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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Rockley, ich wäre über alle Maßen erfreut gewesen,
wenn Sie Grantworth House heute einen Besuch abgestattet hätten.«
    Seine Züge entspannten sich. »Es ist schön, das zu hören, Miss Grantworth.« Er fasste nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Arm. »Wollen wir uns jetzt um die Limonade kümmern, die ich Ihnen versprochen habe?«
    Während sie in der Schlange auf ihre Erfrischung warteten, stieß Rockley sie sanft mit dem Ellbogen an. Sie sah ihn an, plötzlich überwältigt von einem Gefühl der Behaglichkeit. Hier war ein netter, gut aussehender Mann, der sich für sie als seine zukünftige Gemahlin zu interessieren schien... und der in ihr das Bedürfnis weckte, ihn besser kennen zu lernen. Ihn sogar zu küssen. Ein Mann, mit dem ihre Mutter einverstanden wäre - nein, den sie ihr geradezu aufzwingen wollte. Ein Mann, der sich mehr als sieben Jahre lang an sie erinnert hatte.
    »Sie wirkten ganz verzückt von der Musik«, bemerkte er mit einem warmen Lächeln. »Ich muss gestehen, es wäre mir schwer gefallen, eine so lange Zeit still zu sitzen und nur Mozart- und Bachstücken zu lauschen.«
    »Aha.« Victoria erwiderte sein Lächeln. »Das ist also die Erklärung, Lord Rockley.«
    Er reichte ihr eine weiße Teetasse, die mit Limonade gefüllt war. »Die Erklärung wofür?« Er fasste ihren Ellbogen und dirigierte sie behutsam von den Tischen zu einem Paar Stühle am anderen Ende des Raums.
    »Für Ihr verspätetes Erscheinen beim berühmten Hauskonzert der Straithwaites. Ich bin sicher, die drei unverheirateten Schwestern waren am Boden zerstört, dass Sie den größten Teil ihrer Darbietung versäumten.«

    »Das mag gut sein, Miss Grantworth, aber das ist für mich nicht von Belang. Wissen Sie, ich habe nämlich eine glaubhafte Entschuldigung, warum ich so spät hier ankam.«
    Victoria nahm einen Schluck von ihrer Limonade und stellte erfreut fest, dass sie schön säuerlich und kalt genug war, um zu erfrischen. Sie sah ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an, und als sich ihre Blicke trafen, merkte sie, dass ihr die Knie weich wurden. »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich mehr als nur ein bisschen neidisch, dass Sie eine Entschuldigung hatten. Hätte ich selbst eine gehabt, wäre ich genauso spät eingetroffen wie Sie.«
    »Wie stets finde ich Ihre Offenheit erfrischend und amüsant, Miss Grantworth, aber wollen Sie denn gar nicht den Grund für meine Verspätung erfahren?«
    Victoria musterte ihn einen Moment lang. Er hatte ein sehr gewinnendes Lächeln, vor allem, wenn sich seine Mundwinkel so wie jetzt ganz leicht hoben. Nachdem ihre Erinnerung nun geweckt war, strömten unaufhörlich immer weitere Bilder auf sie ein, und sie dachte daran, dass er sie genauso angelächelt hatte, als er ihr am Tag nach ihrer ersten Begegnung Vergissmeinnicht brachte, als Dank dafür, dass sie geholfen hatte, sein Pferd einzufangen. Es war das erste Mal gewesen, dass sie Blumen von einem Mann bekommen hatte.
    Victoria glaubte, dass sie das rosafarbene Satinband, mit dem er die Blumen zusammengebunden hatte, noch immer irgendwo aufbewahrte. Als sie nun lächelte, war es ebenso sehr wegen der Erinnerung als auch als Antwort auf die Frage, die er ihr gerade gestellt hatte. »Natürlich interessiert mich der Grund für Ihre Verspätung, Lord Rockley, wenn Sie ihn mir denn nennen wollen.«
    »Der Grund, warum ich fast zwei Stunden nach Beginn des
Konzerts hier eintraf, war, dass es mich so viel Zeit kostete herauszufinden, wo eine bestimmte junge Dame heute Abend sein würde.«
    Victoria fühlte Hitze in sich aufsteigen, sodass sie gewiss errötete. »Wirklich?«
    »Wirklich. Miss Grantworth, darf ich Ihnen am Donnerstag meine Aufwartung machen?«
    Offensichtlich war der junge Mann von damals nicht im Geringsten enttäuscht von der Frau, zu der sie herangereift war.

Kapitel 6
    In welchem Miss Grantworth sich nicht unterkriegen lässt
    H aben Sie letzte Nacht mit Ihrem Marquis getanzt, Victoria?«
    Sie sah von dem Pflock auf, den sie gerade zurechtschnitzte, um ihn mit einer tödlichen Spitze zu versehen. Max saß in einem ausladenden Sessel und nippte an einem Getränk, das die Farbe von Topas hatte, während er auf dem Tisch neben sich etwas studierte, das eine uralte Karte zu sein schien, auf der Tunnel eingezeichnet waren. Er hob noch nicht einmal den Blick, als er sprach. Tante Eustacia und Kritanu hatten den Salon wenige Minuten zuvor verlassen, um ein Buch beziehungsweise Tee zu holen.

    »Falls Sie von Lord

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