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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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sind, und weniger hell, wenn die geringeres Licht zurückstrahlende Wasserwüste des Großen Ozeans der Mondkugel gegenüber steht.
    Während Sonne und alle übrigen Sterne in vier irdischen Wochen oder einem Tag und einer Nacht des Monds einen Umlauf am schwarzen Firmament vollenden, scheint die Erde am Himmel des Monds ewig zu ruhen: ein Sinnbild der Beständigkeit. Nur daß sie sich dem Blick nicht immer als eine volle Scheibe darbietet, sondern Phasen zeigt. Zur Zeit des Vollmonds (für die Erde) ist Neuerde (für den Mond), beim letzten Mondviertel erstes Erdviertel, bei Neumond ist Vollerde, beim ersten Mondviertel letztes Erdviertel. In jeder seiner Nächte wendet die Erde dem Mond 14mal alle ihre Seiten zu, und da bei ihrer Rotation immer wechselnde Flecken auf ihr sichtbar werden, kann sie den Mondbewohnern als eine immer genau gehende große öffentliche Uhr dienen.
    Vom Mond aus gesehen, ist die Erde von einem sehr schmalen, hellen, verwaschenen Saum umgeben, nämlich der Atmosphäre; „und längs der Lichtgrenze verbreitet sich ein abschattierter Dämmerungsstreif. Man sieht das Spiegelbild der Sonne auf dem Ozean als hellen Punkt und bei geschärfter Aufmerksamkeit deutliche Anzeichen selbstleuchtender Punkte auf der Nachtseite der Erde. Es sind die tätigen Vulkane, die Feueressen der Bergwerke und Hütten und vor allem die immer zunehmende elektrische Beleuchtung der Großstädte. Ohne Zweifel werden sich auch unsere großen Wälder im Sommer als grünliche, im Herbst als braune, im Winter als graue Flecke abheben, und so könnte man vom Mond aus den Wechsel der Jahreszeiten auf Erden wahrnehmen.
    Gebiete, die kleiner sind als z. B. die Insel Island oder als Bayern und Württemberg zusammengenommen, könnte man freilich mit unbewaffnetem Auge nicht mehr vom Mond aus erkennen. Mit unseren besten Fernrohren hingegen sähe man sogar noch vom Mond aus bei günstiger Beleuchtung und entsprechendem Schattenfall die große Cheops-Pyramide am Rand der Wüste als ein winziges Pünktchen. Sehen wir doch auf dem Mond mit den Rieseninstrumenten der Lick- und Yerkes-Sternwarte Kraterlöcher von 150 bis 200 Metern Durchmesser! Auch ein großer Truppenkörper, etwa ein Armeekorps, könnte auf geeignetem Gelände wahrgenommen werden. Eine große Stadt nun, etwa Berlin, wäre schon ein gut erkennbares Gebilde.”
    Am auffälligsten sind aber, wenn man die Erde vom Mond aus betrachtet, die unerklärlichen, gewaltigen und veränderlichen Massen, die mit ihrer weißen Farbe alle Einzelheiten zeitweise verdecken. Sie wandern in bestimmten, bevorzugten Richtungen, so in Europa meist von Westsüdwest nach Ostnordost. Man sieht sie stets, aber den Bewohnern des Monds, wenn es solche gäbe (was nicht 353 der Fall ist), müßten sie für immer ein unlösbares Rätsel bleiben. Denn wie sollten sie auf ihrem Himmelskörper ohne Wasser und Luft – Wolken begreifen können!
    Am allerwenigsten würde es ihnen in den Sinn kommen, daß diese merkwürdigen hellen Flecke schweben. Sie würden glauben, daß diese kompakten Massen bei ihrer Wanderung über die Oberfläche der Erde dort alles überdecken und erdrücken. Sie müßten daher nach der Meinung der Mondmenschen die Erde unbewohnbar machen, oder, da sie sich bewegen und verändern, selbst die Bewohner und zwar die einzigen Bewohner der Erde sein. Solchen Täuschungen kann man anheimfallen, wenn man sich von den aus der engsten Umgebung geschöpften Anschauungen nicht völlig befreit.

253. Der abarische Punkt
    Rechnen wir die Entfernung der Erde von ihrem Trabanten auf rund 50 000 geographische Meilen und denken wir uns durch irgend welche Mittel der Aviatik auf der Reise zu ihm begriffen, so gelangen wir in starker Entfernung von der Erde an einen wirklich neutralen Punkt . In ihm ist die Schwerkraft völlig aufgehoben, da die Gravitation beider Weltkörper dort mit gleicher Stärke und in entgegengesetzter Richtung wirkt. Dieser »abarische«, schwerelose Punkt liegt auf der Verbindungslinie ungefähr 5000 Meilen vom Mond entfernt.
    Stellen wir dort unsere Maschinen ab, so bleiben wir einfach im freien Äther hängen. Was wir aus der Hand legen, rührt sich nicht, hat sein Gewicht verloren, braucht weder Unterstützung noch Nagel, um regungslos zu schweben. Goethes sonst überall giltiges Wort: »Uns bleibt ein Erdenrest, zu tragen peinlich«, wird dort außer Kraft gesetzt.
    Jules Verne in seiner Reise nach dem Mond und andere phantastische Schriftsteller nach ihm haben

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