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Das Buch der Gleichnisse

Das Buch der Gleichnisse

Titel: Das Buch der Gleichnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Olov Enquist
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verleugnet hatte, das konnte ja, von einem biblischen Gesichtspunkt, als das Normale bezeichnet werden, wenn man es so sah, was viele taten.
    Lange vermeidet er es, den Fall mit der Großkusine aufzugreifen, die sich also in gewissem Sinn innerhalb der Familie befand, aber nur aus Istermyrliden stammte, die dann später verrückt wurde, sich ihm vorher aber anvertraut hatte. Sie hatte Brüste, aber er hatte sie nicht berührt, oder nur die eine!, soweit er sich später erinnern konnte. Und was er auf jeden Fall inständig verneinte.
    Hierüber vielleicht später mehr.
    Sie war schon als Dreijährige eine warme Christin geworden, was sich in ihren Teenagerjahren zur Hitze steigerte, so dass sie einmal vor ihm bekannt hatte, sie sei jetzt so heiß, dass der Erlöser beinahe in ihr kochte, und ihn gefragt hatte, ob er mal fühlen wolle.
    Er behauptet jedoch, er hätte es nicht gewagt !!!
    Aber: Es war im Korridor im Obergeschoss der Schule, eine halbe Stunde nach Schulschluss, und sie hatte dicht bei ihm gestanden, und er hatte gefühlt, dass sie sehr still stand, und da sah sie zu ihm auf, nur so ganz kurz, und blieb stehen, und hechelte, wie ein altes Pferd, obwohl sie sich nicht rührte.
    Da hatte er die Hand gehoben, um das Kochende zu fühlen, beide hatten gehorcht, ob Schritte kamen, doch es kamen keine Schritte.
    Und da.
    Dann verschwand er hinunter in den Süden nach Uppsala, sie verschwand auch, es kamen andere Zimmer, andere Türen. Zeit verging.
    Von Agnes Lundström hörte er, was geschehen war.
    Als diese Großkusine – man kann sie Malin Nordmark nennen, das war zwar nicht ihr richtiger Name, aber jetzt ist sie tot, und da kommt es auch nicht mehr darauf an –, als sie sechsundzwanzig Jahre alt geworden war und einen Verlobten bekommen hatte, hatte ihre Mutter Tyra Nordmark durch Zuträgerei erfahren, dieser Verlobte, der sechsunddreißig Jahre alt war, habe einst eine Ausbildung als Prediger in Johannelund in Stockholm begonnen, seine Studien jedoch aufgrund mangelnden Glaubens an seinen Erlöser plötzlich abgebrochen und sei in Bygdsiljum auf einem Tanz gewesen.
    Er hatte auch einmal geschnapst, am Tag der Kinder in Skellefteå.
    Die Großkusine Malin war jedoch wie verrückt nach ihm gewesen vor Freude, und er war überhaupt nicht böse gewesen und war zu Besuch gekommen, und sie waren hinten im Wald nördlich von Strömsholm spazieren gegangen, und bei ihrer Rückkehr hatte sie vollkommen durcheinander ausgesehen, vor Glück, und da konnten sich viele ja ihr Teil denken.
    Doch dann erfuhr ihre Mutter von seiner Abtrünnigkeit, woraufhin der Verlobte von der Mutter hinausgeworfen und am sowohl geistlichen wie auch geschlechtlichen Umgang mit der Großkusine gehindert wurde.
    Die sich daraufhin einsam gefühlt hatte und verrückt geworden war.
    Es hatte sich zunächst in heftigem Weinen geäußert und danach in Beschimpfungen ihrer Mutter!, die in der Gemeinde tätig war. Die Großkusine wurde dann zwölf Jahre in Umedalen eingesperrt, wo sie ruhig war, aber gehässig und wirr über die gänzlich unschuldige und kochend fromme Mutter redete. Es wurde klargestellt, dass diese Malin, in ihrem leiblichen Kampf gegen ihre Unschuld, also dem Reiben , und in der Verbitterung darüber, dass der Verlobte diese nicht hatte erobern dürfen, ihrer ehrbaren Mutter Sünden angedichtet hatte , als sei diese eine Schlampe, die Lebendiges Leben las! Eine Doppelnatur! Oder ein Pseudonym! Gemäß einem Gedanken des dänischen Verkünders Kierkegaard, der zu dieser Zeit in der Vaterländischen Stiftung in Västerbotten viel gelesen wurde, da man ihn als im Glauben an seinen Erlöser brennenden Geist betrachtete, der jedoch im Kampf gegen die Kirche rücksichtslos war, und Denen konnte das nur guttun! , wie viele in der Erweckungsbewegung es ausdrückten.
    Viele lasen indessen hauptsächlich Rosenius, der auch in Dänemark der Größte war, obwohl er aus Skellefteå stammte.
    Es trug sich da Folgendes zu: Dass er – der also jetzt siebenundsiebzig Jahre alt ist, sich aber klar an das Geschehene erinnern kann, noch!, trotz der warnenden Rufe der Freunde am Ufer des Flusses – einen Brief bekam. Es war in seiner Uppsalazeit, im Februar 1958, bevor er die Besuchsreise nach Södertälje und zu der Frau von Larssons Fußboden unternahm, mehr hiervon später! Aber die Ereignisse hängen zusammen! doch nichts soll in der Luft hängen! Mehr hiervon später.
    Er hatte einen langen Brief von dieser Großkusine aus Istermyrliden

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