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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Stille in der Kutsche.
    »Das hier erinnert mich an die Nacht, in der wir zu Bridge und Stokes mussten«, meinte Victoria nach einer Weile. »Erinnerst du dich daran?«
    »Ich erinnere mich«, stieß er hervor, während er weiter aus dem Fenster schaute. »Wir mussten deinen Ehemann vor einem Vampir retten.«
    Sie nutzte die Gelegenheit, um eine etwas andere Sitzposition einzunehmen, sodass das Licht der Laterne seinen hellen Schein golden über ihr Dekollete fallen ließ. »Ich musste mich in der Kutsche umziehen, erinnerst du dich? Ich zog Männerkleidung an, weil wir in einen Herrenclub wollten, und da konnte ich natürlich nicht so hinein, wie ich angezogen war.«
    »Meine Erinnerung ist völlig lückenlos. Du brauchst die Einzelheiten nicht zu erwähnen.«
    »Dann erinnerst du dich bestimmt auch noch daran, wie du mir mein Korsett aufgeschnürt hast...«
    »Victoria.« Jetzt endlich wandte er den Blick vom Fenster ab. »Was hast du vor?«
    Sie konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht sehen, denn sie lagen im Schatten. Aber an seinen zusammengepressten Lippen konnte sie erkennen, dass er wütend war. Und deshalb wusste sie auch, wie seine Augen aussahen: hart, glanzlos und kalt.
    »Eine Sache habe ich mich immer gefragt«, fuhr sie fort, als würde er sie nicht mit reiner Mordlust in den Augen anstarren. »Als ich mich damals umzog, während du in deine Ecke gedrückt dasaßt und peinlich bemüht aus dem Fenster schautest oder die Augen geschlossen hattest, wie du behauptetest... hast du da heimlich geguckt?«
    Er gab einen Laut von sich, der wie ein ersticktes Schnauben oder ein unterdrücktes Husten klang. Und dann: »Natürlich nicht.«
    In dem Moment hielt die Kutsche an, und Victoria bemerkte verärgert, dass sie bereits Tante Eustacias Stadthaus erreicht hatten. Max sprang förmlich hoch und ragte wie eine Fledermaus mit ausgebreiteten Flügeln vor ihr auf.
    Aber obwohl er so vor ihr stand, dass sie sich nicht auch erheben konnte, wich er nicht zur Seite. Stattdessen drehte er sich zu ihr um und blickte aus seiner halb gebeugten Haltung auf sie herunter. Er legte seine Hände über ihrem Kopf an die Wand -eine Position, mit der er seine Macht ihr gegenüber zum Ausdruck brachte, was er im Moment wohl nötig hatte. Seine gespreizten Beine standen zu beiden Seiten ihrer Füße.
    Zum ersten Mal, seit sie in die Kutsche gestiegen waren, konnte sie sein Gesicht deutlich sehen. Ausdruckslos, streng, verschlossen. Sein Ausdruck war so leer, dass ihr das Herz weh tat.
    Sie ließ ihren Kopf nach hinten sinken, sodass sich ihr Nacken an die obere Rundung des Rückenpolsters schmiegte. Ihre Finger krallten sich in den dünnen, seidigen Stoff ihrer Röcke, und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Max«, sagte sie. Flüsterte es. Flehte ihn an.
    »Ich kann nicht, Victoria.« In seiner tiefen Stimme schwang die gleiche Unsicherheit mit, und sie war ebenso leise wie die ihre.
    »Du willst nicht.«
    »Sei keine Närrin, Victoria.« Er hatte sich wieder gefasst, und seine Worte klangen kalt und schroff. »Es ist deine Pflicht, das Richtige zu tun; und das Gleiche gilt für mich. Und das Richtige für dich, Victoria, ist es, mit Vioget zusammen zu sein. Einem Mann, der dir ebenbürtig ist, der an deiner Seite sein kann und sich nicht vor der verdammten Vampirkönigin zu verstecken braucht.«
    »Max...«, setzte sie erneut an.
    Aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Victoria, versteh doch. Du bist die Letzte der Gardellas. Du musst das tun, was richtig für eine Gardella ist, was richtig für die Welt ist. Es ist deine Pflicht und deine Berufung. Du kannst das nicht einfach missachten, nur weil wir« ... jetzt wurde seine Stimme noch leiser... »eine Nacht miteinander verbracht haben. Ich habe dir damals schon gesagt, dass das nichts ändert.«
    »Feigling!«
    »Gute Nacht, Victoria.«
    Er stieß den Schlag auf und war draußen, ehe Victoria noch etwas sagen konnte.
    Sie erhob sich ebenfalls, obwohl die hilflose Wut, die schon die ganze Zeit in ihr war, sie völlig erschöpft hatte. Wie konnte ein Mann, der schon so viel getan, so viel gesehen... so viele Entscheidungen getroffen hatte, nur so ein verdammter Feigling sein?
    Doch dann wurden all diese Gedanken verdrängt, als Max seinen Kopf wieder in die Kutsche steckte. Seine Augen loderten, als er seine Hand nach ihr ausstreckte und ihren Arm packte.
    »Victoria. Wayren ist verschwunden«, stieß er hervor und zog sie dabei so schnell aus der Kutsche, dass sie einen

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