Das Bronze-Bataillon
während der Brunftzeit nur einer einzigen Mardukaner-Frau Eier einpflanzen. Da normalerweise danach mehrere ›Junge‹ zur Welt kamen und eine halbjährliche Reproduktion natürlich war, wurde dadurch auch eine normale Kindersterblichkeitsrate kompensiert. Doch die Sterblichkeitsrate der erwachsenen Kranolta war während der Schlachten um Voitan alles andere als ›normal‹ gewesen, und trotz des deutlich vergrößerten Territoriums für die Jagd war die Kindersterblichkeit nicht zurückgegangen.
Und all das zusammen bedeutete, dass der Clan sich nur sehr langsam, wenn überhaupt, von diesem ›Sieg‹ erholte.
»Wenn wir einen Großteil der Krieger unseres Clans an diese schrecklichen Waffen verlieren«, fuhr Eske fort und streckte den Arm aus, damit alle die schrecklichen Plasmaverbrennungen sehen konnten, die er davongetragen hatte, »dann ist unsere Zeit als Clan vorbei. Vielleicht werden dann noch einzelne Stämme überleben, aber selbst das bezweifle ich.«
»Wer soll darauf antworten?«, fragte Danal Far. Er selbst hätte dagegengehalten, aber es war wichtig, dass er weiterhin den Eindruck der Unvoreingenommenheit machte. Außerdem bestand die Antwort auf seine Frage ohnehin aus einem lauten Brüllen, und er deutete auf einen der anderen Veteranen der Schlacht um Voitan. Sollte der doch diesen jungen Welpen auf seinen Platz verweisen!
»Das Einzige, was der Untergang der Vum Dee zeigt, ist, dass sie alle träge Feiglinge waren, wie es diese Worte auch beweisen!«, schrie Gretis Xus. Der alte Krieger humpelte vorwärts, und die schmerzhaften Narben, die seinen ganzen Körper überzogen, stammten nicht nur aus dem Vernichtungskrieg gegen Voitan, sondern auch von den unablässigen Gefechten gegen die anderen Stadtstaaten, die an das Territorium seines Stammes grenzten. »Seit Voitans Fall haben die Vum Dee nur noch auf ihren Hintern gesessen!
Doch die Dum Kai haben weiterhin gegen die Kothocker gekämpft!
Wir sind nicht so schwach und so feige, dieses Eindringen in unser Gebiet einfach hinzunehmen! Ich sage, dass die Vum Dee ab sofort keine wahren Kranolta mehr sind!«
Xus Worte riefen einen regelrecht Begeisterungssturm hervor, nicht nur von den versammelten Stammesoberhäuptern, sondern auch von den Kriegern, die im Kreis dahinter standen. Puvin Eske hörte es und ließ nun traurig den Kopf sinken.
»Ich habe meine Worte vorgebracht. So wie ich sie auch meinem Vater gegenüber vorgebracht habe, der jetzt nicht mehr ist. Puvin Shee, der der Erste war, der die Mauern Voitans überwand, Puvin Shee, der die Hörner des Königs von Voitan an seinem Gürtel trug.
Puvin Shee, der vor meinen Augen vom Feuer eines Kriegers in zwei Hälften geteilt wurde – eines Kriegers, den man kaum hatte sehen können!«
Er hob den Kopf wieder und schaute die Häuptlinge und Ältesten der anderen Stämme an.
»Vum Dee wird schon bald von den anderen Stämmen und dem Dschungel selbst gefressen sein. Aber wenn die Kranolta weiter gegen die Menschen kämpfen, dann wird auch der Rest der Kranolta gefressen werden. Ihr sagt, die Vum Dee, deren Väter die Kranolta über die Mauern von Voitan führten, die Vum Dee, deren Krieger stets die Speerspitze der Kranolta gewesen sind, seit wir das ursprüngliche Territorium unserer Stämme verließen, die Vum Dee, aus deren Fleisch eben jener Clan-Häuptling der Kranolta stammte, der den Krieg gegen Voitan anführte, seien keine wahren Kranolta?«
Der Krieger wandte sich um und trat aus dem Kreis der feindseligen Gesichter heraus. Viele warfen ihm finstere Blicke zu, doch niemand versuchte ihn aufzuhalten. Selbst jetzt würde niemand wagen, bei einem Clan-Treffen Hand an einen Häuptling zu legen. Mussten sie doch nur noch ein paar Tage abwarten!
Danal Far nahm wieder seinen Platz in der Mitte ein, als der Häuptling der Vum Dee und sein deutlich dezimiertes Gefolge den Kreis verließen.
»Gibt es weitere Einwände?«, fragte er dann. »Da ich keine sehe, fordere ich zu einem Angriff auf diese Menschen auf, sobald wir sie erreichen können. Sie werden am Morgen aufbrechen, wahrscheinlich nach Voitan. Doch wir werden sie abfangen, bevor sie ihr Ziel erreichen! Sie bewegen sich nur langsam durch den Dschungel, und es wird einfach sein. Es sind schließlich nur Kothockerl«
»Weg da!«
Mit der Schulter stieß Julian den Private zur Seite. Er wählte schnell die sechste Einstellung seines Multiwerkzeugs an, hielt es am ausgestreckten Arm, während es sich in eine Klinge von
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