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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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aufsagen!
    Puvin Eske war jetzt der ›Häuptling‹ des Stammes der Vum Dee der Kranolta. Als solcher war er der Repräsentant des Stammes, der den weitaus größten Teil der Söldner der N'Jaa aus Q'Nkok angeworben hatte. Doch jetzt bestand sein Stamm nur noch aus vielen hungrigen Frauen und einer Hand voll Männern, die den Hinterhalt auf die Karawane der Menschen überlebt hatten. Noch vor dem nächsten Vollmond würde dieser Stamm ins Nichts verschwinden; der Dschungel und rivalisierende Clans würden dafür sorgen.
    Puvin Eske war nur halb so alt wie die meisten anderen Anführer, die sich zu diesem Rat versammelt hatten. Viele von ihnen hatten an den Schlachten teilgenommen, bei denen Voitan eingenommen worden war, vor langer, langer, langer Zeit, und sie erinnerten sich deutlich an diese Zeit, da der Ruhm ihres Clans geradezu unermesslich gewesen war. Doch nur wenige von ihnen sahen die Wahrheit, sahen, wie es jetzt um den Clan bestellt war, obschon sie sich immer und immer wieder darüber beklagten, ihren jungen Kriegern fehle es an Kampfgeist.
    »Wir stehen vor einer schwerwiegenden Entscheidung«, begann das junge Stammesoberhaupt. Noch vor wenigen Tagen wäre er zu zögerlich gewesen, sich zu sehr seiner Jugendlichkeit bewusst, um es zu wagen, den Clanälteren zu widersprechen. Doch inzwischen hatte er der Hölle ins Antlitz geblickt. Nachdem er gegen Kaiserliche Marines gekämpft hatte, konnte kein Kreis schwacher, alter Männer ihn noch beunruhigen. »Unser Clan, so angesehen er auch sein mag, verliert schon zu meiner Zeit immer mehr von seiner ursprünglichen Kraft. In jedem Jahr sind wir weniger und weniger geworden, trotz des fruchtbaren Landes, das wir von Voitan erobert haben …«
    »Wen meinst du denn mit ›wir‹, Kind?«, unterbrach einer der Alteren ihn in spöttischem Tonfall. »Du warst doch noch nicht einmal ein Cedanke in deines schwächlichen Vaters Schädel, als Voitan fiel!«
    Einige lachten rau über diesen Spott, doch Danal Far hob seinen Speer der Ehre, um seine Zuhörer zur Ordnung zu rufen.
    »Lasst den ›Häuptling‹ sprechen!«, forderte der alte Schamane von den Anwesenden. »Lasst die Worte in der Öffentlichkeit ausgesprochen sein, nicht in der Dunkelheit und im hintersten Winkel einer Hütte!«
    »Ich frage«, fuhr der vernarbte, verbrannte junge Häuptling fort,
    »sind wir nicht weniger geworden? Und die Antwort lautet: ›Ja, das sind wir.‹ Und ich sage euch dieses: Der Grund dafür, dass wir weniger geworden sind, ist der Fall Voitans. In der Schlacht gegen Voitan haben wir viele, viele Krieger verloren. Und nun erholen wir uns nur langsam. Es scheint sogar, als würden wir mehr und mehr unserer Kraft verlieren, statt uns zu erholen! In meiner Kindheit hatte ich viele Spielgefährten, doch meine Söhne spielen allein.
    Jetzt sind die Vum Dee und die Cus Mem nur noch eine Erinnerung. Wir haben den Stolz unseres Stammes gegen diese ›Menschen‹
    ausgesandt, und die Krieger der Cus Mem haben sich uns angeschlossen. Wir haben den Feind ohne Vorwarnung angegriffen.«
    Er hatte sogar mit seinem eigenen Vater darüber gestritten, ob sie angreifen sollten. Die Läufer, die den Fall des Hauses N'Jaa verkündet hatten, brachten auch Kunde über die schrecklichen Waffen dieser Menschen. Als er das gehört hatte, hatte der junge Krieger um seinen ohnehin schon geschwächten Stamm gefürchtet und dagegen argumentiert, Verluste unter den Besten ihres Stammes zu erleiden.
    Indes: man hatte seinen Argumenten kein Gehör geschenkt.
    »Ja, wir haben sie überrascht«, fuhr er fort, »und doch haben viele von uns all ihre Gliedmaßen verloren, während die Menschen vielleicht nur den Verlust eines einzigen Handpaares zu beklagen haben.«
    Die Probleme der Kranolta resultierten daraus, auch wenn Puvin Eske das nicht wusste, dass die Clans auf ein zu großes Gebiet verteilt waren und die Kindersterblichkeitsrate hoch war. Bei den Eingeborenen gab es nur zweimal pro Jahr eine fruchtbare Phase. Dadurch, dass die Kranolta ihr jetzt viel größeres Jagdgebiet nur noch sehr dünn besiedelten, konnten die Männer des Stammes auf der Jagd ferne Gebiete durchstreifen. Bedauerlicherweise bedeutete das auch, dass sie sich nicht immer in der Nähe fruchtbarer Frauen aufhielten, wenn ihnen der Sinn nach Fortpflanzung stand.
    Zu diesen verpassten Gelegenheiten der Fortpflanzung kamen die immensen Verluste, die der Clan bei den Kämpfen um Voitan erlitten hatte. Ein männlicher Mardukaner konnte

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