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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Kerze entzündet hatte.
    Zwei der jüngeren Frauen zuckten zurück, als sie den bewaffneten Stammesangehörigen in ihrer Mitte entdeckten, alle anderen betrachteten ihn einfach nur in aller Gemütsruhe.
    »Unerwartete Gäste, Sena?« Der alte Mann setzte sich auf einen knarrenden Schemel und lud seinen Besucher mit einer Handbewegung ein, sich ebenfalls niederzulassen. Er hatte Sena in dem Voitan-Dialekt angesprochen, dem Denat, seit er bewusst darauf achtete, leidlich zu folgen vermochte.
    »Ja«, gab Denats Führerin dem Alten Recht, während sie Dreck aus dem Abwasserkanal von ihren Beinen wischte. »Eine Bedingung der Menschen. Sie müssen einen der ihren einen Auftrag erledigen lassen. Deshalb müssen wir auch Botschaften zwischen ihnen und ihren Befehlshabern hin und her schmuggeln. Sie brauchen eine Genehmigung, uns zu Hilfe zu kommen.«
    Sie fügte noch etwas in demselben Dialekt hinzu, sprach aber zu schnell, als dass Denat ihren Worten noch hätte folgen können.
    »Das war zu erwarten«, ergriff jetzt eine der älteren Frauen das Wort und trat vor. »Willkommen, Stammesmann! Ich bin Selat, was meine Tochter dir gesagt hätte, wenn sie Manieren besäße.«
    »D'Nal Denat.« Der Stammesangehörige verneigte sich. »Ich grüße dich im Namen des Einen Volkes.« Denat hoffte, alles richtig ausgesprochen zu haben. Manche Worte waren dieselben, wurden aber gänzlich anders ausgesprochen, was sie für ihn fast unverständlich machten.
    »Denat«, hörte er Julians Stimme über den Ohrstecker, den der NDUnteroffizier ihm hatte anlegen helfen, »wenn du Probleme beim Übersetzen hast, frag mich! Ich gebe dir dann die richtigen Vokabeln. Gerade eben hast du gesagt: ›Ich niese dich im Namen der Idioten an‹!«
    Der Mardukaner war mit mehr Abhörgerät ausstaffiert worden als eine Botschaft der Saints; zudem kannte die Kompanie jetzt einen Weg aus dem Gebäude hinaus, und der Sergeant Major arbeitete gerade hart daran, die anderen verborgenen unterirdischen Gänge aufzuspüren. Sollte Denat also tatsächlich Hilfe benötigen, war es den Marines durchaus möglich, ihm auch tatsächlich zu Hilfe zu eilen.
    Die Bewohner des Hauses, die sich gemeinsam mit Denat in dem Raum befanden, sahen einander an. Dann verbeugte sich die ältere Frau vor ihrem Besucher.
    »Ich … grüße dich im Namen unseres Hauses. Möchtest du nicht Platz nehmen?«
    Denat nickte den verängstigten Frauen in der Ecke, die die Kinder schützend zwischen sich genommen hatten, so beruhigend zu, wie er nur konnte, und ließ sich auf dem Boden nieder. Die Wände des Raumes waren aus fest verfugtem Stein, und der Raum selbst bildete eine gemütliche, versteckt gelegene Behausung.

    »Ich … habe …«
    »… den Auftrag«, soufflierte Julian.
    »… den Auftrag, von den Menschen einen …«
    »… Gegenstand …«
    »… Gegenstand auf die …«
    »… Brücke …«
    »… Brücke zu bringen«, beendete der Stammesangehörige seinen Satz mit einem Knurren und dreimaligem Hüsteln, dem verabredeten Zeichen für: LASS MICH IN RUHE!
    »Schon gut, schon gut«, flüsterte der NGO. »Dann lausche ich jetzt nur noch.«
    »Geht es dir gut?«, fragte Denats Gastgeber; besorgt lehnte der alte Mardukaner sich vor. Wenn der Kontaktmann sich unpässlich fühlte, mochte das den gesamten Plan zum Scheitern bringen.
    »Ja«, erwiderte Denat, »es geht mir gut.«
    »Was ist das für ein Gegenstand?«, wollte die ältere Frau wissen, füllte einen Becher mit Wasser und reichte ihm dem unerwarteten Besucher.
    »Das weiß ich nicht«, kam Denat die Lüge leicht über die Lippen.
    Er hatte sich schnell diesen Gesichtsausdruck angeeignet, den Poertena ein ›Pokerface‹ nannte – eine höchst treffende Bezeichnung.
    »Was auch immer es ist: die Menschen sagen, es sei für die Durchführung ihres Plans absolut unverzichtbar.«
    »Wie groß ist der Gegenstand? Wie sollst du ihn an der Brücke befestigen? Und vor allem wo?« Vor Aufregung klatschte Sena in die Hände. »Das ist ein schwieriges Unterfangen! Die Brücke wird gut bewacht.«
    »Das Ding muss einfach irgendwo auf der Unterseite der Brücke angebracht werden«, erklärte Denat ihr.
    »… ›Unterseite‹!«, korrigierte ihn Julian. »Du hast gerade was von
    ›Kehrseite‹ gesagt, na ja, Hinterteil trifft's dann wohl besser!« Der NGO kicherte.
    »Unterseite«, berichtigte sich Denat.
    »Aha«, nickte sein Gastgeber. Der alte Mardukaner blickte nachdenklich zur Decke seiner Wohnstatt hinauf. »Das ließe sich

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