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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Seite des Schattens eine weitere Tür.
    Ein leises Knurren weckte Victorias Aufmerksamkeit, und als sie sich umdrehte, sah sie drei Paar Augen in Bodennähe vor einem der Kamine glühen. Sechs spitze Ohren drehten sich in ihre Richtung, dann kamen drei große Hunde mit bebenden Lefzen und Nüstern hoch.
    Die Haare auf Victorias Armen stellten sich auf. Es waren riesige Wolfshunde mit Vampiraugen und spitzen R eißzähnen, die auch bei geschlossenen Mäulern zu sehen waren. Der Kopf des Kleinsten reichte ihr bis zur Taille.
    Sie rannten zu Lilith, die ihnen nur mit einem Fingerschnipsen Befehle gab. Die Hunde setzten sich sofort, aber Victoria sah jetzt, dass ihre ganze Aufmerksamkeit auf Max gerichtet war … oder vielmehr auf das frische Blut, das an ihm herabströmte. Einer von ihnen leckte gierig an dem Finger, den Lilith gerade eben durch das Blut gezogen hatte. Ja, nagte förmlich an ihm. Die anderen beiden jedoch saßen aufmerksam da: mit wachen Augen, aufgestellten Ohren und geschlossenen Mäulern, während sie vor Blutdurst förmlich bebten.
    »Jetzt«, erklärte Lilith fast schon freundlich, »werden wir sehen, wie stark Sie sind, Victoria Gardella. Und dann wird alles vorbei sein.«
    Ein eiskalter Schleier aus Angst legte sich über sie, während sie die heiße, Blut geschwängerte Luft einatmete und ihr ein Schweißtropfen den R ücken hinunterlief.
    Und dann ging plötzlich alles sehr schnell; aber Victoria hätte ohnehin nichts tun können, um es zu verhindern. Sara stieß ihr den Pistolenlauf in die Seite, und die Hunde saßen wachsam vor ihr, als drei Vampire auf Liliths Befehl hin auf sie zukamen. Sie ließen schwere Handschellen um Max’ Handgelenke zuklicken, sodass er die Hände in den Schoß legen musste. Anfangs war er noch mit gefletschten Zähnen zurückgewichen … doch als Sara Victoria die Pistole in die Seite drückte, blieb er ruhig stehen.
    »So ist’s recht, Maximilian. Das Experiment soll doch nicht zu Ende sein, bevor es begonnen hat«, meinte Lilith. »Und Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, Victoria Gardella. Ich habe nicht die Absicht, Ihrem Geliebten irgendeinen Schaden zuzufügen. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, damit er nichts Dummes tut.«
    Victoria sah Max an. Seine versteinerte Miene ließ keine R ückschlüsse darauf zu, was er dachte. Sogar als er sie ansah, gab er nichts von sich preis.
    Bei ihr nicht, aber auch nicht bei Lilith.
    Das, was Victoria erst für einen Schatten mitten im Raum gehalten hatte, war beileibe kein Schatten, sondern ein Loch. Als Victoria das erkannte, wurde ihr wieder kalt. Sie wusste, was sie erwartete.
    Ehe sie weiterdenken konnte, kamen die drei Vampire, die Max in Ketten gelegt hatten, auf sie zu. Sie wehrte sich mit ihrem Pflock, mit den Füßen und in tiefes R ot getauchter Verzweiflung, doch am Ende wurde sie von zweien überwältigt. Der Haufen Asche, in den sie den dritten verwandelt hatte, verschaffte ihr nur wenig Befriedigung. Der rote Schleier vor ihren Augen war jetzt sehr dicht, und sie zitterte am ganzen Leib. Speichel sammelte sich in ihrem Mund. Die Untoten mussten ihre ganze Kraft aufbieten, um sie ruhig zu halten, als Lilith sich ihr näherte.
    Liliths R eißzähne gruben sich in ihre schmale Unterlippe. Sie war fast violett, und die Zähne hinterließen kleine dunkle Vertiefungen, die sichtbar wurden, als sie lächelte. Victoria hielt den Atem an. Sie war auf alles vorbereitet … doch nicht darauf, dass ihr mit spitzen Nägeln auf Wange und Hals geschlagen wurde.
    Sie spürte, wie drei Klauen ihre Haut aufrissen und dann das Blut hervorschoss, als hätte es schon unter der Oberfläche gebrodelt … wartend.
    Und dann, ehe sie wusste, wie ihr geschah, flog sie durch die Luft und fiel tiefer, immer tiefer … in das schwarze Loch.

Kapitel 26
Ein Blick von der Tribüne
    M ax sah, wie das Blut aus den scharlachroten Striemen auf Victorias Haut strömte. Es würde schon sehr bald zu Ende sein. Wie auch immer dieses Ende aussehen mochte.
    Zur Hölle mit ihr. Warum in drei Teufels Namen war sie hergekommen?
    Als die Hunde die Witterung des frischen Bluts aufnahmen, sprangen sie auf und waren nicht mehr zu halten. Es gab ein wildes Durcheinander, als sie Victoria hinterhersetzten und sich in die Grube warfen, in die sie gestürzt war.
    »Öffne die Augen, mein lieber Maximilian«, flüsterte Lilith dicht neben seinem Ohr. Ihr Atem strich heiß über seine Haut, verheißungsvoll … und triefend vor Bosheit. Der R

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