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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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Boden hineinreichen. Das Gesamtgewicht des Eisens beträgt 9 Millionen Kilogramm. Das Fundament ist so ausgedehnt, daß jedes Quadratzentimeter der Bodenfläche mit nicht mehr als drei Kilogramm belastet wird.
    Die erste riesige Plattform, die wie die Grundfläche des Turms quadratisch ist, liegt 58 Meter hoch und hat eine Seitenlänge von 65 Metern. Es befinden sich auf ihr ein Varieté-Theater, ein Restaurant und ein Café. Zur Spitze des Turms führen 1798 Stufen hinauf. Da es jedoch niemandem zugemutet werden kann, eine solche Riesentreppe zu ersteigen, so sind Aufzüge angeordnet, die bis in die höchste Höhe emporklimmen.
    Droben unter der Laterne liegt ein verglaster Aussichtssaal, in dem 24 800 Personen Platz haben. In vielen kleinen Läden werden dort Ansichtskarten und Andenken verkauft. Darüber ist ein großes Laboratorium für Physik, Meteorologie und Astronomie angeordnet, sowie neuerdings eine große Station für drahtlose Telegraphie.
    Der Druck eines stark wehenden Winds gegen die Gesamtfläche des Turms ist kolossal. Trotz des riesigen Hebelarms, den diese Kraft für ihren Angriff zur Verfügung hat, betragen die Schwankungen der Turmspitze aber niemals mehr als 15 Zentimeter.

Wunder des Menschenlebens
18. Der Zellriese Mensch
    Quelle: Dr. Richard Hesse: »Der Tierkörper als selbständiger Organismus«, erster Band des Werks: »Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet« von Dr. Richard Hesse und Dr. Franz Doflein. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1910.
    Aus der Vereinigung zweier mikroskopisch kleiner Zellen entsteht der Mensch. Tief geheimnisvoll und niemals genug zu bestaunen, ist die Kraft, die diesen außerordentlich winzigen Gebilden innewohnt. Das menschliche Ei hat nur einen Inhalt von drei Tausendsteln eines Kubikmillimeters, aber die Samenzelle ist noch zwei Millionen mal kleiner. Und diese für uns mit den schärfsten Hilfsmitteln kaum noch wahrnehmbaren Körperlein beginnen nach ihrer Vereinigung zu sprießen und zu wachsen mit einer Unermüdlichkeit, Kraft und Intensität, die ans Ungeheuerliche grenzt.
    Geht doch zunächst einmal der ganze menschliche Körper durch Teilung aus ihnen hervor. Und es ist gewiß nicht zuviel, wenn man die Zahl der Zellen, die den Körper eines ausgewachsenen Menschen bilden, auf zwei Billionen schätzt. Hierbei ist noch gar nicht das ungeheure Gewimmel derjenigen Zellen mitgerechnet, die im Ruhezustand bleiben, bis andere abgenutzt sind und durch sie ersetzt werden müssen. Fortdauernd findet ja eine Erneuerung der Zellen statt. Alte werden abgestoßen, neue bilden sich unausgesetzt, namentlich an der Oberhaut, den Haaren, den Nägeln und den Schleimzellen des Verdauungskanals. Alle diese immer wieder aufkeimenden Geschlechter haben ihren Ursprung in jenen winzigsten Gebilden, die das Fundament jedes einzelnen Menschenkörpers bilden.
    Nach Professor Richard Hesse kann die Lebensdauer eines roten Blutkörperchens beim Menschen auf vier bis fünf Wochen geschätzt werden. Es muß also im Jahr die Gesamtzahl allein der roten Blutkörperchen, das sind 22 Billionen, etwa zehnmal erneuert werden, während der Dauer eines Menschenlebens etwa 600 bis 800mal. Hesse schätzt die gesamte Masse der Zellen, die in einem Menschenkörper bei 60 bis 70jährigem Leben gebildet werden, auf 16 000 Billionen.

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19. Wunderkinder
    Quellen: Alexander Moszkowski , Aufsatz: »Das Alterswunder« in der »Vossischen Zeitung« vom 12. 11. 1913. – Dr. Heinrich Klenz , Aufsatz: »Frühreife Gelehrte und Dichter« in der »Vossischen Zeitung« vom 6. 2. 1916.
    Frühreife ist weniger selten, als man im allgemeinen anzunehmen geneigt ist. Erst die Besonderheit des Falls entscheidet über die Zugehörigkeit zum Wunder.
    Ein höchst erstaunliches Phänomen früh erwachter Fähigkeiten war das Lübecker Wunderkind Christian Heinrich Heineken , das am 6. Februar 1721 geboren wurde. Schon als es zehn Monate zählte, kannte das Kind alle Gegenstände seiner Umgebung und wußte sie zu benennen. Es lernte schon vor Ablauf seines ersten Lebensjahrs unter Anleitung seines Lehrers die hauptsächlichsten Geschichten aus den fünf Büchern Mosis kennen und begann im fünfzehnten Monat das Studium der Weltgeschichte. Noch vor dem vollendeten dritten Lebensjahr kannte das Kind die dänische Geschichte, lernte bald darauf auch lateinisch und französisch sprechen, starb aber schon im fünften Lebensjahr, da eine so angestrengte Geistestätigkeit in zartem

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