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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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verschaffen, machten seine Freunde, darunter der bekannte russische Staatsrat Aksakow, die größten Anstrengungen, um Virchow oder Helmholtz zu bewegen, Slades Leistungen zu prüfen. Die beiden großen Gelehrten verhielten sich jedoch vollkommen ablehnend. Nun wandte man sich an Zöllner in Leipzig, und dieser erklärte sich zu den Untersuchungen bereit, die dann den sensationellsten Verlauf nahmen und Zöllner selbst zu einem begeisterten Anhänger und leidenschaftlichsten Vorkämpfer des Spiritismus bis zu seinem Lebensende machten.
    Aus seinen Mitteilungen in den »Wissenschaftlichen Abhandlungen« über die Versuche mit Slade sei hier das folgende wiedergegeben:
    „In meiner Wohnung lenkte sich sehr bald das Gespräch wieder auf den erwähnten magnetischen Einfluß, sodaß die Frage meines Freundes, ob ich nicht einen Kompaß zur Hand hätte, ebenso ungezwungen als natürlich war. Indem ich dies bejahte, holte ich einen Himmelsglobus, an dessen Gestell sich unten ein Kompaß befand, setzte ihn auf den Tisch, und Slade bewegte auf unsern Wunsch seine rechte Handfläche horizontal dicht über dem durch Glas fest verschlossenen 172 Gehäuse der Magnetnadel. Letztere blieb unbeweglich, und ich schloß hieraus, daß Slade keine Magnetnadel unter der Haut verborgen haben konnte. Als nun aber Slade abermals, unmittelbar darauf, den Versuch in der angegebenen Weise wiederholte, geriet die Nadel in die heftigsten Schwankungen, wie dies nur mit Hilfe eines starken Magneten hätte bewerkstelligt werden können.
    Am nächsten Abend (Freitag, den 16. Nov. 1877) hatte ich in einem Zimmer, welches Slade noch niemals betreten hatte, einen Spieltisch aufgestellt, an welchem 4 Stühle standen. Nachdem Fechner, Professor Braune, Slade und ich Platz genommen und unsere Hände auf dem Tisch übereinander gelegt hatten, klopfte es in dem Tisch. Auf einer zwei Stunden vorher von mir selbst gekauften und mit einem Zeichen versehenen Schiefertafel begann das Schreiben in der gewöhnlichen Weise. Mein Taschenmesser, welches ich Slade zum Abschneiden eines kleinen Stückchens Schieferstift gegeben hatte, wurde auf die Tafel gelegt, diese von Slade seitwärts etwas unter den Rand der Tischplatte geschoben, als plötzlich das Messer in einer Höhe von 1 Fuß emporgeschleudert wurde und auf den Tisch niederfiel, jedoch zu unserm größten Erstaunen geöffnet. Das Experiment wurde noch mehrmals mit gleichem Erfolg wiederholt, und zum Beweis, daß das Messer nicht durch eine Bewegung der Tafel emporgeworfen wurde, legte Slade gleichzeitig mit dem Messer ein Stückchen Schieferstift auf dieselbe und machte zur Fixierung der Lage ein kleines Kreuz auf der Tafel. Unmittelbar, nachdem das Messer fortgeschleudert war, zeigte uns Slade die Tafel, auf welcher das Schieferstückchen unverändert neben dem Zeichen lag.
    Die Doppeltafel wurde alsdann, nachdem dieselbe vorher gereinigt und ein Stückchen Schieferstift dazwischen gebracht war, geschlossen und von Slade über dem Kopf von Professor B. gehalten. Man hörte sehr bald das bekannte Kritzeln, und als die Tafel geöffnet wurde, befand sich eine längere Schrift auf derselben. Während dies noch geschah, begann sich plötzlich ein hinter einem Schirm befindliches Bett zu bewegen und rückte etwa 2 Fuß weit von der Wand fort, indem es den Schirm mit fort schob. Slade war hierbei mehr als 4 Fuß von dem Bett entfernt, hatte ihm den Rücken zugekehrt und seine Beine übereinandergeschlagen, jederzeit sichtbar, nach der dem Bett abgewandten Seite gerichtet. Ich rückte hierauf das Bett wieder an seinen ursprünglichen Platz.
    Durch das Gelingen des soeben beschriebenen Experiments ermuntert, erneuerte Slade den wiederholt, aber bisher vergeblich angestellten Versuch, die Schrift auf einer Tafel zu erhalten, welche, von ihm garnicht berührt, sich in der Hand eines Andern befindet. Er übergab daher an Professor Scheibner 173 eine von den in Bereitschaft gehaltenen und von mir selbst gekauften Schiefertafeln, ersuchte ihn, sie zunächst unter den Tisch mit seiner Linken zu halten, während Slade sie mit seiner Rechten am Rand festhielt. Scheibner konnte also jederzeit durch einen Zug oder Druck beurteilen, ob die Tafel unter dem Tisch von Slade festgehalten wurde. Die rechte Hand Scheibners und die linke Slades lagen hierbei auf dem Tisch. Nach kurzer Zeit vergeblichen Wartens bemerkte Slade, daß er an seiner die Tafel haltenden Hand die Berührung eines feuchten Körpers fühle, und

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