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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Schuh verlor.
    Victoria fand ihr Gleichgewicht wieder, sobald sie festen Boden unter den Füßen hatte. In dem Moment, als Max' Worte in ihr Bewusstsein drangen, bemerkte sie auch, dass Sebastian und Kritanu, der etwas mit dem Arm an seinen Körper drückte, neben der Kutsche standen. Alle drei Männer wirkten angespannt und besorgt.
    »Was ist los?«, fragte sie mit scharfer Stimme und ignorierte die Feuchtigkeit an ihrem Fuß, der nur von einem Seidenstrumpf umhüllt wurde. »Was ist passiert?«
    Wayren war eine Frau unbestimmten Alters. Sie sah älter aus als Victoria, wirkte aber viel jünger als Lady Melly, und doch war sie mehr als funfeig Jahre Tante Eustacias Freundin und Beraterin gewesen. Sie war die Verwalterin der Bibliothek der Venatoren und hütete die Aufzeichnungen und viele andere Geheimnisse, die in den Katakomben von Rom verwahrt wurden. Sie kleidete sich wie eine mittelalterliche Burgherrin und hatte immer einen Beutel aus Leder bei sich, in dem sich mehr Bücher und Manuskripte befanden, als eigentlich hineinpassen sollten.
    Wayren war länger, als irgendeiner sich erinnern konnte, ein Quell an Informationen, Ratschlägen und Empfehlungen für die Venatoren gewesen. Trotzdem wusste man nicht besonders viel über sie.
    »Drinnen«, sagte Max, während er sich umschaute. Seine Hand lag an Victorias Ellbogen. »Wer weiß, ob uns nicht vielleicht jemand belauscht.«
    Einen Augenblick später hatten sich alle im kleinen Arbeitszimmer versammelt, und Kritanu, der immer noch ein bisschen unbeholfen war wegen seiner fehlenden Hand, erzählte ihnen, was er wusste. Er hielt seinen agilen, siebzigjährigen Körper
    ganz gerade, während er die drahtigen Beine, die in der üblichen weiten Hose steckten, an den Knöcheln überkreuzt hatte. Das kleine Bündel, welches er schon draußen auf dem Arm gehabt hatte, erwies sich als weißfedriges Büschel mit Knopfaugen. Eine Taube.
    »Ich habe Wayren heute nicht gesehen, mir aber nichts dabei gedacht«, sagte er und schaute Victoria an.
    Wenn Wayren sich in London aufhielt, nahm sie sich immer eine Unterkunft, von der keiner wusste, wo sie sich befand. Sie brauchte diese ungestörte Ruhe und einen Ort, an dem sie sich ganz ihren Studien widmen konnte. Aber sie kam häufig zu dem Haus zu Besuch, in dem Victoria, Kritanu und - zumindest im Moment - Max wohnten. »Als Brim und Michalas wieder nach Paris gerufen wurden, sind sie sofort aufgebrochen. Max und ich meinten, du müsstest es sofort erfahren... und Wayren ebenfalls. Wir haben eine Nachricht an Wayren geschickt, und Max ist los, um dich zu informieren.«
    »Du hast Myza losgeschickt?«, fragte Victoria und schaute den Vogel an, der auf seinem Schoss saß. »Aber sie ist ohne Nachricht zurückgekehrt?« Myza, eine der vielen Tauben, die die Venatoren benutzten, um miteinander zu kommunizieren, war diejenige, die von Wayren immer am liebsten genommen wurde.
    »Nein, Myza war zu dem Zeitpunkt nicht da. Daher wusste ich ja auch, dass Wayren in Schwierigkeiten ist, denn Myza kam mit dem Vogel zurück, den ich losgeschickt hatte. Sie hat sich am Flügel verletzt.« Er strich mit einem seiner fünf verbliebenen Finger über den Kopf der Taube. Der ruhige Vogel zwinkerte mit dem Auge und sah sich mit scharfem Blick um.
    Victoria schaute Max an, um zu sehen, ob er das Gleiche dachte wie sie. Er nickte, und sie spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief. Wenn Wayrens Taube verletzt war, bestand Grund zu der Annahme, dass sie sich auch in Schwierigkeiten befand.
    »Myza kann uns zu ihr fuhren«, meinte Max. »Wenn sie fliegen kann.«
    Kritanu nickte. »Genau. Darüber haben Sebastian und ich uns auch gerade unterhalten, als ihr nach Hause gekommen seid. Der Vogel ist verletzt, scheint aber unbedingt wieder los zu wollen. Der einzige Grund dafür kann eigentlich nur sein, dass er uns zu Wayren führen will. Myza kann ein bisschen hüpfen, und ich werde ihr helfen.«
    »Wir haben auch eine Taube mit einer Nachricht für Brim und Michalas losgeschickt, damit die beiden zurückkommen. Sie sind vor weniger als einer Stunde aufgebrochen und können noch nicht weit sein«, meinte Sebastian.
    »Gut, aber wir können nicht auf sie warten. Ich brauche nur einen Moment, um mich umzuziehen«, erwiderte Victoria und schaute dann kurz in Max' Richtung. »Ich möchte das nämlich lieber nicht in der Kutsche tun.«
    Max' Mund zuckte, aber er lächelte nicht. »Dann beeil dich.«
    »Wie schade«, meinte Sebastian, als Victoria

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