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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Max«, erwiderte sie mit einem Lächeln, das ihrem Gesicht Heiterkeit und Humor verlieh. »Es ist schon mehr als drei Jahre her, seit wir zum letzten Mal zusammengearbeitet haben. Offensichtlich haben Sie die Zeit ohne größere Schäden überstanden.«
    Max lachte leise, und Victoria starrte ihn fassungslos an. Es war das erste Mal, dass sie ihn mit echter Freude lachen hörte. »Ja, offensichtlich. Nun, und Sie sind jetzt hier, um uns über das Buch des Anwarth zu informieren.«
    Tante Eustacia deutete auf einen Stuhl, und als Wayren Platz nahm, bemerkte Victoria, dass sie eine große Mappe bei sich trug, die sehr schwer zu sein schien. Es gab einen dumpfen Schlag, als sie sie zu Boden fallen ließ.
    »Ja, und um herauszufinden, was Lilith damit vorhat. Eustacia ist sofort mit mir in Kontakt getreten, als sie erfuhr, dass Lilith
versucht, das Buch an sich zu bringen. Es kostete mich mehrere Reisetage hierherzugelangen.« Wayren sah Victoria an. »Ich komme von weit her.«
    »Hast du irgendetwas in deiner Bibliothek entdeckt, das uns weiterhelfen könnte?«, erkundigte sich Eustacia, als sie sich auf den Sessel neben dem Chippendale-Tischchen setzte, der stets für sie reserviert war.
    Wayren beugte sich zu ihrer Mappe hinunter, öffnete sie und förderte ein Blatt Papier sowie ein ramponiertes Buch zutage. »Meine Bibliothek ist so angeordnet, dass man fast alles mühelos finden kann, indem man einem thematisch geordneten Nummernsystem folgt. Ich bin auf mehrere Erwähnungen von etwas gestoßen, das man das Buch des Antwartha nennt; Max, wäre es möglich, dass Sie das Wort falsch verstanden haben und es Antwartha heißt anstelle von Anwarth?«
    Max nickte. »Ja, das kann gut sein. Meine Situation damals bot nicht gerade die perfekten Voraussetzungen für einen Lauschangriff.«
    »Es überrascht mich nicht, das zu hören.« Wayren lächelte. »Aber das vereinfacht die Sache, da ich nämlich keinen Hinweis auf dieses Buch des Anwarth finden konnte. Offensichtlich...« Sie machte eine Pause, um noch einmal in ihrer Mappe zu kramen. Als sie sich wieder aufrichtete, saß auf ihrer Nase eine eckige Brille, die ihrem Gesicht ein völlig anderes Aussehen verlieh. Eher streng als hellsichtig, dachte Victoria. »Die Geschichte dieses Buches hat ihren Ursprung im Industal, im Land Ihrer Vorfahren«, sagte sie mit einem Nicken zu Kritanu, der neben Eustacia auf einem Stuhl Platz genommen hatte. »Ihr hattet Recht, dass da eine Verbindung zur Göttin Kali besteht.«

    »Kali... ja, man kennt sie in Indien als die Göttin des Todes. Sie herrscht über den Tod, doch ist sie keine böse Göttin, da der Tod ein Zustand ist, mit dem wir alle in Berührung kommen werden. Der Legende zufolge gebar sie ein Kind, das halb Dämon und halb Gott war. Dieses Kind bekam den Namen Antwartha.« Kritanus glänzendes Haar, das im Nacken zu einem kleinen Knoten gebunden war, schimmerte blauschwarz, als er Wayren nun zunickte, wie um die Geschichte an sie zurückzugeben, damit sie fortfuhr.
    »Es ist dieses dämonische Kind der Kali, von dem die Legende behauptet, es habe seinen frühen Anhängern die so genannten Weisheiten, die sich im Buch des Antwartha finden, überlassen. Das Buch enthält Beschwörungsformeln und Rituale, die Antwarthas unsterbliche Gefolgsleute - bekannt als die hantus oder, in eurer Sprache, Vampire - in die Lage versetzen, das Blut der Lebenden als Nahrung zu nutzen.«
    »Lilith glaubt, dass dieses alte Buch in London ist, deshalb ist sie hier, nicht wahr?«, folgerte Victoria. »Wie konnte so ein altertümliches Manuskript überhaupt aus Indien hierhergelangen?«
    »Vermutlich auf dem Handelsweg zwischen England und seiner Kronkolonie«, erwiderte Max. »Schiffe, die zwischen London und Kalkutta verkehren, hätten es problemlos hierhertransportieren können.«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Aber warum jetzt? Wie kommt es, dass Lilith es erst jetzt gefunden hat?«
    Wayren schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Max, Sie vielleicht?«
    Er runzelte die Stirn. »Meine... Quelle war leider nicht ebenso erpicht darauf, mir Informationen zu geben, wie ich es
war, sie zu erhalten, und irgendwann musste ich sie aus ihrem Elend erlösen. Das Einzige, was sie mir verriet, war der Name des Buches, das Lilith suchte, und selbst den verstand ich nicht richtig. Zum Glück war Wayren in der Lage, meinen Irrtum aufzuklären.«
    »Falls das Buch tatsächlich in London ist, wird, während Wayren weitere Recherchen anstellt, unser erstes

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