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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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nichts dergleichen. » Gehört sie Wicca an?«, fragte ich so, dass nur Hunter mich hören konnte.
    Er schüttelte den Kopf. » Wahrscheinlich ist es bloß ein Dutch-Hex-Entwurf aus Pennsylvania. Aber schön.«
    » Wunderschön.« Noch einmal strich ich mit den Fingern behutsam über den Baumwollstoff.
    Im nächsten Moment zog Hunter auch schon seine Geldbörse heraus und zählte der Frau die Scheine in die Hand. Sie bedankte sich lächelnd bei ihm und wickelte den kleinen Quilt, kaum größer als ein Meter zwanzig im Quadrat, in Seidenpapier, bevor sie ihn in eine braune Papiertüte steckte.
    Dann gingen wir zurück zum Auto. » Der ist wirklich schön«, sagte ich. » Freut mich, dass du ihn gekauft hast. Wo willst du ihn hintun?«
    Wir setzten uns ins Auto und er wandte sich mir zu und reichte mir die Papiertüte. » Er ist für dich«, sagte er. » Ich habe ihn für dich gekauft.«
    Die Luft um uns herum knisterte, und ich fragte mich, ob es Magie war oder schiere Anziehungskraft oder etwas anderes. Ich nahm die Tüte und fuhr mit der Hand hinein, um über die kühlen Falten des Quilts zu streichen. » Bist du dir sicher?« Ich wusste, dass weder er noch Sky besonders viel verdienten– dieser Quilt hatte ein Riesenloch in seine Geldbörse gerissen.
    » Ja«, sagte er, » ganz sicher.«
    » Danke«, sagte ich leise.
    Er startete den Motor, und wir schwiegen, bis er mich zu Hause absetzte. Als ich ausstieg, war ich wieder ganz unsicher. Er stieg ebenfalls aus und kam um das Auto herum auf den Gehweg, und dann küsste er mich, wobei sich unsere Lippen zart und schnell berührten. Dann setzte er sich wieder in Skys Auto und fuhr davon, bevor ich Auf Wiedersehen sagen konnte.

5
    Ein Flackern
    17. Mai 1970
    Endlich ist es Frühling geworden in Wales. Hier in Albertswyth sind die Hügel von einem neuen, frischen Grün. Die Frauen aus dem Dorf sind auf Händen und Knien im Garten und setzen Pflänzchen. Clyda und ich sind über die Hügel und zwischen den Felsen durchgewandert, und sie hat mir alles über die Kräuter beigebracht, die hier wachsen, und mir die magischen Eigenschaften der Steine, der Erde, des Wassers und der Luft in dieser Gegend erklärt. Ich bin jetzt seit sechs Monaten hier, auf einem der Umwege, die das Leben so bringt.
    Seit ich in Patricks mit magischen Sprüchen belegten Büchern zum ersten Mal etwas über Clyda Rockpel gelesen habe, war ich fest entschlossen, sie zu finden und von ihr zu lernen. Ich musste zwei Wochen vor ihrer Tür kampieren, mich von Brot und Käse ernähren und mir zum Schlafen den Mantel über den Kopf ziehen, bevor sie mit mir gesprochen hat. Jetzt bin ich ihre Schülerin und sauge das Wissen von ihr auf, wie ein Schwamm Meerwasser aufnimmt.
    Sie ist geheimnisvoll, düster, manchmal beängstigend, doch das Aufschimmern ihrer magischen Kräfte, ihr breites Wissen, ihre Kraft und ihre List im Umgang mit den dunklen Mächten versetzen mich in ein schwindelerregendes Hochgefühl. Ich will wissen, was sie weiß, die Kraft besitzen, um zu tun, was sie tut, will Kontrolle über das haben, was sie kontrolliert. Ich will sie werden.
    – SB
    Am Dienstagvormittag machten Mary K. und ich in meinem Zimmer weiter. Wir besserten die letzten Stellen an den frisch gestrichenen Wänden aus und lackierten Fußleisten und Tür. Am Nachmittag überredete ich meine Schwester, mit Bree und mir shoppen zu gehen. Zum Glück war die Verlockung, mit uns beiden etwas zu unternehmen, stärker als ihre Abneigung gegen unser Ziel: Practical Magick.
    » Das Gute an den Weihnachtsferien ist, all die armen Trottel zu sehen, die zur Arbeit gehen müssen«, sagte Bree, als sie Breezy, ihren BMW , durch die Innenstadt von Widow’s Vale lenkte.
    » Eines Tages sind wir auch arme arbeitende Trottel«, erinnerte ich sie und ließ den Blick über die Menschen schweifen, die in die Läden in der Main Street eilten. Ich kratzte an ein paar Farbflecken auf meinem Handrücken und machte mich an dem Heizungsregler zu schaffen.
    » Ich nicht«, erwiderte Bree fröhlich. » Ich heirate reich und führe ein luxuriöses Leben des Müßiggangs.«
    » Furchtbar!«, protestierte Mary K. vom Rücksitz.
    Bree lachte. » Ist dir das nicht politisch korrekt genug?«
    » Willst du nicht mehr als das?«, fragte Mary K. » Du kannst alles machen, was du willst.«
    » War ja auch nur ein Witz«, sagte Bree, ohne beleidigt zu sein. » Ich meine, ich hab noch nicht rausgefunden, was meine Berufung ist. Aber es wäre nicht das

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