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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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gleichzeitig konstatierte dasselbe Gefühl auch Professor Scheibner, indem er es mit der Berührung eines angefeuchteten rauhen Filzlappens verglich. Als hierauf Scheibner die Tafel hervorzog, war dieselbe in der Tat auf der oberen Seite sowohl in der Mitte als am Rand etwa 2–3 Zoll breit stark befeuchtet und ebenso die Hände Scheibners und Slades, welche die Tafel gehalten hatten.
    Während wir uns noch Rechenschaft zu geben versuchten, auf welche denkbare Weise diese Befeuchtung stattgefunden haben könnte, und alle Hände auf dem Tisch sich befanden, erschien plötzlich dicht vor W. Weber und uns allen sichtbar eine kleine rotbraune Hand an dem Tischrand, die sich lebhaft bewegte und nach 2 Sekunden wieder verschwand. Diese Erscheinung wiederholte sich noch mehrmals.
    Um schließlich noch an einem tönenden Körper die Erhebung desselben vom Fußboden zu konstatieren, hatte ich im Innern einer zylindrischen Glasglocke von c. 1 Fuß Höhe und ½ Fuß Durchmesser eine Stahlkugel von etwa dreiviertel Zoll Durchmesser an einem seidenen Faden aufgehängt. Diese so vorbereitete Glocke wurde unter den Tisch gestellt, und sehr bald begann auch hier ein starkes Klingeln mit ungedämpften Tönen, indem die Stahlkugel gegen die Glaswand schlug. Da die Hände Slades sich auf dem Tisch befanden, seine Füße beobachtet wurden und selbst im Fall einer Anwendung derselben doch das Tönen der Glocke durch Berührung mit einem andern Körper verhindert worden wäre, so konnte diese Erscheinung nur durch eine freie Erhebung der Glocke bewirkt werden.
    Da wir fast regelmäßig bei allen Sitzungen, (während Slades Hände den Anwesenden sichtbar auf dem Tisch lagen und seine Füße in der mehrfach erwähnten seitlichen Haltung jederzeit beobachtet werden konnten), unter dem Tisch die Berührung von Händen fühlten und, wie oben bemerkt, solche auch vorübergehend unter denselben Bedingungen durch unsern Gesichtssinn wahrgenommen hatten, so wünschte ich ein Experiment anzustellen, durch welches in noch überzeugenderer Weise der Beweis von der Existenz solcher Hände geliefert werden könnte. Ich schlug daher Hrn. Slade vor, ein flaches, bis an den Rand mit 174 Weizenmehl gefülltes Porzellangefäß unter den Tisch stellen zu lassen und dann seinen »Spirits« den Wunsch auszusprechen, daß sie, bevor sie uns betasteten, zunächst ihre Hände in das Mehl steckten. Auf diese Weise mußten sich die sichtbaren Spuren der Berührung an unsern Kleidungsstücken auch nach der Berührung zeigen, und gleichzeitig konnten die Hände und Füße Slades auf zurückgelassene Reste von anhaftendem Mehl untersucht werden.
    Slade erklärte sich sofort bereit, die vorgeschlagene Prüfungsbedingung einzugehen. Ich holte einen großen Porzellannapf von etwa 1 Fuß Durchmesser und 2 Zoll Tiefe, füllte ihn bis zum Rand gleichmäßig mit Mehl und stellte ihn unter den Tisch. Während wir uns zunächst um den eventuellen Erfolg dieses Versuchs garnicht kümmerten, sondern noch über 5 Minuten lang die magnetischen Experimente fortsetzten, während welcher Zeit Slades Hände jederzeit sichtbar auf dem Tisch sich befanden, fühlte ich plötzlich mein rechtes Knie unter dem Tisch von einer großen Hand etwa eine Sekunde lang kräftig umfaßt und gedrückt, und in demselben Moment, als ich dies den Anwesenden mitteilte und aufstehen wollte, wurde der Mehlnapf etwa 4 Fuß weit von seinem Platz unter dem Tisch auf dem Fußboden ohne sichtbare Berührung hervorgeschoben. Auf meinem Beinkleid hatte ich den Mehlabdruck einer großen, mächtigen Hand, und auf der Mehloberfläche des Napfs waren vertieft der Daumen und die 4 Finger mit allen Feinheiten der Struktur und Falten der Haut abgedrückt. Eine sofortige Untersuchung der Hände und Füße Slades zeigte nicht die geringsten Spuren von Mehl, und die Vergleichung seiner eigenen Hand mit dem Abdruck im Mehl erwies die Letztere beträchtlich größer. Der Abdruck befindet sich noch heute in meinem Besitz, obschon durch häufige Erschütterungen die Feinheit der Zeichnung durch herabfallende Mehlteilchen allmählich verschlechtert ist.
    Viel wichtiger erschienen mir jedoch Versuche, welche dauernd einen bleibenden Eindruck von Berührungen hinterließen, wie dies bei dem Abdruck der Hand in dem mit Mehl gefüllten Napf der Fall war.
    Zu diesem Zweck klebte ich einen halben Bogen gewöhnlichen Schreibpapiers auf ein etwas größeres Holzbrett; es war der Deckel einer Holzkiste, in welcher mir

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