines befanden, weil er davon ausging, dass der Rest dann wohl der Feind sein müsse. Natürlich hatte der Sprengradius der Granaten ein paar Probleme bereitet, aber alles in allem … Auf einen Fußballen gestützt wirbelte er herum, führte das schwere Schwert durch ein gefährliches Schmetterlings-Manöver. Das war einfach nicht fair! Er persönlich hatte diesem Hinterhalt das Rückgrat gebrochen. Ja, ja, die Methode war ein wenig drastisch gewesen – na und?
Es hatte funktioniert, und was auch immer Pahner denken mochte, er, Roger, hatte weder so gehandelt, weil er in Panik verfallen war, noch aus Dummheit, noch aus arroganter Sorglosigkeit.
Wenn das nur endlich jemand außer dem ihn anscheinend unendlich bewundernden Hundechs begreifen würde, dann könnte er …
Er erstarrte, als er hörte, wie sich jemand
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