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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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einhundertdreißig Zentimetern Länge verwandelte, und stieß ein angestrengtes Grunzen aus, als er die Mono-Machete gegen eine dicke Liane schwenkte. Die Ranke, dick wie ein Stahlträger, teilte sich mit einem Knacken und schwang auf ihn zu, und traf den Sergeant in die Magengrube. Der Treffer rang Julian erneut ein Grunzen ab, das in einen Angstschrei überging, als er sich aus dem Weg rollen musste, um nicht von einem sich auf ihn herabsenkenden Lasttier-Fuß zermalmt zu werden.
    Die Vorhut warf ihm einen dankbaren Blick zu und beeilte sich dann, wieder seinen Platz vor dem Lasttier einzunehmen.
    Im Trab zog die Kompanie durch den Dschungel. Es war praktisch unmöglich, diese Geschwindigkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten, aber sie taten es dennoch. Meistens bahnten die Flar-ta ihnen den Weg. Gelegentlich allerdings mussten Hindernisse auch auf die harte Tour aus dem Weg geräumt werden. Das bedeutete, dass der Trupp, der die Vorhut bildete, sich ständig durch dickere Lianen hacken musste und Wege suchte, um den immer häufiger auftretenden tieferen Taleinschnitten im Gelände auszuweichen. Und nichts davon stimmte diese Leute, die den ersten Hinterhalt überlebt hatten, sonderlich glücklich: Schließlich lenkte es sie davon ab, gezielt nach einem weiteren Hinterhalt Ausschau zu halten.
    Der Boden stieg an, in Richtung der Hügel, auf die sie vom Fluss aus einen Blick hatten erhaschen können. Irgendwo am Rande dieses niedrigen Gebirgszuges befanden sich die Ruinen von Voitan; einigen Berichten zufolge standen sie auf der Kuppe eines kleinen Hügels. Und irgendwo – entweder dort in den Ruinen oder noch hier im Dschungel –, würden die Kranolta den nächsten Angriff gegen sie führen. Es wäre besser, wenn es die Kompanie vorher bis zu den Ruinen geschafft hätte. Dort wäre es gewiss leichter, brauchbare Stellungen für die Verteidigung zu finden; hier in diesen offen Wäldern, die den Soldaten kaum Schutz boten, war das um einiges schwieriger.
    Roger sprang über einen kleinen umgestürzten Baumstamm hin
    über, der noch nicht von der Flar-ta -Karawane zu kleinen Splittern zermalmt worden war, und half dem Truppführer auf die Beine.
    »Während der Arbeit wird nicht geschlafen, Julian«, kommentierte der Prinz sein Handeln und ging dann weiter, ohne sich noch einmal umzublicken. Cord, der den Prinzen gerade erst eingeholt hatte, klatschte voller Frustration in die Hände und trottete dann hinterher.
    Julian war sich nicht ganz sicher, ob der Prinz nun hatte einen Scherz machen wollen oder nicht. Ernst hatte seine Hoheit geklungen: Aber vielleicht war es nur diese Sorte sehr trockener Scherze.
    Sehr, sehr trocken.
    Der NCO zuckte mit den Schultern und stellte sein Multiwerkzeug wieder so ein, dass es in die dazugehörige Tasche passte. Sollte er diese nette kleine Abenteurfahrt überleben, dann würde er die Antwort auf diese Frage vielleicht noch herausfinden, und wenn nicht, dann war es ja vielleicht einfach egal.
    Pahner nickte vor sich hin, als sein Toot ihm ein Zeitsignal gab.
    »Zwoter Zug: auf die Lasttiere. Erster Zug: Vorhut übernehmen!«
    Langfristig und auf offenem Gelände hätten Menschen, und vor allem Marines, ganz gewiss die Flar-ta überholen können. Im Dschungel wäre es bestenfalls ein Kopf-an-Kopf-Rennen geworden.
    In der Kompanie gab es schon genügend übel verstauchte oder gar gebrochene Knöchel. Und die Anstrengung, die es mit sich brachte, ständig über Baumstämme zu springen oder tief herabhängenden Ästen auszuweichen, verlangsamte die Marschtempo in unerträglichem Maße.
    Doch die Marines erhielten wenigstens eine gewisse Atempause, indem die Züge turnusmäßig auf den großen Tieren reiten durften.
    Für die Flar-ta war das anstrengend, und Pahner hätte gar nicht die Ermahnungen der Treiber hören müssen, um zu wissen, dass sie wenigstens einige Tage würden ausruhen müssen, sobald sie erst einmal Voitan erreicht hatten: Das war auch die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die Soldaten wenigstens ansatzweise vernünftiger Verfassung sein würden, falls es hart auf hart kam.
    Pahner schaute zu, wie der Prinz sich am Zaumzeug des Flar-ta hochzog, das er ›Patty‹ getauft hatte, und nickte. Roger hatte erklärt, das Rotationsprinzip betreffend, gehöre er zum Zwoten Zug, und anscheinend hielt er sich auch daran. Und das war gut so. Anscheinend begann dieser Bursche langsam etwas zu kapieren.
    »Captain!«, rief Gunny Lai. »Bewegungen voraus!«
    Cutan

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