Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
Vom Netzwerk:
getroffen hast«, begann Denat und versuchte ganz bewusst, ein Thema anzuschlagen, das von diesem offensichtlich so schmerzvollen wegführte.
    »Mein Volk hätte einer Frau nicht eine derart schwere Verantwortung aufgebürdet.«
    »Weil wir wertlos und dumm sind?«, schnaubte Sena wütend.
    »Allein dazu nutze, Kinder zu gebären und zu kochen?«
    »Ja«, antwortete Denat ruhig. »Ich war überrascht davon, dass das Volk von Voitan Frauenarbeit nicht nur auf dem Feld und im Haus für hinnehmbar hält. Du hast an den Bräuchen Voitans festgehalten?«
    »Nicht ohne Schwierigkeiten, aber: ja«, erklärte T'Leen Sul. »Marshad hält nichts von diesen Bräuchen. Eine Frau darf keinen Besitz haben, und sie muss jederzeit den Befehlen jedes beliebigen Mannes gehorchen. Das ist Brauch und Gesetz in diesem Land. Deshalb ist es schwer für jemanden, der mit den Bräuchen Voitans aufgewachsen ist, sich damit abzufinden. In der Weberei ist Frauenarbeit normal, aber nur, weil das eine Arbeit ist, die Männer hier nicht machen wollen.« Der alte Mann lachte grunzend. »Aber Sena wurde nach der Art Voitans erzogen, und dafür, dass nicht alle Frauen wertlos und schwach sind, ist sie Beweis genug.«
    »Das ist sie«, brummte Denat. Aus dem Augenwinkel beobachtete er die kleine Frau. »Das ist sie!« Er gab sich selbst einen Ruck. »Aber kehren wir zum Thema ›Verhungern‹ zurück.« Er begann in seinem Sack zu wühlen. »Ich habe etwas zu essen mitgebracht. Sehen wir erst einmal, wie weit wir mit diesen Vorräten kommen, und überlegen dann weiter.«
    »Nun gut«, meinte Sena und klatschte resignierte in die Hände,
    »was bedeutet, dass wir in Deckung bleiben, bis wir zur Brücke aufbrechen. Natürlich bedeutet ›in Deckung‹ auch ›in Gesellschaft‹ eines stinkenden Stammesangehörigen zu bleiben, und zwar die ganze Zeit über. Aber zumindest funktioniert ein Teil des Plans!«

Kapitel 51
    »Das läuft alles zu glatt«, meinte Pahner kopfschüttelnd.
    »Finden Sie?« Roger sah sich im Raum um und lachte leise. »Dann fanden Sie wohl, dass die Schwierigkeiten, in die wir in Voitan gekommen sind, genau richtig so waren, was?«
    »Ja, Euer Hoheit, das fand ich.« Der Captain richtete seine dunklen Augen auf den Prinzen und nickte. »Wir haben überlebt.« Noch einmal schüttelte er den Kopf. »Irgendetwas wird das hier gewaltig schief laufen lassen. Und dieses Mal gibt es nicht viel, was da an Verstärkung kommen könnte.«
    »Sollen wir die ganze Stadt wegblasen und einsacken, was wir kriegen können?«, schlug Despreaux vor.
    »Mehr oder weniger.« Der CO streckte sich und knetete sich das Kreuz mit beiden Händen. »Ich bin zu alt für so eine Scheiße!«
    »Siebzig ist nicht alt «, widersprach ihm Roger mit einem Lachen.
    »Schauen Sie sich meinen Großvater an: Er lebte bis in das reife, hohe Alter von einhundertunddreiundachtzig senilen Jahren.«
    »Kein Rekord, den es zu brechen gilt, hoffe ich, Euer Hoheit.« Der Captain konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Zeit, sich schlafen zu legen! Morgen sollten wir alle lieber hellwach sein!«
    Roger nickte Pahner einen Gutenacht-Gruß zu, als dieser den Raum verließ, und blickte zu O'Casey hinüber.
    »Sie waren heute Abend auffallend still, Eleanora«, bemerkte er, während er den geborgten Helm vom Kopf zog, mit dessen Hilfe er die ganze Operation überwacht hatte.
    »Ich denke über unseren Gastgeber nach«, erwiderte die Stabschefin und lächelte. »Und über Universalität.«
    »Wieso das?«, wünschte Roger zu erfahren und wischte sich über die schweißnasse Stirn. Der Abend war selbst für mardukanische Verhältnisse außerordentlich heiß. In der Regel kühlte es mit Anbruch der Nacht etwas ab, aber augenscheinlich war das an diesem Abend nicht der Fall.
    »Wenn es Euch nichts ausmacht, Euer Hoheit«, unterbrach jetzt Despreaux das beginnende Gespräch des Prinzen mit seiner Stabschefin, »würde ich mich ebenfalls gern zurückziehen. Ich habe Wachdienst in ein paar Stunden.«
    »Ziehn Sie schon los, Nimashet!« Roger wedelte mit der Hand, als wolle er sie verscheuchen. »Ich glaube, wir können eine Weile selbst auf uns aufpassen!«
    Der Sergeant grinste ihn an und verließ den Raum auf demselben Weg wie der Captain. Roger sah ihr nach, ehe er sich wieder O'Casey zuwandte. »Was meinten Sie gerade?«, fragte er, dann entdeckte er, dass sie lächelte. »Was denn?«
    »Nichts«, wiegelte seine vormalige Privatlehrerin ab. »Ich hatte gerade Universalität

Weitere Kostenlose Bücher