Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
Vom Netzwerk:
räusperte, und drehte sich dann mit einer eleganten Drehung zur Seite, um zu schauen, wer ihn da gerade bei seinen Übungen störte. Er setzte die so oft geübte, unverwundbare Maske der Hochmut auf, als er die Spitze seines Schwertes auf seine Stiefelspitze stellte. Das war eine unglaublich arrogante Pose, und das wusste er auch selbst. Momentan war ihm das gänzlich egal. War doch deren Problem, wenn ihnen das nicht gefiel!
    »Ja?«, fragte er Despreaux. Er hatte nicht gehört, wie sich ihm die Truppführerin genähert hatte, und er fragte sich, was sie wohl wollte.
    Die NCO schaute ihn einen Augenblick lang aufmerksam an und schien sowohl das Gesamtbild seiner Erscheinung als auch die Pose an sich wahrzunehmen. Für die Übungen hatte der Prinz eine kurze Hose angezogen, und dank der Hitze und der Anstrengung schwitzte er jetzt beträchtlich. Der größere der beiden Monde, Hanish, brach durch die Wolkendecke, und das Mondlicht und der Schein des Feuers ließen den Schweiß auf seinem Körper glitzern wie einzelne Patinaflecken auf einer Bronzestatue. Dieser Anblick ließ einen Feuerball im Unterleib der NCO explodieren, den sie allerdings entschlossen unterdrückte.
    »Ich wollte mich nur bei Euch bedanken, Euer Hoheit! Wir hätten uns vermutlich durch diesen Hinterhalt durchschlagen können, aber wir haben wirklich ganz schön in der Klemme gesteckt, gar keine Frage. Manchmal, wenn die Luft brennt, muss man eben etwas tun, was eigentlich verrückt ist. Die ganze Kompanie unter Beschuss zu nehmen, ist wirklich nicht das Dümmste, was ich mir vorstellen könnte, und es hat funktioniert. Also, ich sage ›Danke‹.«
    Sie fügte nicht hinzu, dass der Mardukaner, dessen Einzelteile von einer von Rogers Granaten über ihren ganzen Körper gespritzt worden waren, sie im nächsten Augenblick erledigt hätte, wäre die Granate nicht genau in diesem Moment eingeschlagen. Noch eine Sekunde, und der Riesenkerl hätte ihr den Schädel abgeschlagen, bevor sie hätte nachladen können.
    Eigentlich hatte Roger genau so etwas hören wollen. Daher wusste er nicht, warum Despreaux' Worte in ihm eine immense Wut aufsteigen ließen. Aber es war so. Es sollte so nicht sein, aber es war so.
    Er versuchte wirklich – wirklich und wahrhaftig –, seine widersprüchliche, unsinnige Reaktion zu unterdrücken, doch der Zorn, der in ihm aufloderte, ließ sich nicht vollständig kontrollieren.

    »Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir Ihre Ansicht mitteilen, Sergeant«, erwiderte er knapp. »In der Zukunft allerdings werde ich versuchen, mir eine … elegantere Problemlösung zu überlegen.«
    Despreaux hatte keine Ahnung, was an dem, was sie gesagt hatte, ihn so dermaßen verärgert hatte, doch sie war klug genug, sich zurückzuziehen.
    »Auf jeden Fall danke, Euer Hoheit«, meinte sie leise. »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Sergeant«, erwiderte Roger, sehr viel natürlicher.
    Sein jäh aufgeloderter Zorn verblasste bereits wieder, und er hätte sich gerne für den Ton, den er gerade eben angeschlagen hatte, entschuldigt. Nur fand er einfach nicht die richtigen Worte. Und das machte es natürlich nur noch schlimmer.
    Die abgeblitzte NCO nickte ihm im Mondlicht nur ruhig zu und kehrte dann in das Lager zurück, und er blieb allein zurück mit seinem Schwert und seinem Zorn … nun über die Welt im Allgemeinen und seine eigene Dummheit.

Kapitel 34
    »Ich habä den ganzän Tschaisch mitgebracht, den ich einpackän konntä!«, fauchte Poertena. »Wie hätt ich dann bittä eine Tschaisch-Plasmalafettä einpackän solln?«
    Captain Pahner war zu dem Schluss gekommen, die Kompanie benötige einen oder zwei Tage Ruhe, um Ausrüstung zu reparieren und wieder ein wenig zu sich zu kommen. Sein erster Impuls, sofort weiter zu marschieren, um den Kranolta keine Zeit zu lassen, weitere Krieger in Position zu bringen, war vorüber gegangen. Doch auch wenn alle Lasttiere wieder eingefangen worden waren, hatten viele von ihnen leichte Verletzungen davongetragen, und die Treiber beharrten darauf, dass einige der Tiere mehrere Tage Ruhe bräuchten.
    Pahner musste sich eingestehen, dass das für die Marines auch nur hilfreich sein konnte; und so hatte die Kompanie den darauffolgenden Tag damit verbracht, die Verteidigungsanlagen des Lagers zu optimieren und sich von diesem Feindkontakt zu erholen.
    Na ja, zumindest die meisten aus der Kompanie hatten das getan.
    Julian und Poertena hatten einen anderslautenden Auftrag.
    Die Seitenwände des Zeltes, das zu

Weitere Kostenlose Bücher