Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
Vom Netzwerk:
magst du ihn dir ja mal anschauen.«
    Ich lächelte, als ich sah, wie sehr der Schmuck Mary K. gefiel. Bree ging den Gang runter, um sich einige Altardecken anzusehen, und ich schlenderte zu dem Teil des Ladens, der von deckenhohen Bücherregalen eingenommen wurde. Kurz darauf gesellte Alyce sich zu mir.
    » Wie läuft es bei Starlocket?«, fragte ich sie. Starlocket war Selene Belltowers alter Hexenzirkel. Nach ihrem Verschwinden hatte man Alyce gebeten, die Leitung zu übernehmen.
    » Macht Veränderungen durch«, sagte Alyce. » Ein paar sind natürlich gegangen – die, die sich von Selenes dunkler Seite angezogen gefühlt haben. Wir übrigen versuchen, zu heilen und nach vorn zu sehen. Es ist ganz schön anspruchsvoll, einen Hexenzirkel zu leiten.«
    » Ich bin mir sicher, Sie sind eine tolle Leiterin«, sagte ich.
    » Alyce?« Ich schaute auf, als ein Mann mit einer Schachtel schwarzer Kerzen in der Hand auf uns zukam. » Tun wir die alle in die Auslage oder behalten wir ein paar davon hinten?«, fragte er.
    » Ich lege normalerweise so viele in die Regale wie reinpassen«, sagte Alyce. » Finn, ich würde dir gern Morgan vorstellen.«
    Finn war ungefähr Mitte fünfzig und groß, weder dünn noch dick, aber kräftig. Er hatte kurzes, dichtes rötliches Haar, das mit Grau durchsetzt war. Seine Augen waren nussbraun, seine Haut hell, und blasse Sommersprossen bedeckten Nase und Wangen. Ich warf die Sinne aus, ohne groß darüber nachzudenken, und tastete mich kurz zu ihm vor. Bluthexe. Wahrscheinlich Leapvaughn, dachte ich. Die hatten oft rote Haare. Dann sah ich die Überraschung in seinen Augen und schloss verlegen meine Sinne– das war fast so, als hätte man mich dabei erwischt, wie ich jemanden in Unterwäsche beobachtete.
    » Hmm«, meinte Finn nachdenklich und hielt mir seine große Hand hin. » Freut mich, dich kennenzulernen, Morgan.« Er bedachte Alyce mit einem seltsamen Blick, als hätte sie ihn mit einer zwielichtigen Figur bekannt gemacht.
    Alyce lächelte. » Morgan, das ist Finn Foster. Er hilft mir im Laden«, erklärte sie. Und zu Finn sagte sie: » Morgan ist eine Stammkundin.« Weitere Erklärungen gab sie nicht ab, und Finns Blick gab mir noch stärker das Gefühl, dass ich einen Fauxpas begangen hatte.
    » Bei wem studierst du?«, fragte Finn.
    » Ähm, im Augenblick sehr viel allein und zum Teil bei Hunter Niall.«
    Finn blinzelte. » Dem Sucher?«
    » Ja.«
    » Du bist Morgan Rowlands«, sagte Finn, als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen.
    » Ja.« Unsicher sah ich Alyce an, doch sie lächelte nur beruhigend.
    Finn zögerte, als überlegte er, ob er noch was sagen sollte, doch dann lächelte er nur und nickte. » Freut mich, dich kennenzulernen«, sagte er. » Ich hoffe, man sieht sich bald mal wieder.« Er warf Alyce noch einen Blick zu und ging dann mit den Kerzen auf die andere Seite des Ladens. Einen Augenblick später hörte ich, wie Bree ihn nach Nelkenöl fragte. Ich sah mich nach Mary K. um. Sie hielt sich gerade ein Paar Silberohrringe an die Ohren und betrachtete sich damit in einem kleinen Spiegel.
    » Was war das denn?«, fragte ich Alyce und sie kicherte leise.
    » Ich fürchte, dir eilt schon ein gewisser Ruf voraus«, sagte sie. » Es tut mir leid, wenn du dir vorkommst, wie ein Seehund, der seine Kunststückchen vorführt, aber inzwischen haben viele Leute von deinen magischen Kräften und deinem Erbe gehört– ganz zu schweigen davon, was mit Cal und Selene passiert ist–, und sie sind neugierig.«
    Oje. Unbehaglich trat ich von einem Fuß auf den anderen.
    Alyce langte an mir vorbei, um ein paar Bücher auf einem Regal zurechtzurücken. » Hat Hunter mit dir über deine Studien gesprochen? Über tàth meànma brach?«
    » Ja«, antwortete ich etwas überrascht von dem Themenwechsel.
    » Was hältst du von der Idee?« Sie sah mich mit ihren klaren blauvioletten Augen neugierig an.
    » Klingt spannend«, sagte ich langsam. » Ich würde es gern tun. Was halten Sie davon?«
    » Ich finde, es ist eine gute Idee«, sagte sie und sah mich nachdenklich an. » Hunter hat Recht, du musst in möglichst kurzer Zeit so viel wie möglich lernen. Fast allen anderen Hexen würde ich davon abraten, denn es ist nicht leicht, und Hunter hat dir sicher gesagt, dass es auch gefährlich sein kann. Aber du bist ein Ausnahmefall. Es ist natürlich ganz allein deine Entscheidung. Und du solltest gründlich darüber nachdenken.«
    » Würden Sie es mit mir machen?«, fragte ich.
    Sie sah

Weitere Kostenlose Bücher