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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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schaute zu, wie Pahner sich seinen Weg über die Quersprosse des Frachtraum bahnte und schüttelte den Kopf. Jetzt, wo die Soldaten eng wie die Sardinen in diesen altmodischen Dosen aneinander gepresst waren, bestand die einzige Möglichkeit, diesen Frachtraum zu durchqueren, darin, auf der Quersprosse zu laufen, an der die mittleren Sitzreihen befestigt waren. Das bedeutete natürlich, dass er auf Kopfhöhe der sitzenden Marines lief.
    Das Problem war nun, dass Pahner einen relativ leichten und flexiblen Raumanzug trug – für genau diesen Zweck hatte er seine Kampfpanzerung abgelegt –, Roger hingegen war immer noch in ChromSten gehüllt. In dieser Kampfpanzerung war er ebensowenig in der Lage, auf dieser schmalen Sprosse entlang zu gehen, wie auf einem Seil, und er bezweifelte doch stark, dass irgendeiner seiner Leibwachen sehr glücklich darüber gewesen wäre, fiele er, der Prinz, den es zu schützen galt, ihnen quasi in den Schoss – unabhängig von ihm wog schließlich schon die Rüstung allein etwa so viel wie ein mittelgroßer Dinosaurier.
    »Und, Euer Hoheit?«, fragte Pahner, als er das Ende des Laufstegs erreicht hatte und sich mit grazilen Bewegungen auf den eigentlichen Boden gleiten ließ.
    »Das wird ziemlich schwer werden, darin den Frachtraum zu durchqueren«, meinte Roger und deutete auf die Rüstung. Pahner warf einen kurzen Blick auf den grauen Panzerstahl und nickte.
    »Legt das ab! Die nächsten paar Stunden werden wir sowieso höchstens ein wenig durchgeschüttelt werden.«
    »Ablegen? Wo denn? In dieser Sektion ist doch gar nicht genug Platz dafür!«
    »Genau hier«, entgegnete Pahner und deutete auf eine kleine freie Fläche. Diese Stelle war die einzige Freifläche im ganzen Schiff, ein winziges Fleckchen, auf der die Shuttle-Crew sich bewegen konnte.
    Von dort aus führte eine Leiter auf einen kleinen Absatz, von dem aus wiederum man zwei Luken erreichte: Eine führte zur Kommandozentrale, die andere auf die Brücke. Eine weitere Luke befand sich backbords knapp über der Kopfhöhe der Soldaten. Das war eine Druckschleusentür, die aus dem Schiff herausführte.
    »Hier?« Roger drehte den Helm zwischen den Händen und schaute sich noch ein wenig um, um ungestört nachdenken zu können.
    Die meisten Wachen gingen immer noch ihren eigenen Interessen nach. Einige wenige waren aufgestanden und gingen jetzt langsam umher; doch die meisten waren zum Heck des Frachtraums gegangen, wo zwischen der aufgestapelten Fracht genügend Platz war, sich richtig auszustrecken. Dennoch erschien es Roger erschreckend
    … öffentlich.
    »Ich könnte Euren Kammerdiener holen«, schlug Pahner mit einem schwachen Lächeln vor. »Er ist da hinten«, fuhr er fort und deutete auf den hinteren Teil des Frachtraums.
    »Matsugae?« Rogers Miene hellte sich auf. »Das wäre ja groß… Ich meine, ja, natürlich, Captain. Denken Sie, Sie könnten meinen Kammerdiener holen?«, endete er dann, seine Sprache antrainiert schleppend.
    »Nun«, entgegnete Pahner, dessen Miene jetzt wieder völlig verschlossen war. »Ich weiß nicht, ob ›holen‹ das richtige Wort ist.« Er schlug dem ihm am nächsten sitzenden Marine auf die Schulter.
    »›Matsugae nach vorn.‹ Weitergeben!«
    Der Marine gähnte, stieß den neben ihm sitzenden Marine an, gab die Botschaft weiter und schlief sofort wieder ein. Wenigen Augenblicke später sah Roger, wie der kleine Kammerdiener unter einem Stapel Rucksäcke hervorkroch. Er beugte sich vor und sprach jemanden an, dann kletterte er auf die Quersprosse und kam auf den Prinzen zu.
    Alle zwei Meter ragten senkrechte Säulen von der Quersprosse zum Dach, und auch wenn Matsugae sich sehr viel weniger geschickt bewegte als Captain Pahner, hatte er das Prinzip doch sehr gut verstanden. Er hielt sich an einem der Vertikalen fest, ging von dort aus dann vorsichtig weiter, stützte sich daran ab, um die Balance nicht zu verlieren, bewegte sich dann langsam auf die nächste Säule zu, so weit es nur möglich war, und machte schließlich einen kleinen Satz zur nächsten Säule. Auf diese Weise kam er dem Prinzen langsam immer näher.
    »Guten …«, der Kammerdiener stockte, ganz offensichtlich griff er auf sein Toot zu, um die Uhrzeit zu erfahren, »… Abend, Euer Hoheit.« Er lächelte. »Ihr seht gut aus.«
    »Ich danke Ihnen, Kammerdiener Matsugae«, erwiderte Roger; es war ihm wichtig, die Form zu wahren, wo ihm hier so viele Menschen zuhörten. »Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, Euer Hoheit!

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