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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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bestimmt gleich sagen.«
    »In den Adern des Kindes wird Gardella-Blut fließen. Aber es wird meinen Namen tragen. Ist das klar?«
    Ausnahmsweise einmal war sie mit ihm einer Meinung.
     

Epilog
In dem wir der Tatsache versichert werden, dass sich zwar nichts ändert, aber alles gut wird
     
    Lady Winnie und Lady Nilly überhäuften Victoria mit Komplimenten, richteten ihr Haar - das ihr jetzt schon wieder fast bis zu den Schultern reichte - und zupften an ihren Röcken.
    »Du siehst einfach bezaubernd aus, meine Liebe«, sagte Lady Winnie, während sie zurücktrat, um Victoria voller Zuneigung anzuschauen. Vielleicht waren es Tränen, die ihre Augen schimmern ließen, oder möglicherweise auch nur der Umstand, dass sie einen Teller mit frischen Leckereien entdeckt hatte, der von Verbena hereingebracht worden war. Mit Schokolade überzogener Kürbis. Eine ihrer Lieblingssüßigkeiten.
    »Wirklich«, schniefte Nilly, die tatsächlich sehr ergriffen war. Ihr Taschentuch war ganz feucht, und ihre schmalen Schultern bebten ein bisschen, als sie sich bemühte, nicht schon wieder Tränen in ihre rotgeränderten Augen steigen zu lassen. »Ich liebe Hochzeiten.« Sie brach wieder in Tränen aus, als Winnie ihr den Rücken tätschelte, während sie weiter die Süßigkeiten beäugte. »Und Babys.«
    Victoria kam sich dagegen eher wie eine Art unbeholfene Kuh vor. Ihr Bauch, der unter Metern grüner Stoffbahnen verborgen war, konnte doch unmöglich noch größer werden ... doch man hatte ihr versichert, dass sie noch einige Monate vor sich hatte, um zuzulegen. Allein der Gedanke war unvorstellbar.
    Da kam es gerade recht, dass die Vampire sich seit Liliths Tod von London fernzuhalten schienen. Es überstieg Victorias Fantasie, sich auszumalen, wie sie in diesem Zustand einen Pflock schwang, zutrat oder auch nur lief. Tatsächlich war Max das letzte Mal, als sie versucht hatte, mit Kritanu im kalari zu trainieren, in den Raum spaziert gekommen, hatte einen Blick auf ihre etwas vorderlastige Figur und ihr ziemlich unbeholfenes Hantieren mit einer kadhara-Klinge geworfen, um daraufhin sofort wieder zu gehen.
    Sie meinte noch den so seltenen Klang seines Lachens gehört zu haben, beschloss aber, dass es in ihrer beider Interesse war, wenn sie dem nicht weiter nachging. Schließlich trug sie immer noch zwei vis bullae und er nur eine; sie könnte ihm unter Umständen weh tun.
    »Und hier ist die Braut!«, kreischte Nilly, und ihre Tränen versiegten. Für den Moment.
    Victoria schaute auf, als die Tür zum Ankleidezimmer ihrer Mutter aufging und Lady Melly in den kleinen angrenzenden Raum trat.
    Sie strahlte, wie es wohl jede Braut tat — insbesondere eine, der es gelungen war, sich einen der begehrtesten Junggesellen von ganz London zu schnappen. Einen Moment lang beneidete Victoria ihre Mutter ein wenig um deren schlanke Figur, war aber kein bisschen ob der Tatsache verärgert, dass Lady Melly jetzt den Titel Marquise von Rockley tragen würde, während ihre Tochter einfach nur die Witwe blieb.
    Auf diesen seltsamen Umstand war immer wieder in den Gesellschaftsspalten der Zeitungen hingewiesen worden, aber außer ein bisschen Mitleid für den so schnöde zurückgewiesenen Lord Jellington verspürte Victoria ansonsten nur Freude bei dem Gedanken an die Heirat ihrer Mutter.
    Angesichts ihrer Freude, dass Lady Mellys mütterliche Aufmerksamkeit sich jetzt auf drei Töchter verteilen würde — zwei gehörten dem verwitweten Rockley, den sie kennengelernt hatte, als dieser nach London kam, um Titel und Besitztümer zu übernehmen -, hätte Victoria vielleicht leichte Gewissensbisse bekommen müssen, aber das sollte man ihr nachsehen.
    »Aber, Mama«, meinte Victoria, die die komplizierte Haartracht ihrer Mutter musterte, als diese Lady Winnie umarmte. »Deine Frisur ist... höchst ungewöhnlich.«
    »Gefällt sie dir nicht?«, fragte Melly, deren Gesicht vor Freude strahlte. »Ich habe extra deine Zofe — Violet, nicht wahr? Nein, Verbena - gefragt, ob sie sie mir machen würde. Es hat mir schon immer gefallen, wie sie diese kleinen Stäbe in deinem Haar arrangiert hat.«
    Das war eine weitere Nebenwirkung von Mellys Liebesheirat. Ihre Erinnerung an manche Begebenheiten schien sich abgeschwächt oder völlig verändert zu haben. Und Victoria freute sich so sehr für ihre Mutter, dass sie gar nicht daran dachte, diese an ihre früheren kritischen Bemerkungen über die mit Federn oder anderem Zierrat versehenen Pflöcke zu erinnern,

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