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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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populäre Literatur über diesen Stern in der Hand gehabt und sich vielleicht auch an Kurd Laßwitz' phantastischem Roman »Auf zwei Planeten« ergötzt hat. Leider hat die Wissenschaft alle die schönen Marsmärchen zerstören müssen. Ist die Venus zu jung, um hochorganisiertes Leben zu tragen, so hat der Mars diese Periode wohl schon längst hinter sich. Jener Stern ist eine werdende, dieser eine im Absterben begriffene Welt, die freilich wohl noch für das Fortkommen niederer Organismen geeignet ist. Wir werden darüber in einem besonderen Abschnitt zu sprechen haben, da unsere Kenntnisse über die Beschaffenheit der Marsoberfläche am ausgedehntesten und interessantesten, die Forschungsergebnisse wahrhaft wunderbar sind.
    Zwei Monde, Phobos und Deimos, umkreisen den Mars. Sie sind außerordentlich kleine Himmelskörper, denn ihre Durchmesser mögen nur 20 bis 50 Kilometer lang sein. Da dementsprechend ihre Entwicklung sich weit rascher vollzogen haben muß als die ihres Zentralgestirns, so sind sie als älter anzusehen denn dies. Sollte es also jemals Leben auf ihnen gegeben haben, so müßte es inzwischen längst erloschen sein. Aber es hat wohl zu einer solchen Entwicklung auf ihnen niemals kommen können, da ihre Kleinheit die Bildung einer Atmosphäre von Beginn an unmöglich gemacht hat. Dasselbe gilt von all den kleinen Planetoiden, die sich zwischen Mars und Jupiter tummeln.
    Dieser aber, der gebieterische Riese unter den Planeten, besitzt sicher eine Atmosphäre; sehen wir doch auf ihm veränderliche Wolkenstreifen. Aber Leben birgt er keinesfalls, da seine Oberfläche noch keine feste Kruste bildet. Glühende Gase sind an ihrer Stelle vorhanden, und da sich dieser Weltkörper, der im 356 Durchmesser elf mal größer ist als die Erde, mit rasender Geschwindigkeit in noch nicht zehn Stunden einmal um seine eigene Achse dreht, so müssen ungeheure Stürme seine Atmosphäre durchwühlen, die vernichtend alles erfassen würden, was von geformten Körpern dort schon vorhanden wäre.
    Ähnliches gilt für die anderen äußeren Planeten, für Saturn, Uranus und Neptun, die noch dazu so weit von der Sonne entfernt sind, daß sie garnicht mehr genügend Licht empfangen, um Leben nach unserer Anschauung hervorbringen zu können.
    Aber alle äußeren Planeten besitzen Monde. Jupiter wird von acht, Saturn neben seinem Ringsystem gar von zehn Trabanten begleitet. Einige von ihnen haben die Größe Merkurs oder des Erdmonds. Da ihre Zentralkörper glühen und oft nicht all zu weit entfernt sind, so wäre es wohl denkbar, daß auf einigen dieser Planetmonde Verhältnisse herrschen, welche die Entwicklung von Leben gestatten. Hier kann es an einer oder an mehreren Stellen Zustände geben, die den augenblicklichen auf der Erde gleichen. Bestimmtes darüber ist uns keineswegs bekannt.
    Vergeblich durchforschen wir also unser Planetensystem nach bestimmter Kunde von Brüdern, nach mit uns fühlenden Menschheiten. Töricht ist es wohl, nach Lichtsignalen auszuspähen, die von dem Nachbarstern kommen könnten, um uns zu entsprechenden Antworten anzuregen. Die Ausführung jener einstmals so populären, phantastischen Idee, in der Sahara oder in Sibirien eine große Figur des pythagoreischen Lehrsatzes in nächtlich leuchtenden Linien aufzubauen, um dem Mars ein sichtbares Zeichen von der Höhe unserer Kultur zukommen zu lassen, wäre ganz überflüssig gewesen, abgesehen davon, daß die notwendige Riesenausdehnung der Figur durch die Zahl der dazu erforderlichen hochkerzigen Scheinwerfer ganz ungeheure Kosten verursacht hätte. Vergeblich hätte von der Erde der Ausdruck jenes für den ganzen Kosmos giltigen Gesetzes von der Inhaltsgleichheit des Hypothenusenquadrats und der beiden Kathetenquadrate in den Weltenraum gestrahlt. Nirgends würde er die Netzhaut eines verständnisvollen Wesens berührt haben.
    Nun aber gleitet unser verzweifelt im Weltall suchender Blick wieder hinaus aus dem verhältnismäßig engen Umkreis der Sonne, empor und hinüber zur Welt der Fixsterne, von denen der nächste schon Billionen Kilometer von uns absteht. Finden wir in jenen Fernen Leben?
    Sicherlich nicht auf den Fixsternen selbst, die wir allabendlich am Himmel sehen. Wir bemerken sie ja nur, weil jeder von ihnen eine Sonne ist, ein blühender Ball, auf dessen Oberfläche eine Hitze von mehreren tausend Grad herrscht. Dort kann kein Leben gedeihen. Doch diese Sonnen besitzen, wie wir 357 wissen, oft dunkle Begleiter. Sehr viele von ihnen

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